- Oskar Pichler
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Ernst Oskar Wunibald Pichler (* 17. September 1826 in Frankfurt am Main; † 31. Mai 1865 ebenda) war ein deutscher Architekt.
Leben und Wirken
Oskar Pichler besuchte die Gewerbeschule Frankfurt am Main und die Architekturklasse der Frankfurter Städelschule. Als Maurergeselle zog er ab 1845 durch Süddeutschland und Österreich; in Baden, München, Linz und Wien konnte er erste Erfahrungen sammeln.
1849 kehrte er nach Frankfurt zurück und gründete 1852 ein eigenes Büro, von dem er zunächst Arbeiten an Wohnbauten, Geschäftshäusern und kleineren Villen leitete, so z. B. die Villa Keßler an der Bockenheimer Landstraße und auch das Verlagshaus der Villa Schott in Mainz.
Im Jahre 1856 wurde unter Heinrich Hoffmann ein Neubau für die Anstalt für Irre und Epileptische geplant und vom Frankfurter Senat hierzu eine Ausschreibung erstellt, bei der Pichler den Zuschlag erhielt. Im Zuge der weiteren Planungen unternahm er zusammen mit Hoffmann Reisen zu bestehenden Irrenanstalten, auch nach Großbritannien und Frankreich. In den Jahren 1859 bis 1863 wurde im Stil der Deutschen Gothik auf dem Gelände des Affensteins, einem Hügel westlich des damaligen Stadtbezirks Frankfurts, die moderne Anstalt errichtet.
Weitere Bauten und Entwürfe Pichlers sin die Landes-Irrenanstalt in Hildburghausen (1862–1866), das Frankfurter Gefängnis (nicht ausgeführt), das Bürgerhospital Senckenberg in Frankfurt am Main (1870–1874 nach Pichlers Plänen), die Schützenhalle Frankfurt (1861), das Rathaus in Innsbruck (1862), das Gebäude für die Vereinigten Großherzoglichen Sammlungen in Karlsruhe (1863), die Volkshalle Linz (1863), verschiedene Villen in Weimar (1861) und das Kammergebäude in Den Haag (1865). Im Frühjahr des Jahres 1865 unternahm Pichler eine Reise nach Den Haag, wobei er sich durch das feuchte Frühlingswetter erkältete und im Mai 1865 in Frankfurt verstarb.
Pichlers Tochter Karoline Valentin geb. Pichler (1855–1923) arbeitete als Musikhistorikerin und veröffentlichte die Geschichte der Musik in Frankfurt am Main vom Anfange des 14. bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts. Ihr Sohn Veit Valentin, Oskar Pichlers Enkel, einer der wenigen demokratisch gesinnten deutschen Historiker vor 1945, verfasste die bisher umfangreichste Untersuchung zur Revolution von 1848/1849, unter anderem auch Biografien über Friedrich II. von Preußen und Otto von Bismarck.
Literatur
- C. Valentin: Pichler, Oskar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 577–579.
Weblinks
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