- Otto August Rühle von Lilienstern
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Johann Jakob Otto August Rühle von Lilienstern (* 16. April 1780 in Berlin; † 1. Juli 1847 in Salzburg) war ein preußischer Generalleutnant und Militärschriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto August Rühle von Lilienstern war 1795 zusammen mit Heinrich von Kleist Fähnrich im Garde-Regiment und seither mit diesem eng befreundet. Dass er sich lebhaft für das Militärwesen interessierte, beweist seine Mitgliedschaft in der Militärischen Gesellschaft. Im Unterschied zu Kleist machte er beim Militär Karriere, nachdem er 1804 die von Scharnhorst geleitete Militärakademie besucht hatte. 1806 machte er im Korps des Fürsten Hohenlohe als Generalstabsoffizier den Feldzug mit. Nach dem Tilsiter Frieden trat er die Dienste Weimars und nahm als Gouverneur des Prinzen Bernhard am Feldzug in Österreich 1809 teil.
1813 trat er als Freiwilliger in das Lützowsche Freikorps ein, machte dann aber im Hauptquartier Blüchers den Feldzug mit. Nach der Schlacht bei Leipzig wurde er zum Generalkommissar der deutschen Landesbewaffnung ernannt und nebenbei zum Oberstleutnant befördert. Da er erkrankte war es ihm nicht möglich weiterhin am Feldzug teilzunehmen. Als Generalkommissar wurde er jedoch zum Wiener Kongress hinzugezogen.
Nach dem Feldzug von 1815 wurde er zur Kriegsgeschichtlichen Abteilung des preußischen Generalstabes versetzt, welcher er leitete. Im Jahre 1816 wurde er als Oberst im Großen Generalstab der erste Hauptschriftleiter des mit königlicher Kabinettsorder neu gegründeten „Militair-Wochenblattes“ (1878 in Militär-Wochenblatt umbenannt).
Rühle von Lilienstern wurde 1819 Chef des Großen Generalstabes in Berlin. Diese Funktion behielt er jedoch nur zwei Jahre, bis er durch den dienstälteren General Karl von Müffling ersetzt wurde. Im Jahre 1835 stieg er zum Generalleutnant auf und wurde zwei Jahre darauf Leiter der Kriegsschule in Berlin. Später, 1844, wurde er schließlich zum Generalinspektor für das Militärerziehungs- und Bildungswesen ernannt.
Johann Jakob Otto August Rühle von Lilienstern starb am 1. Juli 1847 in Salzburg.
Die enge Freundschaft zu Kleist ist durch zahlreiche Briefe belegt. Kleist widmete ihm den Aufsatz den sicheren Weg des Glücks zu finden und ungestört, auch unter den größten Drangsalen des Lebens, ihn zu genießen. Rühle von Lilienstern unterstützte seinerseits Kleists literarisches Werk, indem er zum Beispiel die Herausgabe der Zeitschrift Phöbus mitfinanzierte.
Werke
- "Bericht eines Augenzeugen von dem Feldzuge der während den Monaten September und Oktober 1806 unter dem Kommando des Fürsten zu Hohenlohe-Ingelfingen gestandenen Königl. preußischen und Kurfürstl. sächsischen Truppen: nebst 4 Planen und Beylagen", Tübingen 1807
- "Reise mit der Armee im Jahre 1809", 3 Bände, Rudolstadt 1810/11 (Neudruck in einem Band Wien 1986)
Weblinks
- Literatur von und über Otto August Rühle von Lilienstern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Literatur
- Rolf Elble: Der preußische General Rühle von Lilienstern. In: Europäische Wehrkunde. 10 (1980), S. 510–515.
Chefs des Preußischen Generalstabs (1808–1871)Gerhard von Scharnhorst | Karl Georg Albrecht Ernst von Hake | Gustav von Rauch | Gerhard von Scharnhorst | August Neidhardt von Gneisenau | Karl von Grolman | Otto August Rühle von Lilienstern | Karl von Müffling | Wilhelm von Krauseneck | Karl von Reyher | Helmuth Karl Bernhard von Moltke
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