Oststadt (Göttingen)

Oststadt (Göttingen)

Die Oststadt ist ein östlicher Stadtbezirk der niedersächsischen Universitätsstadt Göttingen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Göttinger Stadtbezirke

Die Göttinger Oststadt liegt östlich der Kernstadt am Westhang des Hainberges. Angrenzende Stadtbezirke sind die Nordstadt im Nordwesten, Innenstadt im Westen und Südstadt im Südwesten. Im Norden grenzt die Oststadt an den Stadtteil Weende, im Osten an Herberhausen und im Süden an Geismar. Der östliche Teil der Oststadt ist bewaldet, dort befinden sich der Klausberg, der Warteberg, der Mittelberg und der Kleperberg. In der Oststadt entspringen der Reinsgraben, der Hainholzgraben und der Eberbach, die durch die Oststadt nach Westen zur Leine fließen. Der Stadtbezirk endet im Osten kurz vor dem Kerstlingeröder Feld.

Siehe auch: Göttinger Stadtbezirke und Ortschaften

Besiedlung

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet außerhalb des Göttinger Walles in der Amtszeit des Oberbürgermeisters Georg Merkel besiedelt. Die östliche Hanglage der Göttinger Stadt war dabei weniger für industrielle Nutzungen geeignet und daher eher eine ruhige und beliebte Gegend mit viel grüner Landschaft. In dieser bevorzugten Lage ließen sich überwiegend Professoren und Ärzte sowie berühmte und prominente Persönlichkeiten der Göttinger Bevölkerung nieder. So entstand ab etwa 1890 das „Ostviertel“, das als Stadtviertel einen großen Teil des Stadtbezirks Oststadt ausmacht. Auch heute noch hat das Ostviertel den Ruf, der gut situierten und bessergestellten Göttinger Bevölkerung vorbehalten zu sein. Von 127.917 Göttinger Einwohnern leben 16.359 Menschen in der Oststadt (Stand Dezember 2010).[1]

Sehenswürdigkeiten

  • Hainberg und Göttinger Wald

Der Hainberg und die angrenzenden Waldgebiete im Göttinger Wald wurden seit 1871 als Erholungsgebiet für die wachsende Bevölkerung der Stadt angelegt und aufgeforstet.

  • Sternwarte

Eine kleinere von zwei Sternwarten befindet sich auf dem Hainberg und wird von dem Fachbereich Physik der Universität Göttingen betrieben. Weiterhin wird noch eine größere Forschungseinrichtung in der Göttinger Geismar Landstraße betrieben, welche die offizielle Sternwarte Göttingen genannt wird.

  • Goethe-Institut

Um 1900 ließ ein wohlhabender Tuchfabrikant ein repräsentatives Wohnhaus errichten, in dessen Räumen heute das Goethe-Institut beheimatet ist. (Adresse: Merkelstraße 4)

  • Schillerwiese
Die Schillerwiese

Im Jahre 1871 wurde mit der Aufforstung des Hainbergs begonnen. Ziel war es, das Gelände unterhalb des Hainbergs parkartig zu gestalten, wobei 1880 mit der Anlage einer Kastanienallee (Kaiserallee) entlang der Reinsrinne begonnen wurde. Zum 100. Todestag von Friedrich Schiller wurde im Jahre 1905 eine Linde gepflanzt, dabei wurde der Name „Schillerwiese“ für die Grünanlage festgelegt. Auf der 81.000 m² großen Schillerwiese trifft man eine Vielzahl von Spaziergängern, Joggern und Hundebesitzern. Seit 2002 wurde die Schillerwiese um einen „Kletterwald“-Abenteuerspielplatz bereichert, der Kinder zum Spielen und Toben einlädt.[2]

  • Gästehaus "Am Rohns"

Der Bauunternehmer Christian Friedrich Andreas Rohns eröffnete am 5. Juni 1830 das von ihm im Stile des Klassizismus errichtete Gasthaus oberhalb von Göttingen auf dem Hainberg.[3] Dieses Gasthaus war bis zum 2. Weltkrieg ein beliebtes Ausflugs- und Tanzlokal. Nach dem Kriegsende wurde die Ausflugsgaststätte Rohns behelfsmäßig als Krankenhaus für Flüchtlinge genutzt. Später wurde es als Gästehaus der Universität genutzt. Oberhalb des Gebäudes entstanden Anfang der 1970 Jahre die sogenannten Rohnsterrassen, welche aus mehreren aneinandergebauten Wohnblöcken bestehen. Mitte der 1970 Jahre wurde unterhalb des Rohns-Gebäudes ein Wohnpark in Betonbauweise, bestehend aus einem langgezogenen Gebäude sowie einem kleineren einzelnen Hochhaus, errichtet.[4][5]

  • Hainholzhof

Das ehemalige landwirtschaftliche Gehöft mit Ausflugsgastwirtschaft ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Nach einem früheren Inhaber wird es auch „Kehr“ genannt. Die landwirtschaftlichen Gebäude beherbergen heute den Reitverein Hainholzhof Göttingen und Herberhausen e.V. [6], nördlich der Gebäude befinden sich außer den Reitplätzen des Vereins noch je ein Wildgehege für Schwarzwild und Damwild. Unterhalb des Hainholzhofs befindet sich die Gastwirtschaft „Jägerhaus am Kehr“.

  • Bismarckstein

Otto von Bismarck hatte von 1832 bis 1833 an der Georgia Augusta Universität in Göttingen studiert. Ihm zu Ehren wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Bismarckstein errichtet, im Volksmund respektlos "Elefantenklo" genannt. (Adresse: Auf dem Toppe)

  • Hainberg-Gymnasium

Das Hainberg-Gymnasium ist ein im Jahre 1866 [7] gegründetes Gymnasium in Göttingen mit über 1.000 Schülern. Das ehemalige Mädchengymnasium ist seit 1993 eine UNESCO-Projektschule.

  • Hainberg-Klinik

Die Parkklinik am Hainberg ist eine hochmoderne Belegklinik in einem historischem Ambiente. In der parkähnlichen Umgebung des Göttinger Ostviertels finden Patienten die notwendige Ruhe für eine schnelle Genesung.[8]

Straßen der Oststadt (Auswahl)

Theaterplatz, Herzberger Landstraße, Planckstraße, Wilhelm-Weber-Straße, Düstere Eichenweg, Merkelstraße, Brüder-Grimm-Allee, Dahlmannstraße, Ewaldstraße, Rohnsweg, Hainbundstraße, Konrad-Adenauer-Straße, Nonnenstieg, Hainholzweg, Hermann-Föge-Weg, Grotefendstraße, Beethovenstraße, Breslauer Straße, Calsowstraße.

Vereine

  • Der Göttinger Verschönerungsverein (GVV) e.V. - ist seit 1875 um die Naturschönheiten der Göttinger Umgebung bemüht.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.goesis.goettingen.de, Stadt Göttingen - Fachdienst Statistik und Wahlen
  2. http://www.goettingen.de/pics/medien/1_1194001015/Schillerwiese.pdf, Die Schillerwiese
  3. http://www.stadtarchiv.goettingen.de/texte/stadtgeschichte_stationen_1830.htm, 1830 - Gasthaus Rohns wird eröffnet
  4. http://www.berndschwartz.de/Bilder/Goettingen/P3050022.jpg Foto des Wohnparks "Am Rohns"
  5. http://www.giak-licon.de/Gottingen__Unterm_Rohns.640x514.jpg Foto der Wohnanlage "Unter dem Rohns"
  6. http://www.reitverein-hainholzhof.de/index.html, Reitverein Hainholzhof e.V.
  7. http://www.hg.goe.ni.schule.de/hgflyer.htm, Schulprospekt (Flyer) des Hainberg-Gymnasium
  8. http://www.hainberg-klinik.de/, Parkklinik am Hainberg
  9. http://www.gvv.city-map.de/, Göttinger Verschönerungsverein e.V.
  10. http://bs.region37.de/, Die Blauen Sänger
  11. http://www.tsc-goettingen.com/ TSC-Göttingen

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