- Orystor
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Strukturformel Allgemeines Freiname Fenbendazol Andere Namen Methyl-5-(phenylthio)-2-benzimidazolcarbamat
Summenformel C15H13N3O2S CAS-Nummer 43210-67-9 ATC-Code Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Mikrotubuliinhibitor
Fertigpräparate Ascapilla +®, Coglazol®, Fenbendatat®, Feligel®, Orystor®, Panacur®
Kombinationspräparate mit Praziquantel: aniprazol KH®, Bihelminth mv®, Caniquantel®, Fenprasel®, Fenquantel®, Prazifen-Kombi®, Vermis-Ex®Eigenschaften Molare Masse 299,35 g·mol-1 Schmelzpunkt 233 °C[1]
Löslichkeit wenig wasserlöslich
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 >1000 mg/kg (Ratte, oral)[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Fenbendazol ist ein Breitband-Anthelminthikum aus der Gruppe der Benzimidazole. Es wird in der Veterinärmedizin als Mittel gegen Endoparasiten eingesetzt. Auch Kombinationpräparate mit Praziquantel sind verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsmechanismus
Fenbendazol besitzt ein breites Wirkungsspektrum gegen Fadenwürmer (Nematoden) und Bandwürmer (Cestoden). Es wirkt relativ langsam, so dass eine genügend lange Kontaktzeit zum Wurm gewährleistet sein muss. Bei Tieren mit schneller Darmpassage (Fleischfresser) wirkt das Mittel daher weniger gut.
Wie alle Benzimidazole bindet sich Fenbendazol an Tubulin, einer Proteinuntereinheit der Mikrotubuli, der Parasitenzelle (Mikrotubuliinhibitor). Dadurch kommt es zu einer Schädigung des Zytoskeletts, wodurch intrazelluläre Transport und Synthesevorgänge gestört werden (v. a. Glukose-Transport, ATP-Synthese). Der Parasit verhungert förmlich und stirbt ab und wird mit dem Kot ausgeschieden. Durch Hemmung der Ausbildung des Spindelapparats und Störung des Stoffwechsels während der Embryogenese wirkt das Mittel auch gegen die Eizellen der Würmer (ovozid).
Bei Bandwürmern kommt es zu Schäden der Saugstrukturen, so dass sich die Parasiten nach 4-8 Stunden von der Darmwand ablösen und schließlich über den Kot ausgeschieden werden.
Fenbendazol wird im Darm kaum resorbiert.
Das Mittel wirkt gegen alle relevanten Nematoden. Darüber hinaus ist es auch gegen einige Arten der Echten Bandwürmer (Gattungen Taenia und Monezia), Leberegel, Trichinen und Giardien sowie gegen Encephalitozoon cuniculi wirksam.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Trächtige Tiere sollten mit Fenbendazol nicht behandelt werden, vor allem der Einsatz in der Frühträchtigkeit ist kontraindiziert. Bei Vögeln sollte es auch nicht während des Federwechsels (Mauser) eingesetzt werden.
Das Mittel ist sehr gut verträglich, selbst eine zehnfache Überdosierung bleibt meist symptomlos. Bei Haushund und Hauskatze kann selten Erbrechen als Nebenwirkung auftreten. Bei Haustauben können beim Einsatz in der Mauser Federbildungsschäden auftreten.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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