- Omar Torrijos
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Omar Efraín Torrijos Herrera (* 13. Februar 1929 in Santiago, Provinz Veraguas, Panama; † 1. August 1981) war ein panamaischer General und Führer der Militärjunta von 1968 bis 1981.
Zwischen 1903 und 1968 war Panama nominell eine konstitutionelle Demokratie, wurde aber von einer kommerziell orientierten Oligarchie dominiert. Ab Beginn der 1950er Jahre begann das panamaische Militär sich gegen die politische Hegemonie der Oligarchen zu wenden, es gab mehrere Putsche. Im Oktober 1968 wurde der dreimal gewählte und zweimal militärisch abgesetzte Präsident Arnulfo Arias Madrid, der für seine, vor allem im Jahre 1968, extrem USA-freundliche Politik bekannt war, nach nur zehn Tagen im Amt (am 11. Oktober 1968) von der Nationalgarde erneut abgesetzt. Daraufhin etablierte sich eine Militärjunta, und der Kommandant der Nationalgarde, Brigadegeneral Omar Torrijos wurde der wichtigste Mann im politischen Leben Panamas.
Er erklärte die Rückgewinnung des Panama-Kanals, der in einem zehn Meilen breiten Landstreifen entlang des Kanals, mit Ausnahme der Städte Panama und Colón, liegt, den die USA als Quasi-Protektorat kontrollierte, zum Hauptziel seiner Regierung. Gegen Torrijos wird zwar international der Vorwurf erhoben, korrupt gewesen zu sein, doch war er ein charismatischer Führer, dessen innenpolitische Programme und Außenpolitik bei den von der Oligarchie weitestgehend ignorierten Bevölkerungsteilen, sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum, sehr populär waren. Torrijos plante einen neuen Kanal, dessen Bau die Japaner finanzieren wollten, die bereits einer der größten Nutznießer des Kanals waren.
1977 schlossen Torrijos und der damalige US-Präsident Jimmy Carter die Torrijos-Carter-Verträge, die Panama die volle Autonomie über den Wasserweg ab dem 31. Dezember 1999 garantierte. Ein Zusatzvertrag (der Neutralitätsvertrag) enthielt aber auch Klauseln, die Panama zu demokratischen Verhältnissen und zur Nichtbehinderung des internationalen Handels verpflichtet.
Vier Jahre nach Abschluss des Vertrags kam Torrijos am 1. August 1981 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Er befand sich auf der Rückreise aus dem Dorf Coclesito zu seiner Residenz in Panamá-Stadt. Die genauen Umstände seines Todes wurden nie geklärt. John Perkins zufolge handelte es sich bei dem Absturz um Mord durch den US-amerikanischen Geheimdienst.
Sein Sohn Martín Torrijos war ebenfalls Präsident Panamas (vom 2. Mai 2004 bis zum 30. Juni 2009).
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