One Night of Love

Filmdaten
Originaltitel	One Night of Love
Produktionsland	USA
Originalsprache	Englisch
Erscheinungsjahr	1934
Länge	83 Minuten
Stab
Regie	Victor Schertzinger
Drehbuch	James Gow, S.K. Lauren, Edmund H. North nach dem unveröffentlichten Stück Don’t Fall in Love von Dorothy Speare and Charles Beahan
Produktion	Everett Riskin und Harry Cohn für Columbia Pictures
Musik	Alfred Newman, Victor Schertzinger, Louis Silvers
Kamera	Joseph Walker
Besetzung
Grace Moore als Mary Barrett Tullio Carminati als Giulio Monteverdi Lyle Talbot als Bill Houston Mona Barrie als Lally

One Night of Love ist ein US-amerikanisches Musical mit der bekannten Opernsängerin Grace Moore unter der Regie von Victor Schertzinger.

Handlung

Die junge Sängerin Mary Barrett eröffnet ihren verblüfften Eltern, dass sie New York City verlassen würde, um in Mailand Musik und Gesang zu studieren. Kaum in Mailand angekommen, trifft Mary auf Giulio Monteverdi, der ihren Gesang hört und ihr Talent erkennt. Beide kommen überein, eine strikt professionelle Beziehung zu führen. Bald schon tourt Mary durch die einige Opernhäuser in der Provinz. Nach einiger Zeit wird es der jungen Frau, die mittlerweile ein bekannter Star ist, leid, dass ihr gesamtes Leben von Giulio geregelt wird. Bei einem Gastspiel in Wien treffen sie auf Lally, die vor einigen Jahren Giulios Schülerin war und vergeblich versuchte, ihn zu verführen. Allerlei Missverständnisse führen Mary zu der Annahme, Lally habe dieses Mal mehr Erfolg. Von Eifersucht gepackt, trifft sich Mary mit Bill Houston, einem treuen Verehrer und nimmt dessen Heiratsantrag an. Am Abend ist große Gala im Opernhaus von Wien. Mary ist eine Sensation und ihre fulminante Interpretation der Arie La Barrett aus Georges Bizets Carmen bringt ihr das langersehnte Engagement an der Metropolitan Opera in New York. Giulio warnt Mary, sie sei noch nicht reif für einen solchen Auftritt. Beide streiten sich und zu allem Überfluss löst auch noch Bill die Verlobung. Am Premierenabend an der Met als Cho-Cho San aus Madame Butterfly ist Mary so nervös, dass sie fast in Ohnmacht fällt. Gerade als sie die Vorstellung absagen will, entdeckt sie Giulio und fasst neuen Mut. Der Abend wird ein rauschender Erfolg und Mary findet am Ende das Glück in Giulio’s Armen.

Hintergrund

Grace Moore war bereits ein bekannter Name in der Opernwelt. Ihr Ruhm basierte jedoch eher auf ihrer außergewöhnlichen Schönheit als auf ihrem, gerade in den Höhen etwas unsicheren, Sopran. Mit dem Aufkommen des Tonfilm bekam sie ein Engagement nach Hollywood . MGM setzte sie 1930 in zwei wenig erfolgreichen Operetten, A Lady’s Morals und New Moon neben Lawrence Tibbett ein und löste bald darauf den Vertrag wieder, auch weil Moore ein erhebliches Gesichtsproblem entwickelte. Die aufgebrachte Diva verließ die Stadt im Zorn und schaffte in den nächsten drei Jahren ein fulminantes Comeback in New York, wo sie mit der Operette Die Du Barry Triumphe feierte.

Studioboss Harry Cohn hatte Moore in der Premiere gesehen und als die Sängerin einige Monate später ein Gastspiel in Los Angeles gab, bot er ihr einen Filmvertrag mit einer Gage von $25.000 pro Film an. Moore stand zu dem Zeitpunkt noch in Verhandlungen mit MGM als Partnerin von Maurice Chevalier in der Ernst Lubitsch-Verfilmung von The Merry Widow. Am Ende konnten sich die beiden Schauspieler jedoch nicht einigen, wer von ihnen zuerst im Vorspann angekündigt werden sollte und die Rolle ging an Jeanette MacDonald.

Moore unterschrieb stattdessen bei Columbia Pictures und die Probleme begannen vom ersten Tag an. Zuerst konnten sich beide Seiten nicht auf ein geeignetes Drehbuch einigen. Daneben gab es große Unsicherheit, ob ein Film mit klassischer Musik überhaupt sein Publikum finden würde. Als ein Versuch fehlschlug, den Vertrag mit Moore aufzulösen, befahl Harry Cohn schließlich Everett Riskin ein Skript zu finden. Dazu kamen regelmäßige Temperamentsausbrüche von Moore, die die Dreharbeiten nicht immer einfach gestalteten.

Die Musik für den Film enthielt Arien aus Carmen , sowie das bekannte Un Bel Di aus Madame Butterfly. Daneben sang Moore zum ersten Mal den folkoristisch angehauchten Titel Ciri Biri Bin, der zur Erkennungsmelodie für den Rest ihrer Laufbahn werden sollte.

Die Kosten für die Produktion beliefen sich am Ende auf $200.000 und trotz anfänglicher Bedenken wurde One Night of Love ein uneingeschränkter finanzieller Erfolg für das Studio. Als erster Film von Columbia überhaupt wurde der Film von der Kinokette Loews in die Erstverwertung genommen. Loews nahmen nur prestigeträchtige A-Filme in die Vermarktung auf und orientierten ihr Programm eher an den Geschmack des Publikums in den Großstädten des Landes. Die Entscheidung bedeutete einen erheblichen Imagegewinn für Columbia, die bislang im Ruf standen, nur zweite Wahl unter den Filmstudios zu sein.

One Night of Love erhielt sechs Oscarnominierungen und damit sogar eine mehr als Es geschah in einer Nacht, darunter in der Kategorie Bester Film, Beste Regie und für die Beste Hauptdarstellerin und gewann zwei Oscars.

Grace Moore drehte danach noch einige weitere erfolgreiche Musicals, deren Erfolg mithalfen, klassische Musik in Filmen populär zu machen.

Kritik

In der New York Times stand zu lesen:

Besides shining as a successful prima donna in the rendition of several opera arias, Grace Moore, in her new picture, "One Night of Love," also proves herself to be quite an expert comedienne. This film, [...] is an enjoyable light diversion, one worthy of the charm and talent of its stellar performer."

Grace Moore präsentiert sich nicht nur als erfolgreiche Prima Donna, die einige Opernarien singt, sondern auch als durchaus qualifizierte Komödiantin. Der Film [...] ist federleichte Unterhaltung und dem Charme und dem Talent der Hauptdarstellerin angemessen.

Auszeichnungen

Oscar

• Bester Film des Jahres 1934 - Nominierung
• Beste Hauptdarstellerin - Grace Moore – Nominierung
• Beste Regie – Victor Schertzinger - Nominierung
• Bestes Editing - Gene Milford – Nominierung
• Bester Score - Gewonnen
• Bester Sound - Gewonnen

Weblinks

• One Night of Love in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Hintergrundinfos bei Turner Movie Classics