Evangelikalismus

Evangelikalismus

Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die auf den deutschen Pietismus, den englischen Methodismus und die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts zurückgeht.

Evangelikale machen eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zur Grundlage ihres Christentums. In dem Rahmen sind persönliche Willensentscheidungen für eine solche Beziehung wie auch individuelle Erweckungs- und Bekehrungserlebnisse von Bedeutung. Zentral ist ebenso die Berufung auf die (teilweise als irrtumsfrei angesehene) Autorität der Bibel.

Das zugehörige Adjektiv evangelikal wird von dem umfassenderen und häufig konfessionsbezogen verwendeten Adjektiv evangelisch unterschieden. Evangelikale Christen können verschiedenen protestantischen Konfessionen angehören, sie können beispielsweise reformiert, lutherisch, baptistisch, methodistisch oder anglikanisch sein, sich aber auch konfessionsübergreifenden oder nicht-konfessionellen Gruppierungen zugehörig fühlen. Damit ist der Evangelikalismus keine trennscharfe, konfessionsspezifische Definition.[1] In Deutschland arbeiten die Evangelikalen in der Mehrzahl in den evangelischen Landeskirchen mit,[2] wo sie zum Teil eigene Gemeinschaften und Strukturen bilden.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Das relativ junge Wort evangelikal bedeutet "auf das Evangelium zurückgehend" und ist heute ein feststehender Ausdruck für ein protestantisches Christentum geworden, das sich auf besondere Weise als bibeltreu versteht und sich daher von liberaler Theologie, Säkularismus, aber oft auch von liturgisch orientierten evangelischen wie nichtevangelischen Kirchen abgrenzt.

Begriffsgeschichte

Der Begriff evangelical wurde in England bereits vor der Reformation verwendet.[3] Im 16. Jahrhundert fand das Wort Verwendung in England als Bezeichnung für Anhänger des Protestantismus innerhalb der anglikanischen Staatskirche und bedeutete zunächst nichts anderes als die deutsche Bezeichnung „evangelisch“. Der Begriff wurde hier später durch die Bezeichnung „protestantisch“ verdrängt.[4]

Die Wurzeln der gegenwärtigen evangelikalen Bewegung liegen im Pietismus und Methodismus des 18. Jahrhunderts und den Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts. Sie ist, insbesondere auch über die Betonung der Bibel und den Glauben an Jesus Christus, verbunden mit den reformatorischen Umwälzungen des 16. Jahrhunderts.[4]

Mitte des 18. Jahrhunderts tauchte der Begriff evangelical wieder auf. Er diente jetzt als Attribut für die Vertreter der methodistischen Erweckungsbewegung. Methodisten wurden als Evangelicals und Evangelicals als Methodisten bezeichnet.[5] Mit der Gründung der Evangelischen Allianz (englisch: Evangelical Alliance), die 1846 in London stattfand und an der 921 internationale Vertreter vor allem aus Großbritannien und den USA und aus verschiedenen protestantischen Kirchen teilnahmen, wurde der verdrängte Begriff erneut aufgenommen. Die Gründungsväter der Allianz repräsentierten nur den Teil des Protestantismus, der im Pietismus sowie der Erweckungs- und in der Evangelisationsbewegung wurzelte. Deshalb nannten sie ihr Bündnis nicht Protestant Alliance, sondern dazu in Abgrenzung Evangelical Alliance.[6]

In den USA wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts versucht, den Begriff evangelical neu zu definieren, allerdings zunächst vor einem anderen kirchlichen Hintergrund als in England. So unterschied zum Beispiel Robert Baird in seinem Buch Religion in America (1844) zwischen evangelical und unevangelical. Mit evangelical bezeichnete er alle Protestanten, die an der Bibel als verbindliche Richtschnur festhielten. Unevangelicals waren für ihn die Katholiken, Unitarier, Swedenborgianer, Juden, Atheisten und Sozialisten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als innerhalb des amerikanischen Protestantismus die Auseinandersetzung mit dem theologischen Liberalismus aufbrach, verwandelte sich auch hier der Begriff evangelikal von der protestantischen Sammelbezeichnung hin zum „Markennamen“ einer besonderen Richtung innerhalb des Protestantismus.[7]

In Deutschland wurde der Begriff "evangelikal" erst in den 1970er Jahren eingeführt. Bis dahin stellte der englische Begriff "evangelical" seit dem 16. Jahrhundert einfach die Übersetzung des deutschen Begriffs „evangelisch“ dar. Seit den 1970er Jahren bezeichnet der Begriff evangelikal im deutschen Sprachraum zunehmend Erweckungsbewegungen und pietitische, reformatorisch-bekennende Bewegungen innerhalb von evangelischen Landes- und Freikirchen.[8]

Im deutschen Sprachraum konnte man die wörtliche Rück-Übersetzung evangelisch für den gleichen Begriff nicht verwenden, da der Begriff bereits seit der Reformation im 16. Jahrhundert besetzt ist. Daher kam es zur Wortschöpfung evangelikal, vor allem nach dem Missionskongress in Berlin 1966. Evangelikale Christen sehen sich in der Regel auch als evangelisch (im Sinne von „sich auf das Evangelium berufend“). Da aufgrund der geistlichen Liberalität des größten Teils der den Landeskirchen verbundenen Menschen „evangelisch“ eher in der Ausnahme auch gleichzeitig „bibeltreu“ bedeutet, verwendet man den Begriff „evangelikal“ zur Abgrenzung von nichtbibeltreuen Richtungen.[9]

Im Englischen hat evangelical gegenwärtig zwei Bedeutungen:

  • Zum einen wird es mit „evangelikal“ übersetzt,
  • zum anderen (seltener) einfach mit „evangelisch“, wie beispielsweise in der „Evangelical Lutheran Church in America“ (ELCA), der evangelisch-lutherischen Kirche der USA, die keineswegs „evangelikal“ ist.

Der Begriff hat sich gegenüber ähnlichen Begriffen wie bibeltreu oder pietistisch durchgesetzt, da er vom Wort her die Verbindung sowohl zum Evangelium als auch zu einer internationalen Bewegung stark bibelorientierter Protestanten herstellt.

Der Theologe Joel Edwards, ehemaliger Leiter der Britischen Evangelischen Allianz spricht sich für eine Rehabilitation des Begriffes evangelikal als "Gute Nachricht" aus: Es gebe kein passendes Synonym dafür; vielmehr gehe es darum, den Begriff positiv mit Inhalten zu füllen.[10]

Jürgen Werth, ehemaliger Vorsitzender der Deutsche Evangelische Allianz (DEA), definiert „evangelikal“ gemeinsam mit Fritz Laubach: „Sie sammeln sich um Bibel und Gebet und betonen die Notwendigkeit einer bewussten Glaubensentscheidung. Leben im Glauben bedeutet für sie gemeinsames missionarisches Zeugnis und soziales Engagement. Kritischen Anfragen an den christlichen Glauben und das kirchliche Bekenntnis stehen sie offen gegenüber, sind aber nicht bereit, beim Fragen stehen zu bleiben, sondern wollen zu konstruktiven Antworten kommen. Sie halten an der Vertrauenswürdigkeit der Bibel und am Bekenntnis fest.“ Er definiert weiter Evangelikal als Evangelisch im Ursprungssinne des Sola fide, sola scriptura, sola gratia, solus Christus. [11]

Abgrenzung zum christlichen Fundamentalismus

Fundamentalismus kann auf verschiedene Richtungen und Weltanschauungen bezogen werden.[12] Dabei wird Evangelikalismus häufig mit Pietismus, Biblizismus und christlichem Fundamentalismus gleichgesetzt[13][14]

Klaus Kienzler nennt als Gemeinsamkeiten eine Ablehnung der liberalen Theologie, der historisch-kritischen Exegese, und den Glauben an eine Verbalinspiration der Heiligen Schrift.[15] Ebenso wird das persönliche Bekehrungserlebnisses und die Ablehnung anderer Religionen als Irrwege angeführt. [16]

Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber hält es für falsch, beide Begriffe gleichzusetzen und den Evangelikalismus für einen Neuimport aus Amerika zu halten:

„Was man heute evangelikal nennt, ist vor allem im Pietismus verankert. Der Pietismus ist eine landeskirchliche Bewegung, die von uns ausdrücklich bejaht wird.[17]

Nach Annette Kick, der Beauftragten für Weltanschauungsfragen der württembergischen Landeskirche, ist zwischen evangelikalen und fundamentalistischen Christen zu differenzieren. Fundamentalismus lebe vom Gegensatz und verwerfe Fremdes.[18] Jürgen Werth sieht einen wichtigen Unterschied darin, kritischen Anfragen offen gegenüber stünden.[19] Der evangelische Theologe Reinhard Hempelmann betont, dass Evangelikalismus und protestantischer Fundamentalismus unterschiedliche historische Wurzeln hätten, dass der (deutsche) Evangelikalismus sich nicht, wie die amerikanische Evangelikalen oder die fundamentalistische Partei bibeltreuer Christen in Deutschland politisch betätige und der Begriff Fundamentalismus „wertend und kritisch auf die Schattenseiten und Fehlentwicklungen protestantischer Erweckungsfrömmigkeit“ hinweise.[20]

Die nicht-evangelikale Kulturwissenschaftlerin Marcia Pally weist in einer Studie der „neuen“ Evangelikalen auf die Offenheit und Lernbereitschaft der evangelikalen Bewegung hin, die sich deutlich vom Fundamentalismus abgrenze. Laut Pally könne ein gleichermaßen bibelbezogener wie weltzugewandter Glaube und das gesellschaftliche Engagement „dieser frommen, weder fundamentalistischen noch fanatischen Gruppierung“ demokratische Gesellschaften stärken und biete Freiheitsgewinne für moderne, pluralistische Gesellschaften, also auch für den europäischen Kontext.[21]

Donald Bloesch fasst das Verhältnis von Evangelikalismus und Fundamentalismus so zusammen: Evangelikalismus steht offen zu den Grundlagen ("fundamentals") des christlichen Glaubens, übersteigt und korrigiert aber die defensive und sektiererische Mentalität, die gewöhnlich mit Fundamentalismus verbunden wird. [22]

In "Four Views on the Spectrum of Evangelicalism" setzen sich drei evangelikale Theologen (Albert Mohler, John G. Stackhouse, Roger E. Olson) und ein selbsterklärter fundamentalistischer Theologe (Kevin T. Bauder) mit den beiden Bezeichnungen auseinander. Sie stimmen alle überein, dass es, was die Lehre betrifft, keinen wesentlichen Unterschied zwischen Fundamentalismus und konservativem Evangelikalismus gibt. Sie sehen auch alle den wesentlichen Unterschied zwischen Evangelikalen und Fundamentalisten in der sekundären Trennung: Fundamentalisten gehen nicht nur gegenüber denen auf Distanz, die sie als Irrlehrer sehen, sondern auch gegenüber denen, die mit solchen Irrlehrern zusammenarbeiten und dadurch die christliche Lehre kompromittieren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestand der diesbezügliche Lackmustest für Fundamentalisten darin, ob jemand mit Billy Graham (der zusammen mit Katholiken und Mainstream-Kirchen evangelisierte) zusammenarbeitete oder nicht.[23]

Verbreitung

Chinesischsprachige evangelikale Kirche in Madrid

Zahlenangaben über evangelikale Christen sind ungenau (da genaue Befragungen aller Mitglieder bestimmter Konfessionen viel zu aufwändig wären) und deshalb umstritten. Ein Grund für die statistische Ungenauigkeit ist, dass Mitglieder von Pfingstkirchen oder von charismatischen Gemeinden manchmal zu den Evangelikalen gerechnet werden, manchmal nicht. Der evangelische Theologieprofessor Werner Ustorf, selbst einem liberalen Protestantismus verpflichtet, schätzt die Evangelikalen einschließlich der pfingstlerischen und charismatischen Kirchen auf „27,7 per cent of organised global Christianity“.[24] Auch der Zeitgeschichtler Martin Greschat hält diese Zahlen für zutreffend.[25] In Asien, Afrika, Südamerika und den USA ist die Bewegung im Wachstum begriffen, teilweise auf Kosten liberaler und traditioneller Kirchen.[26][27]

International haben sich viele Evangelikale in der Weltweiten Evangelischen Allianz zusammengeschlossen, die als Dachverband für nationale regionale Allianzen sowie internationale Organisationen fungiert und nach eigenen Angaben 600 Millionen Christen in 128 Ländern vertritt.[28]

Ordnet man die Pfingstbewegung und die unabhängigen Charismatiker gänzlich zu den Evangelikalen, so errechnet sich eine Mitgliederzahl von ca. 600 Millionen Gläubigen.[29]

USA

Regierungsstellen wie etwa das nationale Statistikamt (United States Census Bureau) dürfen keine Erhebungen über die Religionszugehörigkeit der Bevölkerung der Vereinigten Staaten durchführen, so dass keine offiziellen Angaben über die Zahl der Evangelikalen verfügbar sind. Laut Untersuchungen der Barna Group gibt es in den USA 20 Millionen Evangelikale, das sind neun Prozent der Bevölkerung (2006).[30] Das Hartford Institute of Religion gibt für die USA 17 % Evangelikale an, bezogen auf die evangelikale Lehre, und 26 % bezogen auf die Mitgliedschaft in einer Kirche in evangelikaler Tradition.[31] Andere Quellen kommen auf höhere Zahlen, so nennt eine arte-Dokumentation aus dem Herbst 2007 70 Millionen.[32] Eine im Juni 2008 veröffentlichte Studie des Pew Forum on Religion & Public Life beziffert den Anteil der Evangelikalen an der amerikanischen Bevölkerung auf 26,3 % (ca. 80 Millionen). Die Evangelikalen stellen demnach noch vor den Katholiken (23,9 %) und den Anhängern der protestantischen „Mainline-Kirchen“ (18,1 %) die größte der in der Studie unterschiedenen religiösen Gruppierungen dar.[33]

Evangelikale finden sich sowohl in theologisch konservativen Kirchen wie beispielsweise der Southern Baptist Convention, den Gemeinden Christi, den meisten Megachurches und vielen Pfingstgemeinden als auch in Mainline-Kirchen, wo sie zwar weniger in der Geistlichkeit und an den Universitäten vertreten sind, sich aber an der Basis in den letzten Jahren mehr und mehr im neo-evangelikalen Confessing Movement organisieren.

Großbritannien

In Großbritannien sind Evangelikale in verschiedenen Bewegungen aktiv. In der Church of England gibt es Bewegungen wie Fulcrum, das die moderat evangelikalen ("Open Evangelicals") vertritt, während Bewegungen wie Reform für das konservativ-evangelikale Spektrum sprechen. Repräsentative Kirchen sind All Souls, Langham Place, St. Helen's Bishopsgate und Holy Trinity Brompton, alle jeweils in London. Außerhalb der Church of England sind Evangelikale in Freikirchen vertreten. Bekannte englische Theologen evangelikaler Prägung sind John Stott, Charles Simeon und J. I. Packer. Wichtige überkirchliche Organisationen sind die Universities and Colleges Christian Fellowship und der britische Flügel der Evangelischen Allianz.

Deutschsprachiger Raum

siehe auch: Evangelikale Bewegung in Deutschland

Deutschland

Nach Schätzungen machen Evangelikale in Deutschland etwa ein bis drei Prozent der Bevölkerung aus, sie finden sich sowohl in Landes- als auch in Freikirchen. Ein großer Teil der evangelikalen Christen ist in bestimmten Institutionen und Werken der evangelikalen Bewegung organisiert. Die bedeutendste Vereinigung ist die Deutsche Evangelische Allianz, die nach eigenen Angaben rund 1,3 Millionen Evangelikale vertritt.[34]

Landeskirchen der EKD

Es wird gemeinhin davon ausgegangen, dass innerhalb der evangelikalen Bewegung die landeskirchlich organisierten Christen gegenüber den freikirchlichen in der Mehrheit sind. Beispielsweise geht Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD davon aus, dass sich evangelikale Christen zum großen Teil in den Landeskirchen engagieren.[35] Die Evangelikalen in den evangelischen Landeskirchen zählen nach Klöcker/Tworuschka zu den treuesten Gottesdienstbesuchern. Viele evangelikale Christen innerhalb der Landeskirche sind in Form von sogenannten „landeskirchlichen Gemeinschaften“ organisiert, manchmal auch in eigenständigen Parallelstrukturen zur örtlichen Kirchengemeinde, da sie in den meisten landeskirchlichen Strukturen für ihre Haltungen keine Mehrheit finden.[36] Diese eigenständigen Gemeinden innerhalb der EKD gehören oft den regional unterschiedlichen Verbänden der Gemeinschaftsbewegung an, die großteils unter dem Dachverband Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband zusammengeschlossen sind.

In der Württembergischen Landeskirche, wo die Synodalen von der Basis gewählt werden, gehören 40 von 90 gewählten Synodalen dem Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ an, der das konservativ-evangelikale und pietistische Spektrum vertritt (Stand Herbst 2007).[37]

Freikirchen

Viele Freikirchen im deutschen Sprachraum sind unter den konservativen oder gemäßigten Evangelikalen einzuordnen, Georg Schmid zählt dazu etwa traditionelle Freikirchen wie die Mennoniten, die Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Gemeinden Christi, die Brüderbewegung, die Kirche des Nazareners oder die Heilsarmee.[38] Die meisten Pfingstgemeinden und neopfingstlichen Kirchen wie das International Christian Fellowship, die Anskar-Kirche oder Vineyard und der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden werden ebenfalls zum evangelikalen Spektrum gezählt. Es gibt jedoch auch unter den Freikirchen viele, die sich nicht mit dem Evangelikalismus identifizieren oder diesen ablehnen.

Schweiz

Für die Schweiz gibt Johnstone vier Prozent Evangelikale an, davon knapp drei Prozent in den reformierten Landeskirchen und der Rest in Freikirchen. Die 3,5 % Charismatiker verteilen sich auf katholische und reformierte Landeskirchen und Freikirchen. Der Anteil an Evangelikalen ist regional extrem unterschiedlich, in der Innerschweiz, im Wallis und Tessin sind sie kaum vertreten, im Emmental und Frutigland jedoch mit über 40 % der Bevölkerung.[26]

Asien

Obwohl in Asien nur vier Staaten (Armenien, Georgien, Philippinen, Osttimor) christliche Mehrheiten haben, gibt es dort in absoluten Zahlen mehr Evangelikale als auf jedem anderen Kontinent. Auf den ganzen Kontinent gerechnet, sind schätzungsweise sieben Prozent der Bevölkerung evangelikal und charismatisch. In China gibt es nach verschiedenen Schätzungen zwischen 60 und 120 Millionen Evangelikale, die mehrheitlich der indigenen Hauskirchenbewegung angehören. In Südkorea sind etwa neun Millionen, 18 % der Bevölkerung, evangelikal und charismatisch, wobei die südkoreanischen Evangelikalen mehrere Rekorde aufweisen: So befinden sich zehn der elf größten Megakirchen in Seoul, und Südkorea ist nach den Vereinigten Staaten das Land mit den meisten Missionaren (10.000) im Auslandseinsatz. Auch die mehrheitlich katholischen Philippinen haben zehn Prozent Evangelikale, die Mehrheit von ihnen in einheimischen Pfingstgemeinden.[26]

Afrika

Für Afrika gibt Johnstone 25 % oder 190 Millionen Evangelikale und Charismatiker an, die sich größtenteils südlich der Sahara befinden.[26] Die Mehrheit von ihnen gehört den afrikanischen indigenen Kirchen an, die insgesamt mehr Mitglieder haben als die weltweite Pfingstbewegung.[39]

Lateinamerika

Igreja Mundial Renovada, eine Abspaltung der pt:Igreja Mundial do Poder de Deus in Brasilien

Durch intensive Mission, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, ist ein zunehmender Anteil der lateinamerikanischen Bevölkerung, die ehemals traditionell römisch-katholisch war oder indigenen Religionen angehörte, zu einer evangelikal geprägten Form des Protestantismus übergetreten. Patrick Johnston gibt für das Jahr 2000 für ganz Lateinamerika 55 Millionen Evangelikale und 85 Millionen Charismatiker (einschließlich Pfingstgemeinden) an. Für Argentinien gibt er 28 % Evangelikale und Charismatiker an, für Kolumbien 21 %, für Chile 30 %, für Nicaragua 33 % und für Brasilien, die weltweit größte katholische Nation, 35 % Evangelikale und Charismatiker. Den größten Block umfasst dabei mit 32 Millionen Anhängern die Pfingstbewegung, womit 28 % der Pfingstler weltweit in Lateinamerika beheimatet sind.[26][40] Diese Größenordnung wird auch aus katholischen Quellen bestätigt.[41]

Evangelikale Theologie

Die Evangelikalen sind eine Bewegung, und nicht eine Kirche mit klar definierten Dogmen, aber die hier aufgeführten Punkte werden von den meisten Evangelikalen bejaht. Individuelle Abweichungen oder Abweichungen von einzelnen Gruppen in einzelnen Punkten kommen häufig vor, wenn auch die Mehrzahl der Individuen und Gruppen in der Mehrzahl dieser Merkmale übereinstimmen.

Eine erste Aufstellung einer evangelikalen Glaubensbasis ist die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz von 1846.[42]

Ein Ansatzpunkt für eine Schnittmenge der Gemeinsamkeiten der heutigen weltweiten evangelikalen Bewegung sind die Veröffentlichungen der Lausanner Bewegung. Der erste Lausanner Kongress für Weltevangelisation 1974 gilt unter Evangelikalen als ein wichtiger Meilenstein der evangelikalen Bewegung.[43] Die Verpflichtung von Lausanne wird bis heute von vielen Gruppierungen der evangelikalen Bewegung als Glaubensbasis aufgeführt.

  • Die Bibel: Evangelikale sehen die Bibel als Gottes Wort, von Menschen aufgeschrieben, aber von Gottes Geist inspiriert. Über das genaue Verständnis der Inspiration besteht keine Einigkeit. Nicht alle Evangelikalen glauben beispielsweise an die Irrtumslosigkeit der Bibel und die Verbalinspiration. Die Bibel sei der verbindliche Maßstab des Glaubens und der Lebensführung, an dem sich alles andere messen müsse. Evangelikale sind sich bewusst, dass die Bibel ausgelegt werden muss, sind aber der Überzeugung, dass auch Nichttheologen die Bibel richtig verstehen können. Wörterbücher, Konkordanzen und Kommentare werden oft verwendet, und bestimmte Kommentare sind für manche evangelikale Richtungen weithin maßgeblich, zum Beispiel der der Scofield-Bibel für Teile des Dispensationalismus.
  • Sündhaftigkeit und Schuld setzen den Menschen Gottes Zorn und Verdammnis aus. Die Erlösung hieraus könne nur durch einen Gnadenakt Gottes erfolgen und setze den Glauben an Jesus Christus, seinen stellvertretenden Opfertod und seine Auferstehung sowie die Bekehrung und Wiedergeburt durch den Heiligen Geist voraus.
  • Die persönliche Glaubensentscheidung: Christentum basiert für Evangelikale auf einer persönlichen, bewussten Entscheidung für den christlichen Glauben und einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, die auch im Alltag Auswirkungen auf das persönliche Handeln haben muss. Kirchenmitgliedschaft allein genüge nicht, es bedürfe einer persönlichen Abkehr vom alten Leben und einer Hinwendung zu Jesus Christus (Bekehrung). Diese bewusste Entscheidung wird in Form eines persönlichen Gebets vollzogen, das als Lebensübergabe bezeichnet wird. Aufgrund der Vorstellung einer persönlichen Beziehung zu Gott rechnen Evangelikale mit dem direkten Eingreifen Gottes in ihr Leben. Wunder halten sie für möglich oder zumindest nicht ausgeschlossen, entdecken aber Gottes Wirken auch in alltäglichen Begebenheiten. Die Erwachsenentaufe wird in manchen Bewegungen als symbolische Bestätigung der Hinwendung zum „Reich Gottes“ praktiziert.
  • Das allgemeine Priestertum der Laien spielt bei Evangelikalen eine wesentliche Rolle. Jeder Einzelne soll persönlich mit der Bibel umgehen, sie privat und in Kleingruppen studieren, auslegen und auf sich wirken lassen. Daher finden sich unter Evangelikalen viele Laien mit beträchtlicher Bibelkenntnis. Für Leitungs- und Schulungsaufgaben ist eine formelle theologische Ausbildung nicht unbedingt erforderlich. Die mit dem allgemeinen Priestertum verknüpfte Frage, inwieweit Frauen an Leitungsaufgaben und geistlichen Ämtern innerhalb der Gemeinde beteiligt werden sollen, wird unter Evangelikalen sehr unterschiedlich beantwortet.
  • Kirche und Konfession sind oft von untergeordneter Bedeutung. Die meisten Evangelikalen sehen sich als Teil der weltweiten Christenheit und fühlen sich ungeachtet ihrer Kirchen- oder Gemeindezugehörigkeit mit anderen Evangelikalen verbunden. Jedoch stehen Evangelikale der ökumenischen Bewegung häufig distanziert gegenüber, insbesondere die Römisch-Katholische Kirche wird als irrend abgelehnt,[44] ebenso orthodoxe Kirchen, aber auch der liberale Protestantismus. Nicht-evangelikale Christen werden von manchen Strömungen als „Namenschristen“ abgewertet, die neu evangelisiert werden müssten.
  • Absolutheitsanspruch: Mit Ausnahme des Judentums, das bei manchen Evangelikalen einen Sonderstatus genießt, werden andere Religionen (z. B. Islam, Buddhismus) als Irrwege abgelehnt. Ein Dialog der Religionen findet meist nur unter missionarischem Gesichtspunkt statt.
  • Mission: Evangelikale sehen es als wichtig an, ihren Glauben gegenüber allen Nicht-Christen in ihrem Sinne zu bezeugen und die biblische Erlösungsbotschaft zu verbreiten. Evangelikale und Pfingstkirchen beteiligten sich 2007 erstmals an einer Konsultation über Bekehrung im Rahmen des gemeinsamen Studienprozesses von Vatikan und Ökumenischem Rat der Kirchen. Die Konsultation in Toulouse vollzog damit einen weiteren Schritt hin zu dem Ziel eines gemeinsamen Verhaltenskodex für Bemühungen, Menschen zum Christentum zu bekehren.[45]

In der evangelikalen Theologie sind England und Amerika führend. Bekannte evangelikale Theologen sind John Stott, von dem eine Zusammenfassung der evangelikalen Theologie stammt,[46], Reuben Archer Torrey, Cornelius van Til, Bruce Metzger, Thomas C. Oden, Craig Blomberg, William Lane Craig, Alister McGrath, Ben Witherington, Francis Schaeffer und N. T. Wright − siehe auch unten Literatur.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Während sich die meisten Evangelikalen mit den Grundsätzen der Lausanner Bewegung einig sind, gibt es zu Einzelfragen der Fundamentaltheologie, der Seelsorge und der Kirchenverfassung innerhalb der Bewegung ein breites Spektrum mit teilweise sehr unterschiedlichen Meinungen, die jedoch von den meisten Evangelikalen als Teil der evangelikalen Bewegung gesehen werden. Beispiele solcher Einzelfragen sind:

Der Zondervan Verlag gibt die Serien Counterpoints: Bible and Theology (18 Bände) und Counterpoints: Church Life (4 Bände) heraus, in der solche Fragen jeweils von drei bis sechs evangelikalen Theologen kontradiktorisch behandelt werden. Jeder stellt seine Sichtweise dar und kommentiert aus seiner Sicht die Stellungnahmen der übrigen Autoren.

Richtungen im deutschen Sprachraum

Trotz der vielen Gemeinsamkeiten sind die Evangelikalen eine heterogene Gruppe. Im deutschen Sprachraum lassen sich die Evangelikalen grob in drei theologische Hauptrichtungen einteilen:

Seit den 1990er Jahren sind neben diesen Richtungen unabhängige evangelikale Gruppen entstanden, die zwar eine strenge evangelikale Lehre vertreten, sich aber keiner dieser Richtungen zugehörig fühlen. Dazu gehören beispielsweise Teile der russlanddeutschen Aussiedlergemeinden wie die Evangeliums-Christen (deren Gründung jedoch auch mit der russischen Variante des Pietismus, dem Stundismus in Verbindung steht) und die Konferenz für Gemeindegründung.[47]

Ebenso unterscheiden sich Evangelikale stark bezüglich ihrer Offenheit gegenüber Andersdenkenden:

  • Separatistische Evangelikale (Fundamentalisten): Biblisch-konservative Kreise, die sich betont gegen alle Gruppierungen abgrenzen, die ihre spezifische Sicht des Christentums nicht teilen. Sie halten streng an der Irrtumslosigkeit der Bibel fest, haben oft gruppenspezifische Auslegungen oder einen gruppenspezifischen Lebensstil. Im deutschen Sprachraum sind das eher kleine Gruppen, beispielsweise die Gemeinde für Christus, die Freunde konkordanter Wortverkündigung, Adullam oder der „geschlossene“ Flügel der Brüderbewegung.[48]
  • Konservative Evangelikale: Sie halten an der Irrtumslosigkeit der Bibel fest, die einige, aber nicht alle, durch die Chicago-Erklärungen definieren, sind aber offen im Kontakt mit Andersdenkenden. Diese Richtung wird beispielsweise von den meisten Bibelschulen, der Freien Theologischen Hochschule in Gießen[49] oder auch der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule in Basel (Schweiz)[50] vertreten. Unter den Freikirchen sind die Brüdergemeinden und viele unabhängige freikirchliche Gemeinden hier einzuordnen, Angehörige dieser Gruppe finden sich aber auch in vielen Freikirchen sowohl pietistischer als auch baptistischer und charismatischer Richtung, weniger in den Landeskirchen.
  • Offene Evangelikale oder Neo-Evangelikale: Diese Gruppe steht der Bibelkritik distanziert gegenüber, ist aber bereit, bestimmte Ergebnisse zu übernehmen. Diese Richtung ist insbesondere unter den Evangelikalen in den Landeskirchen zu finden, in den Freikirchen insbesondere bei den Mennoniten und den Methodisten, wobei es bei beiden auch nicht-evangelikale Christen gibt, und im liberaleren Flügel anderer Freikirchen.

Siehe auch: Deutsche Evangelische Allianz

Geschichtliche Entwicklung

Deutschland

Voraussetzungen

Während der (deutsche) Begriff „evangelikal“ noch recht jung ist, blickt die Bewegung selbst bereits auf eine über dreihundertjährige Geschichte zurück. Den Auslöser bildete die Erstarrung der Reformation zur „lutherischen Orthodoxie“ im Zuge der konfessionellen Grabenkämpfe im 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zu ihrem oftmals „verkopftem“ Festhalten an der „rechten Lehre“ (in Gegensatz zur „falschen Lehre“ der konfessionellen Gegenüber) bildeten ab dem frühen 17. Jahrhundert Erbauungsbücher den Nährboden für eine Renaissance der persönlichen Frömmigkeit. Zu nennen sind hier vor allem Johann Arndts „Vier Bücher vom wahren Christentum“, aber auch aus dem Englischen übersetzte Literatur des Puritanismus wie beispielsweise Lewis Baylys „Practice of Piety“.

Der Pietismus im 17. und 18. Jahrhundert

Mit Philipp Jakob Speners Programmschrift „Pia desideria“ (1675) beginnt der Pietismus als Reformbewegung von Frömmigkeit und Kirche. Das intensive Studium von Schriften Luthers und der o. g. Erbauungsliteratur, aber auch der Kontakt mit Jean de Labadie, dem späteren Vater des niederländischen Pietismus hatten ihn von der Notwendigkeit einer Erneuerung der Volkskirche überzeugt. Einem Vorschlag Luthers folgend, sammelte er die, „die mit Ernst Christen sein wollten“, in „Konventikeln“ (Vorläufer von Hauskreisen) zur besonderen Förderung unter anderem durch Bibellektüre und Gebet.[51][52]

Sein Schüler August Hermann Francke (1663–1727) erlebte 1687 nach tagelangen inneren Kämpfen eine plötzliche Bekehrung, die ihn der Existenz Gottes und seiner eigenen Wiedergeburt gewiss machte und sein ganzes Leben bestimmte.[53][54] Das einmalige, datierbare Bekehrungserlebnis wurde durch ihn gleichsam zum Markenzeichen des Pietismus. Die von Spener angeregte und von Francke in Halle (Saale) durchgeführte Reform des Theologiestudiums, die Exegese, persönliche Frömmigkeit und Predigtpraxis in den Mittelpunkt rückte, sowie die pädagogischen Reformen in seinen “Francke'schen Anstalten“ nahmen als Armenschule und Priester- und Glaubenausbildungsstätte auch Bildungsanliegen der Aufklärung auf. Das „Hallesche Waisenhaus“ zeigt Franckes sozialdiakonisches Bewusstsein. Die Gründung der gleichnamigen Stiftung war Zentrum dieses theologischen Ansatzes und praktischen Wirkens, die missionarisch wirkte, so durch Henry Melchior Mühlenberg.

Mit der wirtschaftlich überaus erfolgreichen Cansteinschen Bibelanstalt finanzierte er die Anstalten und machte preisgünstige Bibeln breit verfügbar. Die „Weltverwandlung durch Menschenverwandlung“ sollte auch andere Nationen mit einschließen: 1706 wurden Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau von der „Dänisch-Hallischen Mission“ als die ersten Missionare überhaupt nach Indien ausgesandt.[53] Fast alle Spezifika moderner evangelikaler Frömmigkeit (hervorgehoben) finden sich hier bereits angelegt.

Der Pietismus verbreitete sich (nicht zuletzt dank der hohen wissenschaftlichen Qualität seiner Ausbildung) innerhalb von 50 Jahren in fast allen deutschen Ländern. In Württemberg fand er in dem Exegeten Johann Albrecht Bengel und dem grüblerischen Friedrich Christoph Oetinger besonders prägende Repräsentanten.[55] Am (reformiert geprägten) Niederrhein ist Gerhard Tersteegen die größte (und eigenartigste) Persönlichkeit. Die gesamte Bewegung vollzog sich innerhalb der evangelischen Kirchen, lediglich die von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf gegründete „Brüdergemeine“ in Herrnhut bildete eine Sonderkirche. Der Pietismus expandierte unter anderem durch Zinzendorfs Reisen bis nach England und Amerika, konnte beachtliche wissenschaftliche Leistungen vorweisen, stand jedoch hier und da auch unter dem Ruf „frommer Heuchelei“ und erlahmte unter dem gesellschaftlichen Druck der Aufklärung gegen Ende des 18. Jahrhunderts.[56][57]

Die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts

Ab dem 19. Jahrhundert kam es in den deutschsprachigen Ländern (teilweise auch in anderen europäischen Ländern sowie den USA) zu einer Erweckungsbewegung. Sie zehrte vom Erbe des Pietismus, welches in die damalige Gegenwart transformiert wurde. Die Bestimmung eines einheitlichen Ursprungs oder eine Herleitung im Sinne eines einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs erscheint als unmöglich: Die Bewegung ist gerade im deutschsprachigen Umfeld dezentral und zugleich lokal verortet.[58] Zu ihren Vorbereitern zählen unter anderem die von Basel ausgehende „Deutsche Christentumsgesellschaft“, die Johann August Urlsperger 1780 gegründet hatte, um die christliche Wahrheit gegen Deismus und Rationalismus zu verteidigen. Hohe Bedeutung kam den christlichen Aufklärungskritikern Johann Georg Hamann und Matthias Claudius zu.[58] Aber auch die methodistische Erweckung unter John Wesley in England (s. u.) war (insbesondere was die Predigtweise anging) eine Inspirationsquelle, genauso wie die in der Spätzeit ins Deutsche übersetzen Predigen Charles Haddon Spurgeons.

Über einen der (mannigfaltigen) Auslöser der Erweckung besteht in der Forschung Übereinstimmung: Es handelt sich um Friedrich Schleiermachers berühmte „Reden über die Religion“ (1799)[58] – eine Streitschrift im Zuge der beginnenden Romantik gegen den Rationalismus der Aufklärung. Das Wesen der Religion, so sagt er, bestehe weder zuerst in Verstand noch in Moral, sondern in einer Erfahrung, der „schlechthinnigen Abhängigkeit von Gott“.[59] Dieser unmittelbare Erlebnischarakter des Glaubens verband sich bei seinen Rezipienten (z. B. dem Holsteinischen Erweckungsprediger Claus Harms) wie von selbst mit dem Erbe des Pietismus: Gott, Jesus, der Heilige Geist, auch die Vorgänge des Christseins wie Bekehrung, Vergebung der Sünden und Wiedergeburt lassen sich – so die Erkenntnis – allem Rationalismus zum Trotz erfahren.[60] Derselbe Harms drückte wiederum mit den Worten „Der mich zeugte, hatte kein Brot für mich“[61] exemplarisch die baldige Distanznahme der Erweckungsbewegung von ihrem (Mit-)Initiator aus.[58] Charakteristisch wurde stattdessen die Konzentration auf die Bibel und die „alte Dogmatik“, wie sie sich etwa in den reformatorischen Bekenntnisschriften findet. Die Erweckung ebnete zu beidem einen neuen, existentiellen Zugang. Dies markiert auch den inhaltlichen Konflikt mit der zeitgenössischen Theologie (z. B. Johann Salomo SemlersNeologie“), die den „Kern“ der Religion jenseits der zeitbedingten „Schale“ von Bibel und Bekenntnis finden wollte.

Nach dem Kirchengeschichtler Johannes Wallmann erlebte die Erweckungsbewegung drei Phasen.[58] Die ersten ca. fünfzehn Jahre nach Schleiermachers Veröffentlichung sind vor allem geprägt durch ihre ökumenische Offenheit. Der lebendige Glaube an Christus zählte mehr als konfessionelle Grenzen. Die zweite Phase (1815–1830) ist die Hauptphase, vor allem gekennzeichnet durch hohen zahlenmäßigen Zulauf zu Erweckungspredigern und -Versammlungen in- und außerhalb der Kirchen in ganz Deutschland. Sie brachte eine Flut von Literatur und Traktaten sowie zahlreiche Bibel- und Missionsgesellschaften hervor. Sowohl die konfessionellen als auch die theologischen Grenzsetzungen (v. a. gegenüber Hegel und Schleiermacher) werden jetzt wichtiger. In der dritten Phase (bis 1848) verlangsamt sich die Bewegung, gewinnt aber an Beständigkeit und vor allem an kirchenpolitischer Wirksamkeit. Die eigene Konfession gewinnt jetzt Bedeutung bis hin zum Konfessionalismus. Von der bürgerlichen Revolution (1848) an konsolidiert sich die Erweckung, bringt aber, von kleinen lokalen Ereignissen abgesehen, keinen neuen Schwung mehr hervor.

Ganz am Anfang stand die Erweckung in Holstein und am Niederrhein, verkörpert durch Claus Harms und den Augenarzt Johann Heinrich Jung-Stilling, und breitet sich dann über fast das gesamte Deutschland aus (mit Ausnahme Oldenburgs und Hessens). Exemplarisch zu nennen sind die Erweckungen in Minden-Ravensberg (Johann Heinrich Volkening), Baden (Aloys Henhöfer), dem Allgäu mit dem zuerst katholischen, dann konvertierenden Johann Evangelista Goßner, Bremen (Gottfried Menken) und dem Niederrhein (mit der Predigerdynastie der Krummachers, Hermann Friedrich Kohlbrügge).[62]

Drei besondere Schwerpunkte sind zu nennen[62]:
Die bayrisch-fränkische Erweckung, ausgehend von Christian Krafft (1784–1845) und Karl Georg von Raumer (1783–1865), erfasste von Nürnberg aus das ganze Frankenland und brachte mit der Erlanger Theologie einen besonderen, der Glaubenserfahrung verpflichteten und je länger, je mehr betont lutherischen Wissenschaftstypus hervor. Die erste textkritische Luther-Gesamtausgabe überhaupt ist eine ihrer wissenschaftlichen Leistungen.
Die märkisch-pommersche Erweckung mit ihrem Initiator Hans Ernst von Kottwitz (1757–1843) war eng mit dem preußischen Adel verbunden. Im Lauf der Zeit fand sie in August Tholuck einen Multiplikator an der Universität, der die Nachwuchspfarrer in einem lebendigen Christusglauben festigen konnte, und ein Parteiorgan in Form der von Ernst Wilhelm Hengstenberg gegründeten „Evangelischen Kirchenzeitung“. Sie wollte die Frommen sammeln und die (wie sie es sah) christliche, in Bibel und Bekenntnis verbürgte Wahrheit gegen den Rationalismus verteidigen, schoss dabei aber (z. B. beim „Hallischen Kirchenstreit“ 1830) gelegentlich über das Ziel hinaus (sozusagen der Vorläufer von ideaSpektrum).
Die württembergische Erweckung brachte in dem früh verstorbenen Ludwig Hofacker den klassischsten Erweckungsprediger angelsächsischer Provenienz hervor, der mit seiner auf Sünde und Gnade, Buße und Bekehrung zielenden Predigt die Menschen aus weitem Umkreis anzog. Hier führte die Erweckung aber nicht nur zu neuer Konventikel- und Gemeinschafts-, sondern auch zur Freikirchenbildung. Weitere Repräsentanten waren Johann Michael Hahn und die frühcharismatischen Blumhardts (Vater und Sohn), letzterer wurde auch als erster Pfarrer und Sozialdemokrat im Stuttgarter Landtag bekannt.

Im Gegensatz zum Pietismus, der sich als innerkirchliche Reformbewegung verstand, wuchs unter einigen Erweckten (zumal wenn ein intensiverer Kontakt nach England vorlag) die Skepsis gegenüber den verfassten Kirchen. So gründete Johann Gerhard Oncken 1834 in Hamburg die erste Baptistengemeinde, die zur Keimzelle vieler kontinentaleuropäischer Baptistenkirchen wurde. Methodistische Glaubensgemeinschaften, die es schon seit dem 18. Jahrhundert im angloamerikanischen Raum gegeben hat, entstanden in Mitteleuropa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Von gesellschaftlicher Bedeutung war die apokalyptische Stimmung angesichts einer Berechnung Johann Albrecht Bengels für die Wiederkunft Christi im Jahr 1836. Seit 1800 wuchs eine Aufbruchsstimmung, die eine Auswanderung nach Russland und Amerika befürwortete, um „dem Herrn entgegenzugehen“. So wanderten erweckte Siedler um Johann Georg Rapp (später „Rappisten“ genannt) nach Pennsylvania aus, wo sie die Stadt „New Harmony“ gründeten und zeigten, dass das wörtliche Bibelverständnis (Apg 3,32–37 LUT) zu Sozialformen führen konnte, die sich in mancher Hinsicht mit Vorstellungen der Frühsozialisten deckten (was später u. a. von dem Barmer Pietistensprößling Friedrich Engels angesprochen wurde).

Die Niederlage der politischen Freiheitsbewegung in der „Bürgerlichen Revolution“ von 1848 brach den Schwung der Erweckungsbewegung. Eine umfangreiche Emigration in die USA umfasste auch Erweckte. Das Wachstum jedoch ging über auf den neuen Arbeitsbereich der „Inneren Mission“ unter Armen und Leidenden. Johann Hinrich Wichern und Friedrich von Bodelschwingh verkörpern mit ihren Werken die praktizierte Nächstenliebe, die sich wörtlicher Schriftauslegung verdankte und den Grundstein für den kirchlichen Arbeitsbereich der Diakonie legte. Des Weiteren entstanden jetzt teils international vernetzte Strukturen, um in Gemeinschaftskreisen die Früchte der Erweckung zu erhalten. Auf die vielbeachtete Gründung der „Evangelical Alliance“ in London 1846 hin kam es in Deutschland 1857–1886 zur Gründung lokaler Zweige der Evangelischen Allianz. 1888 konstituierte sich der Gnadauer Gemeinschaftsverband. In der Gemeinschaftsbewegung kommt es nun in größerem Stil zu einer Internationalisierung, insofern Gedanken und Methoden aus dem Methodismus und der Oxford-Bewegung aufgenommen werden. Die Heiligungsbewegung trägt die Expansion vor der Jahrhundertwende.[63]

Das 20. Jahrhundert

Erste Hälfte

Der Beginn des 20. Jahrhunderts brachte für die Nach-Erweckungsbewegung den ersten namhaft zu machenden Einfluss aus den USA, der zunächst in eine Spaltung hineinführte: Die Pfingstbewegung.[64] Charles F. Parham hatte 1901 in Topeka (Kansas) mit einem Kreis von Bibelschülern in Apg 3 EU u. ö. das Zungenreden als Merkmal der Geistestaufe entdeckt und nach intensivem Gebet als Gabe empfangen. 1907 brachten zwei Norwegerinnen die Zungenrede nach Kassel. In einer Folge von Erweckungsversammlungen begannen viele Teilnehmer in Zungen zu reden. Als die Erscheinung aber immer ekstatischere Formen annahm, drängte die Polizei auf Abbruch der Veranstaltungen. Nach langem Ringen kam man daraufhin in Gemeinschaften und Freikirchen mehrheitlich zu der Überzeugung, dass die Zungenrede nicht „von oben“, sondern „von unten“ sei.[65] Die Berliner Erklärung von 1909 nahm mit ihrer eindeutigen (und bis heute kontrovers diskutierten) Grenzziehung den pfingstlich Erweckten ihre Heimat in Gemeinschaften und Freikirchen. So kam es zur Gründung freikirchlicher Pfingstgemeinden, des „Christlichen Gemeinschaftsverbandes Mülheim (Ruhr)“ sowie mehrerer weiterer Verbände, die seither als „Pfingstbewegung“ ein (zunächst) selbständiges Dasein führten.[66]

Die Stellung der von Pietismus und Erweckung Beeinflussten während des 2. Weltkriegs lässt sich nicht systematisieren. Einerseits konnte ein von Wicherns volksmissionarischen Ideen motivierter Adolf Stöcker im Vorfeld (†1909) zum führenden Antisemiten werden, andererseits brachte die Erweckung tragende Kräfte der Bekennenden Kirche, wie Jochen Klepper und Paul Schneider hervor; Dietrich Bonhoeffer gilt als gemeinsame Integrationsfigur. Einerseits konnten die zur „Erlanger Theologie“ zählenden Professoren Werner Elert und Paul Althaus die Barmer theologische Erklärung zurückweisen und im Ansbacher Ratschlag den nationalsozialistischen Staat als göttliche Ordnung verstehen. Andererseits distanzierte sich der Gnadauer Verband unter Führung seines Vorsitzenden Walter Michaelis bereits ein halbes Jahr vor der Bekennenden Kirche scharf von den Deutschen Christen. Er schloss sich (um die Eigenständigkeit nicht zu verlieren) zwar nicht der „Bekennenden Kirche“ selbst an, dafür aber der ihr nahestehenden „Arbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Werke“, trug die „Barmer Erklärung“ inhaltlich mit (es gibt eine weitläufige Deckung mit der eigenen „Salzuflener Erklärung“) und wurde seitens der „Bekennenden Kirche“ mit hoher Anerkennung bedacht.[67] Dietrich Bonhoeffers Buch „Nachfolge“ und die Lebensberichte der niederländischen Widerstandskämpferin Corrie ten Boom gehören zu den von Evangelikalen meistgelesenen Werken. Auch die Theologie Karl Barths wurde trotz seiner zum Teil harschen Pietismus-Kritik von Evangelikalen weitläufig rezipiert.

In engem Schulterschluss starteten Volkskirche und Pietismus bzw. Gemeinschaftsbewegung in die Nachkriegsära.[68] Erst allmählich brachen die theologischen Unterschiede innerhalb der ehemaligen „Bekennenden Kirche“ auf, die der gemeinsame Widerstand gegen das NS-Regime überdeckt hatte. Zwei Vorgänge sind dabei hier von Bedeutung:

Die Evangelisationen mit Billy Graham

Den entscheidende Impuls für die evangelikale Bewegung der Nachkriegszeit bildeten die Massenevangelisationen von Billy Graham in Deutschland seit 1953. Sie stießen im entkirchlichten Deutschland auf großen Widerhall. Inhaltlich knüpften sie an den „roten Faden“ des Pietismus und der Erweckungsbewegung an, brachten aber sowohl methodisch als auch inhaltlich neue Gesichtspunkte aus den USA mit nach Deutschland. Dass diese in der deutschen Evangelischen Allianz z. T. durchaus kritisch betrachtet wurden, zeigt die Tatsache, dass ihr Beitritt zur (mit Graham eng verbundenen) „World Evangelical Fellowship“[69] (WEF, seit 2001 WEA[70]) 1952 klar abgelehnt wurde und erst 1968 im zweiten Anlauf zustande kam.[71] Dennoch gewann die Allianzarbeit in diesen Jahren eine neue Dynamik. Besondere Schwerpunkte bilden das Ruhrgebiet (z. B. das Weigle-Haus des Jugendpfarrers Wilhelm Busch), Baden (Dekan Friedrich Hauß) und andere. 1965 wird die neue Bewegung (unter Eindeutschung des englischen Begriffes „evangelical“) erstmalig als „Evangelikale“ bezeichnet.[72] Auf dem 1966 in Berlin von amerikanischen Evangelikalen durchgeführten „Weltkongress für Weltevangelisation“ setzte sich der Begriff durch. Dieser begrifflichen Erkenntnis der eigenen Zusammengehörigkeit korrespondiert eine scharfe Grenzziehung zur zeitgenössischen Theologie im Rahmen des bereits seit mehreren Jahren andauernden Konflikts mit der Bultmann-Schule.

Der „Streit um die Bibel“

Bereits kurz nach der Kriegszeit war die Zweckgemeinschaft der „Bekennenden Kirche“ zerfallen. Das Entmythologisierungsprogramm des BK-Mitglieds Rudolf Bultmann ging davon aus, dass das Weltbild des Neuen Testaments mythologischer Natur sei; die biblischen Inhalte wie Wunder, Sühnetod, Auferstehung, Himmelfahrt und Jesu Wiederkunft seien dem modernen Menschen nicht zugänglich zu machen. Sein Programm einer „Entmythologisierung“, im Zuge derer das biblische Existenzverständnis als das Eigentliche der Texte aus ihrer Einkleidung herausgeschält werden müsse, führte zu einer Neuauflage des alten Konflikts zwischen Erweckungs- und liberaler Theologie. Die Evangelikalen reagierten zunächst mit Besorgnis und dann mit teils energischem Widerstand, da sie die (für sie unaufgebbare) Biblizität (welche ihnen noch kurz vorher, in der Kriegszeit, die entscheidende Hilfe bei der Auseinandersetzung mit den Deutschen Christen gewesen war) und mit ihr essentielle Glaubensinhalte in Gefahr sahen. Aus einem Gesprächskreis Bultmann-kritischer Theologen (u. a. Hellmuth Frey, Paul Deitenbeck, Rudolf Bäumer) entstand 1961 der „Bethel-Kreis“ und später – nach einer Großkundgebung in Dortmund mit 24.000 Teilnehmern – die „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘ (Gal 1,6)“.[73] In zahlreichen Publikationen (z. B. „Alarm um die Bibel“ von Gerhard Bergmann) formulierten sie ihren Einspruch gegen die Bultmann-Schule. Durch ihre rein apologetische Grundausrichtung repräsentierte die Bekenntnisbewegung nur einen Teil der Evangelikalen, hauptsächlich solche, die in der Landeskirche beheimatet waren, nicht dagegen Freikirchen und die meisten Gemeinschaftskreise. Sie stieß jedoch allgemein das Anliegen an, theologisch tragfähige Alternativen zur herrschenden theologischen Schulmeinung zu entwickeln. Zahlreiche Beiträge hierzu, die z. T. ein breit angelegtes Gespräch mit den unterschiedlichen Strömungen der theologischen Wissenschaft führen, besitzen in der Zwischenzeit selbst anerkanntes wissenschaftliches Niveau.[74]

Die Charismatische Bewegung

In den 1960er Jahren kam es erneut zu einer Aufbruchsbewegung im Zeichen des Heiligen Geistes – dieses Mal jedoch zunächst innerkirchlicher Art.[75] Der lutherische Pfarrer Arnold Bittlinger hatte in den USA die von Dennis J. Bennett initiierte „Charismatische Bewegung“ kennengelernt. Beeindruckt von ihrer disziplinierten Art, die urchristlichen Geistesgaben (einschließlich der sogenannten „übernatürlichen Gaben“ wie Zungenrede (Glossolalie), Prophetie u. a.) zu leben, gründete er zunächst zahlreiche innerkirchliche Hauskreise und dann 1968 gemeinsam mit anderen das „Ökumenische Lebenszentrum für die Einheit der Christen“.[76] Aus dieser Urzelle entstand ab 1976 schrittweise die „Geistliche Gemeinde-Erneuerung“ (GGE) als Bewegung innerhalb der Evangelischen Kirche, die auch in die Freikirchen ausstrahlte.[77][78] Von ihrer Vorläuferin, der „Pfingstbewegung“, unterscheidet sich die „Charismatische Bewegung“ einerseits durch den weniger ekstatischen Umgang mit den Geistesgaben (wobei es auch hier immer wieder Ausnahmen gibt), andererseits durch deren unterschiedliche Beurteilung: Während die „Geistestaufe“ in der Pfingstbewegung gern als zweite, höhere Stufe der Geistverleihung nach der Wiedergeburt und die Zungenrede als ihr Beweis verstanden wird, fällt gemäß der „Charismatischen Bewegung“ beides in Bekehrung und Wiedergeburt zusammen; die Geistesgaben erscheinen dann lediglich als Manifestationen des Heiligen Geistes, ohne dass dabei einer bestimmten Gabe (wie der Glossolalie) ein Vorrang oder ein Beweischarakter zukäme.[79] Die Stellung der Charismatiker innerhalb der Evangelikalen Bewegung ist in Deutschland dennoch umstritten; Reaktionen von nichtcharismatischen Evangelikalen hierzulande reichen (je nach Gemeinde und Gruppierung) von Akzeptanz und vorsichtiger Öffnung für charismatische Phänomene bis zu eindeutiger Ablehnung (z. B. durch Teile der „Bekenntnis-Evangelikalen“ und den „Gnadauer Verband“); gelegentlich werden auch Warnungen ausgesprochen (v. a. in Zusammenhang mit Krankenheilungen oder einem stark dualistisch geprägten Geistverständnis). Das spannungsreiche Verhältnis lässt es nicht geraten erscheinen, charismatische Frömmigkeitsformen ohne weitere Kompatibilitätsprüfung als Beispiele für allgemein evangelikale Glaubensprägung darzustellen.[80]

Vereinigte Staaten von Amerika

Auch bei Kindern lösen Massenevangelisationsveranstaltungen tiefe Emotionen aus

Nach Meic Pearse[81] gibt es eine allgemeine Übereinstimmung darüber, dass das Great Awakening und der Anfang des Methodismus im 18. Jahrhundert die Geburt der modernen evangelikalen Bewegung sind. Er weist dabei auf die gemeinsamen Charakteristiken Bekehrung, aktives Christentum, Bibelstudium und Kreuzbezogenheit hin.

Die evangelikale Bewegung im eigentlichen Sinn und der protestantische Fundamentalismus entwickelten sich in den Vereinigten Staaten über verschiedene Phasen gemeinsam und trennten sich erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Derek Tidball beschreibt die Entwicklung in drei Phasen:

Erste Phase: Konservative Theologie und Erweckungsbewegung

Im 19. Jahrhundert gab es verschiedene Bewegungen, die sich nahtlos in der evangelikalen Bewegung fortsetzten.

Überkonfessionelle protestantische Bewegungen

Im 19. Jahrhundert entstand eine Vielzahl konservativer, überkonfessioneller protestantischer Bewegungen wie

Durch Erweckungsreisen im angelsächsischen Raum schufen sie die Basis für ein einendes Band. Grundlagen waren konservative Theologie, Supranaturalismus, individuelle Bekehrung, persönliches Gebetsleben, sowie eine wörtliche Bibelauslegung.

Konservative Theologie

Ebenfalls im 19. Jahrhundert kam es zu einer konservativen theologischen Bewegung in führenden amerikanischen Universitäten, die sich von der liberalen Theologie abgrenzte. Führend war dabei die renommierte presbyterianische Universität von Princeton, mit Charles Hodge, Archibald Alexander Hodge und Benjamin B. Warfield, die biblischen und dogmatischen Grundlagen der evangelikalen Theologie als Reaktion auf die von Europa herüberschwappende liberale Theologie.

Cyrus I. Scofield gab 1909 die Scofield-Bibel heraus, eine auf dem Dispensationalismus basierende Studienbibel mit Kettenreferenzen.

Ab 1910 erschien, finanziert von den beiden kalifornischen Ölmillionären Lyman und Milton Stewart, die Buchreihe The Fundamentals. A Testimony to the Truth, eine zwölfbändige Sammlung von Arbeiten, in der konservative Theologen aus vielen Konfessionen und aus dem gesamten englischen Sprachraum die konservative Theologie gegen die historisch-kritische Exegese verteidigten. Unter den 64 Kontributoren waren theologische Schwergewichte wie B. B. Warfield, James Orr, und Reuben Archer Torrey.[82]

Aufgrund dieses Namens kam es zur Bezeichnung Fundamentalisten für die Kontributoren, die jedoch nicht dem heutigen Verständnis des Ausdrucks entspricht – heute würden diese Theologen als evangelikal bezeichnet.

Innerkonfessionelle Bewegungen

Unabhängig davon fiel in diese Zeit auch das rasche Wachstum der Heiligungs- und Pfingstgemeinden, die insbesondere unter den nicht-intellektuellen Einwanderern und den Afroamerikanern Zulauf fanden.

Parallel dazu entwickelten sich auch in der „Basis“ der größeren Kirchen Bewegungen, die innerhalb ihrer jeweiligen Konfession gegen die liberalen oder modernistischen Strömungen protestierten, da diese die Grundlagen des Christentums zugunsten von agnostischen Prinzipien verlassen hätten. Die „Liberalen“ hätten eine säkulare, humanistische und skeptische Religion gegründet, basierend nicht mehr auf dem Christentum, sondern auf der zunehmend pluralistischen europäischen Kultur, die aus der Aufklärung entstanden sei.

Diese Bewegung bekam einen zusätzlichen Impetus von den jährlich stattfindenden Niagara Bible Conferences im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, wo sich baptistische und presbyterianische Theologen, aber auch Vertreter der Kongregationalisten, Methodisten, Lutheraner und Anglikaner zusammenfanden als Gegenbewegung gegen den theologischen Modernismus. An den Niagara Bible Conferences nahmen zahlreiche renommierte Theologen wie C.I. Scofield, und Hudson Taylor teil. An verschiedenen dieser Konferenzen wurden überkonfessionelle unverzichtbare Grundlagen des christlichen Glaubens definiert.

Zweite Phase: Vereinigung der drei Bewegungen

Der Beginn der zweiten Periode lässt sich auf die Gründung der World’s Christian Fundamentals Association 1919 datieren, in der sich die voneinander unabhängigen konservativen Bewegungen auf der Basis von fünf traditionellen Grundwahrheiten des Christentums zusammenfanden:

Die ersten beiden Punkte gehörten seit der Alten Kirche zu den grundlegenden Lehren des Christentums, der dritte ist in der westlichen (katholischen und protestantischen) konservativen Theologie seit dem Mittelalter unbestritten.

Die beiden letzten Punkte wurden zwar in der konservativen Theologie nie abgelehnt, aber auch nie besonders betont. Hier wurden sie bewusst aufgeführt, um sich einerseits gegen die historisch-kritische Exegese und andererseits gegen die Ablehnung der Realität von Wundern abzugrenzen.

Die resultierende Bewegung wurde als Fundamentalismus bezeichnet, umfasste aber neben den eigentlichen Fundamentalisten auch die wesentlich größere Gruppe der heutigen Evangelikalen. Im Fundamentalismus gab es einerseits immer noch theologische Kapazitäten wie Gresham Machen und Cornelius Van Til – anderseits aber auch Leute wie Jay Frank Norris von den Southern Baptists oder Billy Sunday, ein ehemaliger Baseballspieler als Evangelist, die sich bestens für eine Karikatur eigneten.

In dieser Periode wurde auch die Kampagne gegen den Unterricht der Evolutionslehre an den Schulen gestartet. Weltbekannt wurde der Affenprozess 1925 gegen den Lehrer John Scopes. Ziel der Kampagne war die Verteidigung biblischer Aussagen gegen die moderne Wissenschaft.

In vielen großen Konfessionen kam es zu Streitigkeiten und zu Abspaltungen der konservativen Gruppen. Dabei entstanden z. B. aus den American Baptists die General Association of Regular Baptist Churches und aus der Northern Presbyterian Church die Orthodox Presbyterian Church.

Ein interkonfessionelles Netzwerk entstand unter Beteiligung von

Dritte Phase: Trennung von Evangelicals und Fundamentalists

Das evangelikale Schisma wurde eingeleitet durch einen Prozess des Sich-Einlassens vieler Konfessionen auf die Moderne, mit dem Ziel, diese zu evangelisieren. Diese gründeten 1943 die National Association of Evangelicals.

1957 kam es in Nordamerika zur Trennung zwischen Evangelicals und Fundamentalists (Dabei entspricht Fundamentalists nicht dem Deutschen Fundamentalisten, da keine Extremisten gemeint sind, sondern eine Betonung der Fundamentals, der grundlegenden Wahrheiten der Bibel, siehe oben bei Konservative Theologie), als der Erweckungsprediger Billy Graham sich die Kritik der Fundamentalists zuzog, die seine Mitarbeit im Ökumenischen Rat der Kirchen als Kompromiss mit den verderblichen Kräften des Modernismus deuteten. Bob Jones beschuldigte ihn der „Aufgabe der Religion“ und des „Opfers des Evangeliums auf dem Altar zeitgemäßer Opportunität“. Graham hielt am Sich-Einlassen fest. Das endgültige Schisma zwischen Evangelikalen und Fundamentalists erfolgte 1957, nachdem die Fundamentalists die finanzielle Unterstützung für den New York City Crusade abgelehnt hatten. Seitdem bezeichnet der Begriff strenggenommen nur mehr den verbliebenen Teil der Fundamentalisten, wenn er auch in weiterem Sinne auf die Protestantische Rechte der USA angewandt wird.

Post-Evangelikalismus

Innerhalb der evangelikalen Bewegung gibt es inzwischen viele Menschen, die dem klassischen Evangelikalismus nicht mehr ganz zustimmen wollen. Etliche dieser Leute leben ihren Glauben im Privaten aus, finden aber für sich keinen Platz in den evangelikalen Kreisen. Gründe dafür können sein, dass diese Leute die erlebte Enge und den Dogmatismus nicht teilen. In ihrem Denken sind sie stark von der Postmoderne geprägt. Auch die evangelikale Subkultur (v. a. in den USA) mit ihren speziellen Gottesdiensten, Kirchenzentren, Musik und Literatur sowie teilweise kommerzialisierten Auswüchsen wird kritisch hinterfragt.

Als Bewegung lässt sich der Post-Evangelikalismus[83] nicht konkret umschreiben. Die Verbindung zwischen post-evangelikal und evangelikal lässt sich sowohl als Kontinuität als auch als Diskontinuität beschreiben. Das Verhältnis entspricht der Entwicklung von der Moderne zur Postmoderne.

Ein hoher Stellenwert nimmt im Verständnis der Bibel und der Gemeinde die Kultur ein. Die kulturelle Relativität muss sowohl bei der Bibelauslegung, als auch dem Gemeindebau berücksichtigt werden. Eng verbunden mit dieser Ausrichtung ist die unter konservativ-evangelikalen umstrittene Emerging Church, die eben versucht postmodern Gemeinde und Theologie neu zu entwickeln. Vertreter des Post-Evangelikalismus sind beispielsweise Dave Tomlinson oder Stanley J. Grenz.

Evangelikale und Politik

Europa

In Europa sind Evangelikale meist konservativ orientiert und treten für ein christlich geprägtes Wertesystem ein. So gut wie alle europäischen Evangelikalen tendieren zu einer konservativen Haltung in Fragen wie Abtreibung[84] oder Sterbehilfe;[85] in Fragen, die die Sozialpolitik, den Umweltschutz, die Bildungspolitik oder die Asylgesetzgebung betreffen, stehen aber viele europäische Evangelikale eher links.[86][87] Spätestens seit dem Irakkrieg gibt es auch unter den politisch Konservativen eine deutliche Skepsis gegenüber den USA, die teilweise auch bei Evangelisationen thematisiert wird, etwa durch Ulrich Parzany; diese Kritik umfasst auch die Einstellung der amerikanischen Evangelikalen zu wirtschaftlich-sozialen Verhältnissen. In vielen Ländern orientieren sich Evangelikale politisch an den etablierten Parteien (in Deutschland vor allem an der CDU) und versuchen, darüber politischen Einfluss auszuüben, entweder direkt, oder über besondere Parteiforen, wie etwa die Christdemokraten für das Leben, die sich gegen Abtreibung aussprechen und Netzwerke auch außerhalb der Politik unterhalten.[88] Daneben wurden auch eigene evangelikale politische Parteien gegründet, wie z. B. die Evangelische Volkspartei,[89] die Eidgenössisch-Demokratische Union oder die Partei Bibeltreuer Christen.

Nordamerika

In Nordamerika sind die Evangelikalen gemäß verschiedenen Umfragen politisch in den vergangenen Jahrzehnten mehrheitlich rechtskonservativ und wählen zumeist republikanisch. Die große Mehrheit ist gegen die Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, gegen pluralistische Lebensstile, für die Todesstrafe und gegen staatliche Sozialmaßnahmen (soziale Hilfe wird als Aufgabe der Kirchen gesehen). Ihre Einstellung ist nicht rassistisch, sondern vorwiegend ethnozentristisch: Einwanderer bedrohen durch ihre fremden Kulturen die amerikanischen Werte. Anhänger islamischen Glaubens werden tendenziell ablehnend betrachtet (verschärft durch die Entwicklung des Irakkrieges und den Terroranschlag in New York, der stellenweise auch apokalyptisch/eschatologisch gedeutet wird/wurde).

Die christliche neue Rechte der Vereinigten Staaten, die eine einflussreiche politische Position einnimmt, besteht mehrheitlich aus Evangelikalen. Vertreter sind beispielsweise James Dobson, Franklin Graham, Pat Robertson, Charles Colson oder George W. Bush.

In einer repräsentativen Gallup-Umfrage von 2008 in der die Haltung der Amerikaner zu verschiedenen Religionen und Konfessionen gefragt wurde, wurden Evangelikale von 39% der Bevölkerung als positiv, von 16% als negativ gesehen (im Vergleich dazu Methodisten 49% positiv, 4% negativ, Baptisten 45%, 10% negativ, Katholiken 45% positiv, 13% negativ, Atheisten 13% positiv, 45% negativ, Scientologen 7% positiv, 52% negativ).[90] Die Antworten von Nichtchristen in der gleichen Umfrage ergaben für Evangelikale 13% positiv und 52% negativ.[91]

Laut einer Studie der Barna Group berichten 16 Prozent der Nichtchristen in den USA zwischen 16 und 29 Jahren, dass sie mit dem Christentum allgemein positive Assoziationen verbinden. Beim evangelikalen Christentum hingegen sind es 3 Prozent der gleichen Gruppe.[92]

Neben der christlichen Rechten gibt es in den Vereinigten Staaten auch die so genannte evangelikale Linke. Sie ist weniger organisiert und war in der Vergangenheit politisch weniger einflussreich. In zunehmendem Maße aber gewinnen Linksevangelikale in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren an Einfluss. Zum einen liegt es daran, dass die alte Garde der bekannten rechtskonservativen Prediger alt wird bzw. stirbt und zum anderem ist dies darin begründet, dass die jüngere Generation der nachwachsenden Theologiestudenten gesellschaftlich offener und toleranter sind.[93] Diese neue Generation der evangelikalen Theologiestudenten ist eher links orientiert einzustufen.

Als Teil der Christian Left nehmen Linksevangelikale eine Sonderstellung ein: Christen, die anders als liberale Vertreter der Christian Left von ihren theologischen Grundüberzeugungen her eher eine evangelikale als eine liberale Theologie vertreten, teils auch eher wertkonservativ eingestellt sind, aber bei Themen wie Sozialpolitik, Friedenspolitik, Menschen- und Bürgerrechte eindeutig linke Positionen beziehen und sich sehr aktiv für diese Positionen einsetzen.

Die Evangelikale Umweltbewegung ("Evangelical environmentalism") ist eine Umweltbewegung in den Vereinigten Staaten, in der einige Evangelikale den biblischen Auftrag zum Bebauen und Bewahren der Schöpfung betonen. Die Bewegung zielt zwar auf mehrere Aspekte des Umweltschutzes, wurde aber bekannt für Klimaschutz aufgrund ihrer theologischen Perspektive. Die Evangelical Climate Initiative argumentiert, dass der menschengemachte Klimawandel ernsthafte Konsequenzen haben und die Armen am stärksten treffen wird. Darum ruft sie auf den Klimawandel zu verlangsamen und die Armen bei der Anpassung an geänderte Klimabediungen zu unterstützen.[94]

Einer der prominentesten Linksevangelikalen ist Jim Wallis, Gründer und Leiter einer Art christlicher Kommune namens Sojourners, Prediger und Buchautor. Der Titel seines letzten Buchs zeigt deutlich die Ansicht der Linksevangelikalen, dass eine christliche Politik nicht mit der traditionellen Einteilung in „rechts“ und „links“ funktioniert: „God’s Politics: Why the Right Gets It Wrong and the Left Doesn’t Get It“. Dass Linksevangelikale trotz Differenzen zu anderen Vertretern meist zur Christian Left gezählt werden, und Jim Wallis für einige sogar so etwas wie ein Aushängeschild der religiösen Linken ist, mag daran liegen, dass ihr Engagement gegen Armut und für Themen wie Frieden und Gerechtigkeit im Vordergrund ihrer Aktivitäten steht und Linksevangelikale nicht selten von der religiösen Rechten heftig kritisiert werden.

Schwellenländer und Dritte Welt

Generell positionieren sich Evangelikale in Schwellenländern und in der Dritten Welt in politischen und sozialen Fragen eher „links“ (sie stehen für soziale Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung usw.); bei gesellschaftspolitischen Themen wie Ehegesetze oder Homosexualität bleiben sie entschieden konservativ.[95]

In zahlreichen islamischen Ländern wurde aufgrund der Präsenz von Evangelikalen die Missionstätigkeit seitens Nichtmuslimen gesetzlich verboten. Viele evangelikale Denominationen sind rechtlich nicht anerkannt.[96]

Fernseh-Dokumentationen

  • Friends of God: A Road Trip With Alexandra Pelosi: TV-Dokumentation über Evangelikale in den USA – Friends of God (film) in der englischsprachigen Wikipedia
  • Von Göttern und Designern: Film zum Schwerpunkt Kreationismus von Frank Papenbroock und Peter Moers, produziert von arte.
  • Mit der Bibel zum Abitur: Film von Peter Moers und Frank Papenbroock, produziert vom WDR

Siehe auch

Literatur

Geschichte der evangelikalen Bewegung

  • Fritz Laubach: Aufbruch der Evangelikalen, Witten 1972, ISBN 3-417-00401-2
  • Reinhard Scheerer: Bekennende Christen in den evangelischen Kirchen Deutschlands 1966–1991. Geschichte und Gestalt eines konservativ-evangelikalen Aufbruchs. Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-86137-560-5.
  • Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung. Grundlinien ihrer Geschichte und Theologie. (Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 1991) 3., erweiterte Auflage, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2001, ISBN 3-932829-21-2.
  • Michael Hausin: Staat, Verfassung und Politik aus der Sicht der evangelikalen Bewegung innerhalb des deutschen Protestantismus. Univ., Diss., Rostock 1999.
  • Bebbington, David. Evangelicalism in Modern Britain: A History from the 1730s to the 1980s. Unwin Hyman (London), 1989.
  • Paul Freston: Evangelicals and Politics in Asia, Africa and Latin America, Cambridge UP 2004
  • Derek J. Tidball: Reizwort Evangelikal. Entwicklung einer Frömmigkeitsbewegung. Ed. Anker, Stuttgart 1999. (engl. 1994) ISBN 3-7675-7058-0. Evangelikaler Theologe aus England beschreibt Geschichte und Lehre der Bewegung detailliert und nicht unkritisch.
  • Werner Beyer (Hrsg.): Einheit in der Vielfalt. Aus 150 Jahren Evangelischer Allianz. Brockhaus, Wuppertal; Zürich 1995. ISBN 3-417-24135-9. Knappes Büchlein über die Anfänge der ev. Allianz in Deutschland im 19.Jh. und heutige Initiativen.
  • Harold Fuller: People of the Mandate. The story of the World Evangelical Fellowship. Paternoster, Carlisle / Baker, Grand Rapids 1996 ISBN 1-900890-00-3.
  • Stephan Holthaus, Fundamentalismus in Deutschland: Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts, 2. Aufl. Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft, 2003 (ISBN 3-932829-85-9).
  • Josef Braml, Karsten D. Voigt: Amerika, Gott und die Welt. George W. Bushs Außenpolitik auf christlich-rechter Basis, Matthes&Seitz, Berlin 2005, ISBN 3-88221-854-1.
  • Martin Sallmann, Ulrich Gäbler (Hrsg.): Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Band 3 von: Geschichte des Pietismus, Martin Brecht, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2000
  • Hartmut Lehmann, Ruth Albrecht (Hrsg.): Glaubenswelt und Lebenswelten. Band 4 von: Geschichte des Pietismus, hrsg. von Martin Brecht, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2004, S. 49–82

Bücher von evangelikalen Theologen

  • John Stott: Christsein in den Brennpunkten unserer Zeit (Ein führender Theologe in der europäischen evangelikalen Bewegung nimmt Stellung zu Zeitfragen)
  • William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft, Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982); ISBN 3-7655-9344-3 (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)
  • Craig L. Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis (Evangelikaler amerikanischer Neutestamentler über Gleichnisforschung)
  • Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten?; Wuppertal, Zürich: R. Brockhaus, 1995; ISBN 3-417-29067-8. Evangelikaler Theologe betont einerseits die Notwendigkeit von Glaubensfundamenten, warnt aber auch vor lieblosen Engstirnigkeiten.
  • Jahrbuch für Evangelikale Theologie 1 ff. (1987 ff.); Wuppertal: R. Brockhaus
  • European Journal of Theology 1 ff. (1992 ff.); Carlisle: Paternoster
  • Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven; Johannis-Kompakt, 2007; ISBN 978-3-501-05254-9
  • Colin Hansen / Andrew David Naselli (Hrsg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. (Counterpoints: Bible and Theology), Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, ISBN 978-0310293163.
  • Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism, Baylor University Press, Waco, Texas 2004, ISBN 1-932792-04-X

Post-Evangelikalismus

  • Dave Tomlinson: The Post-Evangelical; London: Society for Promoting Christian Knowledge, 2002; ISBN 0-281-04814-2
  • Stanley J. Grenz: Renewing the Center: Evangelical Theology in a Post-Theological Era; Baker Academic, 2000; ISBN 0-8010-2239-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erich Geldbach, Evangelikale Bewegung, in: Evangelisches Kirchenlexikon, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1986, Bd. 1, Sp. 1186
  2. Stellungnahme des früheren EKD-Ratsvorsitzende Bischof Huber zitiert vom Bremer Bureau für Kultur- und Religionsgeschichte [1], Zugriff am 27. September 2011
  3. Hans Hauzenberger: Einheit auf evangelischer Grundlage. Von Werden und Wesen der Evangelischen Allianz, Gießen 1986, S. XIV.
  4. a b Klaus Kienzler: Der religiöse Fundamentalismus: Christentum, Judentum, Islam. 4. Ausgabe, C. H. Beck, 2007, S. 39
  5. Fritz Laubach: Aufbruch der Evangelikalen, Witten 1972, ISBN 3-417-00401-2, S. 13 f.
  6. Vgl. dazu: Erich Beyreuther: Der Weg der Evangelischen Allianz in Deutschland, Wuppertal 1969, S. 10 ff.
  7. Denton Lotz: The Evangelisation of World in this Generation. The Resurgence of a Missionary Idea among the Conservative Evangelicals, Hamburg 1970, S. 66 ff.
  8. Christian Herrmann: Wahrheit und Erfahrung: Themenbuch zur Systematischen Theologie, Volume 1. R. Brockhaus, 2004, ISBN 978-3-41729484-2, S. 210 f. (GoogleBooks)
  9. Friedhelm Jung: 1.1 Der Begriff Evangelikal
  10. Joel Edwards: Unwiderstehlich. Kirche, die Jesus verkörpert. Neufeld Verlag, Schwarzenfeld 2010, S. 69 ff.
  11. Christlicher Medienverbund KEP: Kirchentagsdebatte: Werth über Fundamentalismus und Schuld im Umgang mit Homosexuellen In: die-Evangelikalen.de vom 14. Juni 2011.
  12. Evangelikalismus auf der Webseite der Informationsstelle Kirchen - Sekten - Religionen der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich (online, Zugriff am 6. September 2011
  13. Klaus Kienzler, s.v. Fundamentalismus II.2. Christentum, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, (Studienausgabe) UTB, Bd. 3, S. 415
  14. James Barr, Fundamentalismus, in: Evangelisches Kirchenlexikon, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1986, Bd. 1, Sp. 1404
  15. Klaus Kienzler, s.v. Fundamentalismus II.2. Christentum, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, (Studienausgabe) UTB, Bd. 3, S. 415
  16. Oda Lamprecht und Christian Baars, Mission Gottesreich. Fundamentalistische Christen in Deutschland, Ch. Links Verlag, Berlin 2009 S. 15 f.
  17. Stellungnahme des früheren EKD-Ratsvorsitzende Bischof Huber zitiert vom Bremer Bureau für Kultur- und Religionsgeschichte [2], Zugriff am 27. September 2011
  18. Christlicher Medienverbund KEP: Kirchentagsdebatte: Werth über Fundamentalismus und Schuld im Umgang mit Homosexuellen In: die-Evangelikalen.de vom 14. Juni 2011.
  19. Christlicher Medienverbund KEP: Kirchentagsdebatte: Werth über Fundamentalismus und Schuld im Umgang mit Homosexuellen In: die-Evangelikalen.de vom 14. Juni 2011.
  20. Reinhard Hempelmann, Evangelikalismus ist nicht Fundamentalismus Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), abgerufen 24. August 2010
  21. Marcia Pally, Die neuen Evangelikalen in den USA. Freiheitsgewinne durch fromme Politik, Berlin University Press, Berlin 2010
  22. Donald G. Bloesch: "The future of evangelical Christianity", 1983, zitiert in Hansen, Four Views on the spectrum of Evangelicalism.: "Evangelicalism unashamedly stands for the fundamentals of the historic [Christian] faith, but as a movement it transcends and corrects the defensive, sectarian mentality commonly associated with Fundamentalism. Though many, perhaps most, fundamentalists are evangelicals, evangelical Christianity is wider and deeper than Fundamentalism, which is basically a movement of reaction in the churches in this period of history. Evangelicalism in the classical sense fulfills the basic goals and aspirations of Fundamentalism but rejects the ways in which these goals are realized."
  23. Collins/Naselli: "Four Views on the Spectrum of Evangelicalism", Kapitel "Fundamentalism"
  24. Hugh McLeod, Werner Ustorf (Hrsg.): The Decline of Christendom in Western Europe 1750–2000. Cambridge 2003, S. 219
  25. So Martin Greschat: Kirchliche Zeitgeschichte. Versuch einer Orientierung. ThLZ.F 16, Leipzig 2005, S. 45
  26. a b c d e Patrick Johnstone: Gebet für die Welt. Hänssler, 2003; in den jeweiligen Artikeln Asien, Afrika, Lateinamerika und USA
  27. Arte: Kartensatz Stand Mai 2007 Der Evangelikalismus – Eine religiöse Strömung auf dem Vormarsch
  28. World Evangelical Alliance, Introduction (Abgerufen: 20. Januar 2011)
  29. evangelikal.de
  30. Barna Group: Evangelical Christians
  31. Encyclopedia of Religion and Society
  32. arte.tv
  33. The Pew Forum on Religion & Public Life: U.S. Religious Landscape Survey (PDF) Juni 2008
  34. In zwei Dokumenten auf der Internetseite der Deutsche Evangelische Allianz e. V. war zu lesen gewesen: „Die Deutsche Evangelische Allianz ist Teil einer weltweiten Bewegung von 380 Millionen evangelikalen Christen in 124 nationalen und 7 regionalen/kontinentalen Evangelischen Allianzen. [Sie] vertritt schätzungsweise ca. 1.300.000 Christen aus vielen Kirchen und Freikirchen in Deutschland.“ Sowie: „Die Allianz vertritt nach eigenen Angaben rund 1,3 Millionen Evangelikale in Landes- und Freikirchen.“
    Matthias Oppermann: 30. Evangelischer Kirchentag – Erweckung und Wiedergeburt. In: Die Zeit, Nr. 22/2005, S. 10
  35. Wolfgang Huber: Evangelikale in Deutschland sind keine Fundamentalisten; in: ideaSpektrum, Ausgabe vom 2. Mai 2008
  36. Klöcker/Tworuschka, Handbuch der Religionen, II–2.2.3.2
  37. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Trefferliste „Gesprächskreis Lebendige Gemeinde“
  38. Georg Schmid: Kirchen – Sekten – Religionen
  39. adherents.com: Major Branches of Christianity
  40. Arte: Der Evangelikalismus – Eine religiöse Strömung auf dem Vormarsch
  41. [http://www.providence.edu/las/Statistics.htm providence.edu]
  42. Glaubensbasis der Evangelischen Allianz von 1846
  43. Jung: Die deutsche Evangelikale Bewegung, S. 75–80
    Arbeitskreis für Evangelikale Theologie: Geschichte [des Arbeitskreises]
  44. Erich Geldbach, Evangelikale Bewegung, in: Evangelisches Kirchenlexikon, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1986, Bd. 1, Sp. 1189
  45. Radio Vatikan: Vatikan: Konsultation über Bekehrung 6. August 2007
  46. John Stott: Evangelikale Grundlagen
  47. Die Richtungen sind genauer beschrieben bei Friedhelm Jung
  48. Einen Überblick über die christlichen Fundamentalisten findet man bei Holthaus, Fundamentalismus in Deutschland, VKW, 2003
  49. Siehe das Leitbild der FTA
  50. Siehe die Grundlage der STH
  51. Martin Luther: Vorrede zur Deutschen Messe 1526
  52. Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 136–139.
  53. a b Wallmann, Johannes: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 144–147.
  54. Nach (Joh 3 EU)
  55. Auf Bengel geht die erste textkritische Ausgabe des Neuen Testaments überhaupt zurück (1734).
  56. Hier erfuhr er z. B. Unterstützung durch den Francke-Schüler Henry Melchior Mühlenberg, der die ausgewanderten Deutschen kirchlich sammelte
  57. Vgl. z. B. Gottfried Arnolds „Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie“, welche – auf der Basis jahrelangen Quellenstudiums – von jeder konfessionellen Parteilichkeit löst, vgl. Wallmann, Johannes: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 141 f.
  58. a b c d e Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 197–200
  59. Friedrich Scheiermacher: Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern, S. (…); Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 185–188
  60. Vgl. Friedrich Wintzer: Claus Harms. Predigt und Theologie, Flensburg 1965, S. 21 f.
  61. Claus Harms: Lebensbeschreibung, verfasst von ihm selber, Kiel 1851, S. 69
  62. a b Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, 41993, S. 200–203
  63. Friedhelm Jung: deutsche evangelikale Bewegung, Kap. 1.2.1, 1.3.1. und 2.1; gleichlautend Friedhelm Jung, Die deutsche evangelikale Bewegung, ³2001, S. 27 f., 40 ff., 51–55.
  64. Für das Folgende: Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung. Grundlinien ihrer Geschichte und Theologie, Bonn ³2001, S. 154–156.
  65. So die Beschreibung der „Berliner Erklärung“ von 1909.
  66. Ausführlich referiert über die z. T. unübersichtlichen Ereignisse dieser Jahre: Jörg Ohlemacher: Gemeinschaftschristentum im 19. und 20. Jahrhundert, in: Martin Sallmann / Ulrich Gräber (Hrsg.): Geschichte des Pietismus Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2000, S. 426 ff.
  67. Jörg Ohlemacher: Gemeinschaftschristentum im 19. und 20. Jahrhundert. In: Martin Sallmann, Ulrich Gräber (Hrsg.): Geschichte des Pietismus Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2000, S. 450 ff.
  68. Eberhard Busch: Der Pietismus in Deutschland seit 1945. In: Martin Sallmann, Ulrich Gräber (Hrsg.): Geschichte des Pietismus Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2000, S. 533 ff.
  69. World Evangelical Fellowship in der englischsprachigen Wikipedia
  70. WEA
  71. Eberhard Busch: Der Pietismus in Deutschland seit 1945. In: Martin Sallmann, Ulrich Gräber (Hrsg.): Geschichte des Pietismus Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2000, S. 544.
  72. Und zwar vom „Evangelischen Allianzblatt“: Friedhelm Jung, Die deutsche evangelikale Bewegung, ³2001, S. 24
  73. Zu diesem Abschnitt: Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn ³2001, S. 94–122.
  74. Vgl. die Bibliographien von Thomas Pola, Hans-Joachim Eckstein, Thomas Schirrmacher, Stephan Holthaus, Helge Stadelmann, Rolf Hille, Johann Michael Hahn u. v. a.
  75. Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn ³2001, S. 156–166.
  76. Mitstreiter waren der (wie Bittlinger selbst) landeskirchliche Pfarrer Reiner-Friedemann Edel, die Baptisten Wilhard Becker und Siegfried Großmann und der Katholik Eugen Mederlet (OFM) – Zeichen dafür, dass die Charismatische Bewegung wie seinerzeit die Erweckungsbewegung die Konfessionsgrenzen überwand (Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn 2001, S. 158 f.)
  77. Zu einem Rückschlag kam es 1988, als der amtierende Vorsitzende Wolfram Kopfermann, Pfarrer der Hamburger St.-Petri-Kirche, aus der Landeskirche austrat und die „Freie Ev.-luth. Anskar-Kirche“ gründete.
  78. Vgl. Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn ³2001, S. 158 f.
  79. Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn ³2001, S. 159 ff.
  80. Vgl. dazu exemplarisch die „differenzierte Beurteilung von Pfingstlern und Charismatikern“ bei Friedhelm Jung: Die deutsche evangelikale Bewegung, Bonn ³2001, S. 162–166.
  81. Meic Pearse: The Age of Reason, Kapitel 14 The Great Awakening, 2006
    Derek Tidball: Reizwort Evangelikal, Kapitel Geschichtliche Wurzeln
  82. The Fundamentals Online
  83. Vgl. Dave Tomlinson: The Post-Evangelical. Society for Promoting Christian Knowledge, London, 2002.
  84. John Stott in Basic Christianity (Seitenangabe fehlt); Victoria Combe: Evangelicals say Sorry; in: Daily Telegraph, Ausgabe vom 21. Januar 1998
  85. John Stott: New Issues facing Christians Today
  86. Institut für Politikwissenschaft der Uni Bern: Evangelische Volkspartei (EVP). (PDF) In: Année politique (EVP Profil 1987–2005)
  87. Deutsche Evangelische Allianz: Suchet der Stadt Bestes. Zur Verantwortung der Christen in Staat und Gesellschaft (PDF)
  88. CDL-online.de: Wir über uns
  89. Rolf Strasser: „Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die EVP im Kanton Zürich die einzige Partei, welche den Begriff ‚politische Mitte‘ verdient und damit dem Evangelium, wie es zu dieser Zeit in der Schweiz politisch umzusetzen ist, wohl am nächsten kommt.“; aus: Protestantische Parteien und evangelisch-konservative Christen
  90. Americans Have Net-Positive View of U.S. Catholics
  91. Bradley R.E. Wright, Christians Are Hate-Filled Hypocrites ... and Other Lies You've Been Told, 2010, S. 188
  92. Welcome to The Barna Group!
  93. Giles Fraser: God moves to the left; in: The Guardian, Ausgabe vom 8. Februar 2008
  94. Climate Change: An Evangelical Call to Action. christiansandclimate.org. Evangelical Climate Initiative. Abgerufen am 18 December 2010.
  95. C. René Padílla, Lindy Scott: Terrorismus und der Krieg im Irak (Studienheft Weltmission heute)
  96. Christentum in Nordafrika

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