Otto Baer (Unternehmer)

Otto Baer (Unternehmer)

Otto Baer jun. (eigentlich Emil Otto Baer, * 7. November 1880 in Dresden; † 1. August 1947 in Torgau) war ein sächsischer Farbenfabrikant. Als Freund von Friedrich Olbricht war er in die Vorbereitungen des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler mit einbezogen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Baer jun. trat 1905 als Mitgeschäftsführer in die Farbenfabrik seines Vaters Otto Baer sen. (eigentlich Johann Nepomuk Otto Baer; * 31. August 1846 in Markdorf, Baden; † 21. Mai 1932 in Dresden-Weißer Hirsch) in Serkowitz ein, die ab da, in Farbenfabrik O. Baer (F.O.B.) umbenannt, zu einer wichtigen Industrieunternehmungen der Region wurde. 1914 wurde Carl Epple Mitgeschäftsführer. 1920 gründete dieser in Dresden die Carl Epple Farbenfabrik.

1932, mit Tod des Vaters Baer sen., führte Otto Baer die Firma weiter. Die Zahl der Beschäftigten stieg bis zum Zweiten Weltkrieg, der eine starke Einschränkung der Aktivitäten erzwang, bis auf 250 Mitarbeiter.

Mit Friedrich Olbricht befreundet, war er in die Vorbereitungen des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler mit einbezogen.

1946 wurde er wegen antisowjetischer Propaganda denunziert, verhaftet und zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er starb in einem Speziallager in Torgau. Nach der politischen Wende wurde er postum rehabilitiert.

1927 ließ Baer (oder sein Vater Otto Baer sen.) das Landhaus in der Friedlandstraße 10 vergrößern und umbauen.

Epple Druckfarben

Baers Farbenfabrik O. Baer wurde 1945 nach Neusäß bei Augsburg verlegt. 1949 entstand dort unter der Führung von Carl Epple die Druckfarbenfabrik Epple Druckfarben.

Das Radebeuler Werk Farbenfabrik O. Baer wurde 1948 enteignet und in den VEB Radebeuler Druckfarbenfabriken umgewandelt. Aus diesem wurde später der VEB Lacke und Druckfarben Radebeul, der wiederum in den VEB Lacke und Farben Coswig eingegliedert wurde. Das Arzneimittelwerk Dresden übernahm 1970 das Betriebsgelände, dessen Gebäude ab 1991 leerstanden und 1998 abgerissen wurden.

Schriften

  • Der Druck mit unseren Heliotyp-Zweitonfarben. Farbenfabriken Otto Baer, Radebeul 1934.
  • Die Hilfsmittel für den Offsetdruck. O. Baer, Radebeul-Dresden 1939.
  • Erfahrungen im Wasserfarbentiefdruck. O. Baer, Radebeul-Dresden 1939.
  • Wichtiges über Blechdruckfarben. O. Baer, Radebeul-Dresden 1939. Neuausgabe 1940.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 

Weblinks


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