Onibaba

Onibaba
Filmdaten
Deutscher Titel Onibaba – Die Töterinnen
Originaltitel 鬼婆 (Onibaba)
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Kaneto Shindō
Drehbuch Kaneto Shindō
Produktion Toshio Konya
Musik Hikaru Hayashi
Kamera Kiyomi Kuroda
Schnitt Toshio Enoki
Besetzung
  • Nobuko Otowa: alte Frau
  • Jitsuko Yoshimuea: junge Frau
  • Kei Sato: Hachi
  • Jukichi Uno: Samurai
  • Taiji Taonoyama: Ushi

Onibaba – Die Töterinnen (jap. 鬼婆, Onibaba, dt. „Dämonin, Teufelin“) ist ein japanischer Film des Regisseur Kaneto Shindō aus dem Jahr 1964. Er beinhaltet sowohl Elemente des Horror- als auch des Erotikfilms.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Während eines Bürgerkrieges im Japan des 14. Jahrhunderts müssen eine junge Frau und deren Schwiegermutter ohne ihren Mann bzw. Sohn auskommen. Da sie die Felder alleine nicht bestellen können, überfallen sie verletzte und ahnungslose Samurai, töten sie und verkaufen deren Ausrüstung an einen Waffenhändler. Die Leichen entsorgen sie in einem großen Loch inmitten eines Chinaschilf-Sumpfes, in dem sie auch leben. Im Lauf des Films erfährt man nie ihre Namen.

Eines Tages kehrt ihr Nachbar Hachi aus dem Bürgerkrieg zurück und berichtet davon, wie der Mann und Sohn ums Leben gekommen ist. Hachi zieht in seine alte Hütte in der Nachbarschaft ein. Er wirft ein Auge auf die junge Frau. Als die beiden heimlich eine nächtliche Affäre beginnen, zerbricht das Verhältnis des Mädchens zu ihrer Schwiegermutter. Die alte Frau ist eifersüchtig und fürchtet um ihre Partnerin, weil sie alleine ihre Raub- und Mordüberfälle nicht durchführen kann. Ohne ihre Schwiegertochter fürchtet sie um ihre Existenz.

Als ein Samurai mit einer dämonischen Maske sich in der Sumpflandschaft verirrt, will er sie dazu zwingen ihn herauszuführen. Doch die alte Frau überlistet ihn und er fällt in das scheinbar bodenlose Loch. Sie bemächtigt sich der Maske. In scheinbar harmlosen Gesprächen überzeugt die alte Frau ihre Schwiegertochter davon, dass es eine Hölle gebe, in der der Buddha die Seelen wegen ihrer körperlichen Leidenschaften bestrafe. Mit der Maske und einem weißen Tuch wie ein Dämon verkleidet, lauert sie ihrer Schwiegertochter bei deren nächtlichen Treffen mit Hachi auf. Jedes Mal, wenn die junge Frau den vermeintlichen Dämon sieht, läuft sie von Panik und Schrecken erfüllt davon. Nach einem starken Gewitter kann die alte Frau die Maske nicht mehr abnehmen. Sie erzählt ihrer Schwiegertochter alles und fleht um Hilfe. Im Gegenzug lässt diese sich das Versprechen geben, Hachi sehen zu können, wann immer sie möchte und nimmt ihr die Maske gewaltsam ab. Durch diese Aktion wird das Gesicht der alten Frau stark verletzt. Voller Angst vor der dämonischen Aura und dem dämonischen Aussehen der alten Frau flieht das Mädchen. Die alte Frau verfolgt ihre Schwiegertochter daraufhin durch den Sumpf, immerzu den Satz rufend, den der Samurai, dem sie die Maske abgenommen, zu ihr sagte, bevor sie ihn tötete: "Ich bin kein Dämon. Ich bin ein Mensch". Beide springen über das Loch, in dem die getöteten Samurai liegen. Es bleibt unklar, ob die alte Frau in das Loch stürzt oder nicht. Ihrem Gesichtsausdruck ist jedoch zu entnehmen, dass sie den Sprung nicht schafft. Der Film endet mit dem zitierten Satz, der damit zur Schlüsselaussage eines vielleicht karmaartig begründbaren Hintergrunds wird.

Hintergrund

Die Handlung des Films ist japanische Folklore und basiert auf der buddhistischen Fabel "A Mask with Flesh Scared a Wife."

Hauptdarstellerin Nobuko Otawa spielte auch in Kaneto Shindōs Regiedebüt Aisai Monogatari (1951) die Hauptrolle. Sie wurde später zu seiner Muse und Frau.[1]

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schreibt, dass der Film sich „im Aufbau der Handlung an der klassischen Tragödie“ orientiere, davon jedoch mit Bildern „von zarter Poesie neben solchen von brutalem Realismus“ im Verlauf der Handlung zunehmend abrücke. Das Werk vermittle „eine schockierende Anklage des Krieges und seiner demoralisierenden Zwänge“. Einzig die deutsche Synchronisation des Films sei „mangelhaft“.[2]

Weblinks

Literatur

  • Keiko I. McDonald: Reading a Japanese Film. University of Hawai'i Press, Honolulu, 2006.

Quellen

  1. Chuck Stephens: http://www.criterion.com/asp/release.asp?id=226&eid=345&section=essay, Abgerufen: 29. März 2008
  2. vgl. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=40423&sucheNach=titel

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