Speziallager

Speziallager
Das „Gelbe Elend“ in Bautzen (Blick von Südosten; links die Kirche, rechts der Ostflügel)

Speziallager waren Lager, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 von der sowjetischen Militäradministration in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) eingerichtet wurden und bis 1950 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bestanden. Im Amtsrussisch hießen sie abgekürzt im Singular „Spezlag“, im Plural „Spezlagerja“. Solche Lager wurden aufgrund gemeinsamer alliierter Vereinbarung in allen Besatzungszonen eingerichtet.[1] Mit dem Instrument des „automatic arrest“ sollten als gefährlich eingestufte Personengruppen für eine bestimmte Zeit interniert werden. Die Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone arrestierten jedoch einen wesentlich umfangreicheren Personenkreis als in den westlichen Zonen, blieben länger bestehen und dienten vor allem auch der Unterdrückung nicht-nationalsozialistischer politischer Gegner.

Insgesamt gab es zehn Speziallager an folgenden Orten: Mühlberg, Buchenwald, Berlin-Hohenschönhausen, Bautzen, Ketschendorf, Jamlitz (zuvor in Frankfurt Oder), Sachsenhausen, Werneuchen (Weesow), Torgau und Fünfeichen (Neubrandenburg) sowie das auf polnisch gewordenem Gebiet gelegene Landsberg (Warthe). Zusätzlich gab es noch mehrere Gefängnisse wie Nr. 5 Strelitz und Nr. 6 Berlin-Lichtenberg. Die Speziallager in Buchenwald und Sachsenhausen wurden in den beiden ehemaligen KZ Buchenwald und Sachsenhausen eingerichtet, welche die Sowjetische Besatzungsmacht ab August 1945 weiter nutzte.

Inhaltsverzeichnis

Sowjetische Strukturen

Alle Speziallager waren dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD, ab 1946 MWD) unterstellt, das dafür eine eigene Abteilung „Spezlager“ hatte. Vom Leiter des NKWD, Lawrenti Beria, wurde am 4. Juli 1945 Iwan A. Serow zum „Bevollmächtigten des NKWD für die Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland“ ernannt. Dieser war der direkte Vorgesetzte des Leiters der Abteilung Speziallager des NKWD Michail J. Swiridow. Im Speziallager Nr. 3 – Berlin-Hohenschönhausen, befand sich in der Genslerstraße die zentrale Verwaltung aller zehn sowjetischen Speziallager.

Mit Befehl 00559 vom 9. August 1948 wurde der Begriff Speziallager offiziell nicht mehr benutzt. Da aber in einigen solcher Lager noch bis 1950 viele Insassen waren, wird der Begriff für diesen Personenkreis auch noch für die Zeit bis 1950 verwendet. Ein Teil der Areale und Gebäude der Speziallager wurde dann für den Justizvollzug oder als Untersuchungshaftanstalt genutzt; sie unterstanden der Hauptverwaltung der Lager (Gulag) des sowjetischen Innenministeriums. Deren Insassen gelten nicht als „Speziallagerhäftlinge“.

Orte

Nr. 3 – Berlin-Hohenschönhausen

Die Speziallager der SMAD in der damaligen SBZ befanden sich mit folgenden Bezeichnungen in:

Ein im damals polnisch gewordenen Gebiet gelegenes Speziallager war ebenfalls mit deutschen Häftlingen belegt:

Die in Klammern angefügten zweibuchstabigen Abkürzungen werden für diese Lager in der Liste bekannter Insassen verwendet.

Verhaftungen und Verhöre

Die Verhaftungspraxis der sowjetischen Besatzer wurde von Anfang an durch die neuen, von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzten und von ihr abhängigen deutschen Behörden unterstützt. Waren zunächst die in den Landesverwaltungen bestehenden Ämter für Information beteiligt, übernahmen diese Aufgabe ab 1947 die 5. Kommissariate der Volkspolizei, deren Gründung auf einen SMAD-Befehl zurückgeht. Dort arbeiteten viele frühere Mitglieder des illegalen Militärapparates der KPD mit der russischen Geheimpolizei NKWD zusammen, ab 1950 wechselten sie ins neu gegründete MfS. Der spätere Minister für Staatssicherheit Erich Mielke war einer von ihnen. Sie überstellten zunehmend politisch missliebige Personen an die Besatzungsmacht. Der Vorwurf der faschistischen Tätigkeit wurde immer seltener erhoben; die Internierungen dienten mehr und mehr der Unterdrückung jeglicher politischer Opposition – oder dessen, was dafür gehalten werden konnte.

Nach der Verhaftung erfolgten regelmäßig tage- oder auch wochenlange Verhöre beim örtlichen NKWD, oft auch unter Folter. Die dann zu unterzeichnenden Verhörprotokolle waren oftmals nur auf Russisch verfasst und enthielten gelegentlich Geständnisse, die von den Betroffenen nicht oder nicht so wie protokolliert gemacht worden waren. Reichten die Angaben für ein Gerichtsverfahren, kam der oder die Betreffende vor ein Sowjetisches Militärtribunal (SMT), reichten sie nicht, wurde er interniert.

Verfahren vor dem Sowjetischen Militärtribunal

Die Verfahren vor dem Sowjetischen Militärtribunal waren nicht rechtsstaatlich, sondern verliefen nach sowjetischem, stalinistischem Rechtsverständnis, demzufolge es nicht auf Feststellung individueller Schuld ankam, sondern darauf, dass vor allem als Gegner des sowjetischen Systems Verdächtigte aus dem Verkehr gezogen werden. Hierbei wurde sowjetisches Recht rückwirkend angewandt, wobei hauptsächlich der Paragraph 58 des Strafgesetzbuches der UdSSR vom 22. November 1926 angewandt wurde. Dieser befasst sich mit sogenannten „konterrevolutionären Verbrechen“ und deckt nahezu alles ab, was der „Schwächung der Herrschaft der Räte der Arbeiter und Bauern“ diente sowie gegen die „grundlegenden wirtschaftlichen, politischen und nationaler Errungenschaften der proletarischen Revolution gerichtet ist“. In dem üblichen Schnell-Verfahren von 15 bis 20 Minuten Dauer waren 25 Jahre Zwangsarbeit eine häufige Regelstrafe. Verteidiger waren meist nicht zugelassen, ebenso keine Entlastungszeugen, und es gab keine Berufungsmöglichkeit. Eine Schuld musste nicht nachgewiesen werden, es genügte das Votum des Tribunals, um in die UdSSR deportiert, sofort erschossen oder in ein Lager auf deutschem Boden eingewiesen zu werden. Von 1947 bis Januar 1950 war die Todesstrafe in der UdSSR jedoch abgeschafft, so dass in diesen Jahren erlassene Todesurteile auch in der SBZ in lebenslängliche oder 25-jährige Haft umgewandelt wurden. Von 1945–1947 wurden insgesamt 1797 Todesurteile verhängt/vollstreckt, von 1950–1953 waren es noch 606. [2]

Die rechtsstaatliche Haltlosigkeit der SMT-Urteile zeigt sich deutlich in der Rehabilitierungspraxis der Russischen Föderation auf Grundlage des Gesetzes von 18. Oktober 1991. So wurden seitdem von 10.509 Anträgen deutscher Staatsbürger auf Rehabilitierung bisher 9.976 entschieden, davon 9.487 positiv (95,1 %) und 489 negativ (4,9 %). Dabei stellten die wegen angeblicher Spionage Verurteilten mit 5.901 Betroffenen die größte Gruppe. Hier liegt die Rehabilitierungsquote bei 99,3 %.[3]

Die nicht verurteilten Internierten gelten zu 100 % als rehabilitiert.

Speziallager-Insassen

Die Lagerinsassen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: die relativ kleine Gruppe der SMT-Verurteilten (nur in Bautzen, Sachsenhausen und Torgau) und die der „Internierten“, intern meist als Spezkontingent bezeichnet. Hinzu kommen noch einige Tausend Kriegsgefangene, die eher zufällig in die Lager gelangten und das Leben der Internierten teilten. Sie wurden zum größten Teil 1946/47 zum Arbeitseinsatz in die Sowjetunion überführt.

Nach Angaben der Abteilung Speziallager in Berlin waren es 122.671 Deutsche – nach Schätzungen westlicher Historiker 160.000 bis etwa 180.000 –, 34.076 Bürger der UdSSR und 460 Bürger anderer Staaten. Bei den Bürgern der UdSSR handelte es sich in der Mehrzahl um kriegsgefangene Soldaten, die auf Grund ihrer Gefangennahme laut Stalins Befehl Nr. 270[4] vom 16. August 1941 als Vaterlandsverräter galten und für die die Lager nur eine Zwischenstation auf dem Weg in den Gulag waren. Das gleiche Schicksal traf auch viele Ostarbeiter, auch sie galten häufig als Vaterlandsverräter. 1947 befanden sich nur noch 695 sowjetische Bürger in den Lagern.

Viele der Inhaftierten waren Mitglieder oder kleinere Funktionsträger (wie Block- und Zellenleiter) der NSDAP oder anderer NSDAP-Organisationen. Die NSDAP-Propaganda der letzten Kriegszeit, die Jugendliche als „Werwölfe“ (siehe Werwolf (Freischärlerbewegung)) zu Anschlägen gegen die Besatzungstruppen aufforderte, hat zur Inhaftierung von Tausenden Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren durch die sowjetische Besatzungsmacht geführt, die jedoch keinerlei Anschläge irgendwelcher Art verübt hatten, sondern unschuldig waren. Auch Benno Prieß, einer von den Jugendlichen, saß unschuldig in den Speziallagern des NKWD. Er hat in zwei Büchern die Massenverhaftungen von damals dokumentiert. Es gab viele Akte von Willkür. So wurden zahllose Personen von der Straße weg verhaftet, um das vorgegebene stalinistische „Plansoll“ an Verhaftungen zu erfüllen. Beispielsweise wurde jemand als angeblicher „SS-Bannführer“ verhaftet, weil er als Beruf „S-Bahn Führer“ angegeben hatte. Ebenfalls in den Lagern waren auch dort geborene Kinder, die meistens mit den Müttern in abgesonderten Bereichen untergebracht waren. Die Frauen wurden teilweise bereits schwanger inhaftiert oder auch erst im Lager schwanger.[5]

Das Gros der Internierten stellten Männer von 40 bis 60 Jahren, eine große Gruppe bildeten Jugendliche von 12 bis 21 Jahren; etwa fünf Prozent der Häftlinge waren Frauen. Sie wurden überwiegend unter dem Vorwurf festgehalten, Nationalsozialisten zu sein; zu ihnen zählten mittlere und kleine Funktionsträger der NSDAP und ihrer Gliederungen. Aber auch Sozialdemokraten, Liberale und Konservative, Adlige, Unternehmer, Bauern und Großbauern, die mehr als 100 Hektar Land besaßen und sich ihrer entschädigungslosen Enteignung widersetzten, Zeitungs- und andere Redakteure, Autoren antisowjetischer Literatur und viele mehr wurden inhaftiert. Die Begründung „andere verdächtige Elemente“ erlaubte zudem eine nahezu beliebige Ausweitung des Personenkreises. Alle befanden sich ohne juristische Überprüfung ihrer Schuld auf Grund der bloßen Anschuldigung oder eines Verdachts in den Lagern. So stellte der Generalmajor der Justiz Boris M. Schawer in einem Schreiben vom 24. Juni 1947 fest: „Die Festnahme von Personen, die im Rahmen des NKWD-Befehls Nr. 00315 … in die Speziallager überstellt werden, erfolgt in einem Sonderverfahren, gegen sie wird keine Anklage erhoben, und Ermittlungsunterlagen, wie sie die Strafprozessordnung vorsieht, gibt es nicht.“[6] Eine spätere Überprüfung auf eine Schuld erfolgte in den Lagern nur in wenigen Fällen.

1946 erreichten die Speziallager mit über 80.000 Insassen ihre größte Belegungsstärke. Davon zählten zirka 40.000 zu den sogenannten NS-Aktivisten. 35.000 von ihnen galten selbst nach sowjetischem Verständnis als so minderbelastet, dass man sie, wie Marschall Sokolowski und Generaloberst Serow in einem Schreiben vom 4. Dezember 1946 an Stalin und Berija meinten, eigentlich entlassen könnte. In den Westzonen wäre diese Gruppe nicht einmal kurzfristig inhaftiert worden. „In der Zeit ihres Aufenthaltes in den Lagern konnten unsere Organe keine zusätzlichen belastenden Angaben in Bezug auf diese Verhafteten erzielen. Dabei konnten die Militärtribunale in Bezug auf diese Verhafteten dahingehend keine Strafverfahren durchführen, daß es über diese keine Materialien gibt, die auch etwas über ihre feindliche Arbeit gegen die Sowjetunion beweisen würden, weil sie in der Zeit des Krieges nicht auf dem Territorium der Sowjetunion waren, sondern Mitglieder der faschistischen Partei waren. Wir nehmen an, daß es keine Notwendigkeit gibt, diese Kategorie der Inhaftierten im Lager zu behalten und sie ohne Zweck zu ernähren. Dabei scheint uns ihre Freilassung nicht gefährlich.“[7] Die Lager waren somit keine Lager für Kriegsverbrecher, mehr als 80 % der Insassen sind lediglich mit einem Bezug zum NS-System bzw. Kriegsereignissen oder Kriegsfolgen verhaftet worden.

Mit der Umstrukturierung 1946 fanden kaum noch Inhaftierungen auf Basis des Befehls Nr. 00315 statt und es wurden fast ausschließlich SMT-Verurteilte in Bautzen, Sachsenhausen und Torgau eingewiesen. Dort befanden sich auf dem gleichen Gelände SMT-Verurteilte und „Internierte“, die jedoch bis 1948 streng voneinander isoliert waren. Bereits von Herbst 1946 bis April 1947 wurden die Lager Torgau (Nr. 8), Hohenschönhausen, Jamlitz und Ketschendorf geschlossen. In dieser Zeit erreichte auch das Massensterben in den Lagern seinen Höhepunkt. Auf Grund der Reduzierung der ohnehin schon geringen Verpflegungsrationen im Herbst 1946 starben von November 1946 bis Juni 1947 nach den von den russischen Behörden nach 1990 an die Bundesregierung übergebenen Unterlagen 14.450 Häftlinge an Hunger, Krankheit oder Kälte.

Bekannte Insassen

In den beiden nachfolgenden Listen sind nur diejenigen ehemaligen Insassen aufgeführt, über die in Wikipedia ein Artikel existiert.

Während der Haftzeit Verstorbene:

Name Lager Tätigkeiten Details zum Haftgrund oder Vorwurf
Joachim Ernst von Anhalt Bu als NS-Regimegegner bereits 1944 im KZ Dachau unbekannt (vermutlich vor allem „als Adeliger“)
Otto Baer (Unternehmer) To mit Olbricht befreundet, in das Attentat vom 20. Juli involviert antisowjetische Propaganda
Rudolf Bingel Ke Vorstandsvorsitzender der Siemens-Schuckertwerke SS-Kontakte
Willi Bloedorn NSDAP-Funktionär und -Reichstagsabgeordneter
Paul Blumberger Reichgerichtsrat, NSDAP-Blockleiter Alle 37 Reichsgerichtsräte wurden verhaftet
Oskar von Boenigk Ke Generalmajor der Luftwaffe
Ernst Brandis Reichgerichtsrat Alle 37 Reichsgerichtsräte wurden verhaftet
Erwin Brauer Bu Oberlandeskirchenrat, Mitglied der NSDAP NSDAP-Mitgliedschaft
Justus Delbrück Ja Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Mitarbeiter der Abwehr-Organe
Richard Dietrich Flugzeug-Konstrukteur und Unternehmer
Hermann Döring (Jurist) Sa Jurist, Vorstand einer Luftfahrtversicherungsgesellschaft unbekannt
Horst von Einsiedel Sa Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus „amerikanischer Spion"
Rudolf Fehrmann Rechtsanwalt, Kletterführerautor; NSDAP-Mitglied, Wehrmachtrichter
Wilhelm Frerichs Bu SS-Obersturmführer im KZ Buchenwald
Hans Fridrich Ba NSDAP-Mitglied; 1934–1943 Oberbürgermeister von Breslau
Theodor Fritsch (Buchhändler) NSDAP-naher Verleger
Heinrich George Ho, Sa Schauspieler denunziert
Hermann Günther Reichgerichtsrat Alle 37 Reichsgerichtsräte wurden verhaftet
Amandus Haase Ja sächsischer Vorgeschichtsforscher, Polizeihauptmeister NSDAP-Mitgliedschaft
Wilhelm Habbes Ja NSDAP-Funktionär und -Reichstagsabgeordneter; SS-Standartenführer
Siegfried Haenicke Deutscher General der Infanterie
Karl Heinrich (SPD) Ho Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Juni 45 Berliner Polizeichef; lehnte die kommunistische Führungsrolle ab
Werner Ihmels Ba kirchlich geprägter Gegner von Nationalsozialismus und FDJ Konflikt mit der FDJ-Führung
Wilhelm Jelinek Ba Autor, Betriebsratvorsitzender, Vertreter des Anarchosyndikalismus Regimegegner der SED
Arthur Jubelt Bu Gegner des Nationalsozialismus; 1945 OB von Zeitz unbekannt
Fred Kaltenbach Bu Amerikaner; pro-nationalsozialistischer Rundfunksprecher
Werner Kropp Bu NSDAP-Funktionär und -Reichstagsabgeordneter sowie SA-Führer
Karl Martin (Politiker) Ba NSDAP-Reichstagsabgeordneter und Kreisleiter von Bautzen
Walter Meyer (Ruderer) Bu Goldmedaillengewinner 1932, Direktor einer Zuckerfabrik NSDAP-Mitgliedschaft
Richard Moeller Gegner des Nationalsozialismus; 1945 Ministerialdirektor unbekannt
Erich Nehlhans Sa 1945 Mitbegründer der jüdischen Gemeinde Berlin verhalf jüdischen Rotarmisten zur Flucht nach Palästina
Karl August Nerger Sa Marineadmiral im WK I; Direktor bei Siemens-Schuckert Mitarbeiter der Abwehr-Organe?
Otto Nerz Sa, Ho Reichstrainer des DFB, NSDAP-Mitglied unbekannt
Werner von Nitzsch Ba Ackerbauwissenschaftler und Bodenkundler unbekannt
Kurt Otto (NSDAP) Bu Landeshauptmann der Provinz Sachsen
Friedrich Pfeffer Bu Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (DVP) unbekannt
Gustav Rathje Filmproduktionsleiter unbekannt
Wilhelm Reetz Sa, La, Bu Kunstmaler und Journalist; Schriftleiter von NS-Zeitschriften
Siegfried Remertz stellvertretender Bürgermeister von Greifswald
Heinrich XLV. v. Reuß Bu ? NSDAP-Mitglied unbekannt (vermutlich vor allem „als Adeliger“)
Joseph Sablatnig Bu Luftfahrtpionier; Entwickler von Sturmbootsmotoren unbekannt
Rudolf Schaper To Jurist und Politiker, Stahlhelm; NSDAP-Reichstagsabgeordneter aktives Mitglied der faschistischen Partei
Richard Schmidt (Greifswald) Bürgermeister von Greifswald
Eduard Stadtler Sa Reichstagsabgeordneter der DNVP, Mitauftraggeber der Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Friedrich Syrup Sa Jurist und Politiker, 1932 Minister nach 1933 zuständig für den Arbeitseinsatz
Curt von Ulrich To NSDAP-Reichstagsabgeordneter, Oberpräsident Provinz Sachsen
Hans Wilhelm Viereck deutscher Pflanzensammler in Mexiko unbekannt
Julius Graf von Zech-Burkersroda Ba Rittergutsbesitzer unbekannt (vermutlich vor allem „als Adeliger“)
Hans H. Zerlett Bu NSDAP-Mitglied; Drehbuchautor und Regisseur

Die Lagerzeit überlebt haben:

Name Lager Tätigkeiten Details zum Haftgrund oder Vorwurf
Rudolf Ahlers Bu Autor, NSDAP-Mitglied, Leiter der Reichsschrifttumskammer für Magdeburg-Anhalt bzw. Mecklenburg
Margret Bechler Ba, Ja, Mü, Bu Ehefrau des NKFD-Mitgründers Bernhard Bechler Mitverantwortung am Tod des Antifaschisten Anton Jakob
Helmut Bischoff Bu SS-Obersturmbannführer und Gestapo-Angehöriger
Horst Dreßler-Andreß Bu NSDAP-Mitglied; Präsident der Reichsrundfunkkammer
Max Emendörfer Sa KPD-Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus V-Mann der Gestapo ?
Heinrich Eufinger Arzt und SS-Obersturmbannführer; Zwangssterilisationen
Ernst Fresdorf Bu vor 1933 SPD-Mitglied, 1945 von den US-Truppen eingesetzter Oberbürgermeister von Eisenach Devisenvergehen?
Wilhelm Goldmann Bu Verleger unbekannt
Friedrich Griese (Schriftsteller) Blut-und-Boden-Schriftsteller, NSDAP-Mitglied
Paul Grimm Bu Prähistoriker, Blockwart der NSDAP Verdacht auf Beteiligung am Kunstraub in Kiew
Gustaf Gründgens Ja Schauspieler und Generalintendant des Preußischen Staatstheaters „General“ im Titel
Karl Ritter von Halt Bu NS-Sportfunktionär, Personalvorstand der Deutschen Bank leitende Persönlichkeit der Wirtschaft
Hans Heinze Sa Psychiater, an der NS-Euthanasie beteiligt
Alfred Jank Ke, Fü Angehöriger von Hitlerjugend bzw. Volkssturm Werwolf-Vorwurf
Walter Kempowski Ba Zivilbeschäftigter der US-Streitkräfte, Informant des Counter Intelligence Corps Spionage (Offenlegung des Umfangs der Demontage ostdeutscher Wirtschaftsgüter durch die Sowjetunion)
Manfred Klein Ho, Ba Christlich geprägter Mitbegründer und Zentralratsmitglied der FDJ Vorwurf „Spionage"
Winfried Köhler Ba Späterer Architekt; als Abiturient 1949 verhaftet Forderung nach demokratischen Freiheiten
Friedrich Emil Krauß Ba, Ja, Bu Industrieller und Erfinder, NSDAP-Funktionär Vorwurf „Kriegs- und Naziverbrecher"
Karl-Heinz Kurras Sa (späterer West-Berliner Polizeibeamter, erschoss 1967 Benno Ohnesorg) SED-Mitglied illegaler Waffenbesitz
Otto von Kursell Mü, Bu NSDAP-Funktionär und -Reichstagsabgeordneter; Maler und Graphiker
Gertrud Lehmann-Waldschütz Mü, Bu Autorin; NSDAP-Mitglied, Kreisbeauftragte der NS-Frauenschaft
Giwi Margwelaschwili Sa Sohn des Sowjetemigranten Titus von Margwelaschwili mit dem Vater verhaftet, dem man Verrat vorwarf
Werner Maser Sa Offizier der Infanterie
Eberhard Matthes Sa Denkmalpfleger, Heimatforscher und Pädagoge unbekannt
Wolfgang von Nathusius NSDAP-Mitglied seit 1931, Funktionär im NS-Studentenbund
Wolfgang Natonek Ba 1947/48 Studentenratsvorsitzender der Universität Leipzig Verurteilung wegen angeblicher „Nichtanzeige von Straftaten“ nach sowjetischem Strafrecht
John H. Noble Bu Deutsch-amerikanischer Unternehmer Spionagevorwurf
Walter Oehme  ? SPD-Politiker und Journalist; nach 1945 OB von Görlitz Opfer einer Intrige, noch in der DDR rehabilitiert
Max Poepel Mü, Bu kommissarischer Oberbürgermeister von Aue, NSDAP-Mitglied
Benno Prieß  ? Autor unbekannt
Eberhard Puntsch Sachbuchautor, LDP-Mitglied in Sachsen
Paul Reckzeh Ja, Mü, Bu Arzt und Gestapo-Mitarbeiter wegen Denunziazion
Erika Riemann Sa Schülerin Stalinbild mit Lippenstift bemalt
Oswald Rösler Bu Vorstandssprecher der Deutschen Bank
Kurt Säuberlich Bu Mitglied in NSDAP und SS; Metallurg
Gerhart Schirmer Sa Major der Fallschirmjäger anschließend 11 Jahre im Arbeitslager Workuta gefangen
Alfred Schmidt (KPD-O) Ba kommunistischer Politiker und Gewerkschafter antisowjetische Propaganda
Heinrich Severit Ba Mitglied in NSDAP und SA; Ortsgruppenleiter und Oberbürgermeister
Marianne Simson Ke, Ja, Mü Schauspielerin Vorwurf „Gestapo-Mitarbeiterin"
Erich Weber  ? Verleger, Autor unbekannt
Friederike Wieking Bu Referatsleiterin im Reichssicherheitshauptamt, NSDAP-Mitglied als „Mitarbeiterin im Polizeipräsidium"

Entlassungen

Mit der durch Marschall Sokolowski am 27. Februar 1948 verkündeten formellen Beendigung der Entnazifizierung folgte das Moskauer Politbüro am 30. Juni 1948 der Empfehlung einer Überprüfungskommission und ordnete die Freilassung von 27.749 Häftlingen ohne Urteil an. Die Entlassenen hatten über ihre Lagererfahrungen in der Öffentlichkeit Stillschweigen zu bewahren. Bis auf Bautzen, Sachsenhausen und Buchenwald wurden alle Lager geschlossen. Danach gab es noch weiterhin 13.539 „internierte“ Lagerinsassen und 16.093 SMT-Verurteilte.

Zur Auflösung der letzten drei Lager kam es 1950, auch durch Proteste des Westens gegen die menschenrechtsverletzende und dem Völkerrecht widersprechende Behandlung der Festgehaltenen. In den Westzonen und im westlichen Ausland war mittlerweile eine breitere Öffentlichkeit über die Zustände in den Lagern informiert, und es wurde diesbezüglich Druck auf die sowjetische Besatzungsmacht und die Führung der DDR ausgeübt. Die gerade neu gegründete DDR wollte ihre Reputation erhöhen. So wurde dort die Auflösung als großmütiger Akt der Sowjetunion dargestellt und die Verhältnisse in den Lagern propagandistisch beschönigt. Bodo Ritscher beschreibt 1993 die für die größte Mehrheit der Speziallager-Inhaftierten fehlgehende Diffamierung durch DDR-Presseorgane – und zum Teil noch durch einige heutige Publikationen – als angebliche NS-Verbrecher und Kriegsverbrecher und stellt fest, dass nach 1945 eine sehr große Anzahl Menschen interniert wurde, denen keine Verbrechen vorgeworfen werden konnten.[8]

Etliche der Gefangenen wurden jedoch anlässlich der Lagerauflösungen nicht entlassen, sondern in die Sowjetunion deportiert oder in Zuchthäuser der DDR überstellt. 2.154 Häftlinge wurden am 9. und 13. Februar 1950 nach Waldheim gebracht, wo sie in den Waldheimer Prozessen in 32 Fällen zum Tode oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Darunter war beispielsweise auch ein 1945 bei der Verhaftung 14-jähriger Junge, der nach fünf Jahren in Speziallagern auf haltlose Vorwürfe hin 20 Jahre Zuchthaus erhielt.[9]

Die Schließung der Speziallager wurde zwar im Neuen Deutschland und anderen DDR-Zeitungen bekannt gegeben, später wurde dort über das Thema offiziell geschwiegen, Angehörige von Toten wurden nicht benachrichtigt. Die Massengräber am Rande und in der Umgebung der Lager wurden erst nach dem Ende der DDR 1989 teilweise geöffnet, untersucht, gekennzeichnet und danach als Ruhestätten gestaltet.

Übergabe von russischen Unterlagen 2007

Am 16. Januar 2007 übergab der Präsident des DRK Rudolf Seiters von russischen Behörden stammende Listen mit den Namen von 43.035 in Speziallagern Verstorbenen an das Museum „Haus am Checkpoint Charlie“ in Berlin; dort sind sie für Jedermann einsehbar. Verstorben sind also rund ein Drittel der Verhafteten, in erster Linie durch Aushungern und diverse lagertypische Krankheiten wie Dystrophie, Ruhr, Tuberkulose, Typhus. 45.261 wurden freigelassen, die übrigen wurden entweder in die Sowjetunion (Gulag) deportiert (12.770), zu Kriegsgefangenen umgewandelt (6.680) oder den mittlerweile installierten kommunistischen Behörden in der SBZ bzw. der DDR übergeben (14.202). Nur einer kleinen Zahl gelang die Flucht. An 756 Lagerinsassen wurde ein Todesurteil vollstreckt. Nach von Flocken und Finn stellen diese sowjetischen Zahlen Untertreibungen dar. So sollen etwa 65.000 Menschen gestorben sein. Neben ständigem Hunger, Kälte und Folgeerkrankungen zermürbten das Verbot fast jeder Tätigkeit und die Isolation die Gefangenen.

Kommentare zu den Speziallagern

Eugen Kogons Stellungnahme in Der SS-Staat

Eugen Kogon äußerte sich in seinem den Nazi-Verbrechen gewidmeten Standardwerk auch zu den Speziallagern der sowjetischen Besatzungsmacht:

„… NKWD-Personal bewacht die Gefangenen, verwaltet das System. Gegen frühere Nationalsozialisten? Gegen jedermann, der als „Staatsfeind“ verdächtig ist. Oder als „Agent einer ausländischen Macht“. Oder als „Klassenfeind“, als „Kulak“, als sonst etwas …. Bis Ende 1946 war es der in den drei übrigen Besatzungszonen lizenzierten Presse nicht erlaubt, darüber zu schreiben; es wäre „Kritik an einer alliierten Macht“ gewesen. Seit 1947, als die Gegensätze zu den Russen offenkundig wurden, war es mehr und mehr geradezu erwünscht. Aber die Bevölkerung hatte sich vorher schon ihre Gedanken gemacht. Auch über das neue Schweigen. Das abermals erzwungene Schweigen, – was die Deutschen anlangt …. Die Ähnlichkeit (mit dem Schweigen zu den NS-Lagern) wurde für jedermann, der guten Willens war …, beängstigend. Ich fragte Ende 1947 und Anfang 1948 Kommunisten, mit denen ich jahrelang in Buchenwald gewesen war, und führende Mitglieder der in der Ostzone herrschenden Einheitspartei, ebenfalls politische Gefangene von einst, was sie von „einer derartigen Entwicklung“ eigentlich dächten. Einige meinten, gefährliche politische Gegner müsse man eben einsperren und unschädlich machen; sie gaben offen zu, dass ihre Methode in diesem Punkt sich von der des Nationalsozialismus nicht unterschied. Wenn sie das anderen auch gesagt haben, möchte ich gerne wissen, warum die Nationalsozialisten über die KZ von 1933 bis 1945 jetzt plötzlich entsetzt sein sollten. Der Unterschied bestehe darin, so wurde mir geantwortet, dass man die Gefangenen nicht schlecht behandeln dürfe. Aber werden sie denn in den MWD (NKWD)-Lagern vielleicht gut behandelt? Das System scheint in vielem nicht so entsetzlich zu sein, wie es das nationalsozialistische war; es wird zum Beispiel nicht vergast, nicht erwürgt, gehängt und reihenweise erschossen. Aber es ist in jeder Hinsicht schlimm genug …. Das ist ja alles übertrieben, sagte man … (Wie dazumal). In der Masse handle es sich nur um unverbesserliche Staatsfeinde. (Wie dazumal). Natürlich gebe es Ungerechtigkeiten, aber was könne man gegen die Verfügungen des NKWD tun? (Wie dazumal – gegen die allmächtige Gestapo). Die politisch, religiös und rassisch Verfolgten des Naziregimes als die berufenen Kämpfer gegen Rechtlosigkeit und Barbarei müssen ihre Stimme erheben, müssen gegen die neuen schreienden Ungerechtigkeiten angehen, überall, in der Welt und in Deutschland, ganz besonders aber den Sowjetrussen gegenüber und in der deutschen Ostzone! Es würde nicht ohne Eindruck, nicht ohne Folgen bleiben.“

Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. („Die Konzentrationslager in der Ostzone“, S. 407), Frankfurt, Büchergilde Gutenberg 1946/1959.

Friedrich-Christian Schroeder

Friedrich-Christian Schroeder stellt hierzu fest:

„Das Vorgehen der Sowjetischen Militärtribunale gegen deutsche Zivilpersonen stand nicht nur hinsichtlich der angewendeten Rechtsvorschriften, sondern auch hinsichtlich ihrer Praxis in krassem Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen.“

Friedrich-Christian Schroeder Rechtsgrundlagen der Verfolgung deutscher Zivilisten durch Sowjetische Militärtribunale (PDF)

Isolierzelle in Hohenschönhausen

Bernd Bonwetsch

Bernd Bonwetsch beschreibt die Einrichtung von Speziallagern durch den NKWD und dessen Methoden in der SBZ als geprägt „durch die Erfahrungen des sowjetischen Gulag“. Alliierte Vereinbarungen hätten dies zwar etwas „modifiziert“, was aber de facto auf sowjetische Verhör- und Haftpraktiken kaum von nennenswertem Einfluss war.[10]

Wolfgang Schuller

Auch Wolfgang Schuller hebt den Unrechtscharakter der Lager als Abbild und „Außenposten des Archipel Gulag“ hervor. Hauptzweck der Speziallager sei nicht die Bestrafung etwaiger Täter gewesen, sondern – wie in der Sowjetunion – die Ausschaltung mutmaßlicher Gegner des sowjetischen Systems. Dies könne man unter anderem auch an dem Umstand der Geheimhaltung der Lager und der Vertuschung der Opferzahlen festmachen.[11]

Siehe auch

Literatur

  • Sergej Mironenko, Lutz Niethammer, Alexander von Plato mit Volkhard Knigge und Guenter Morsch (Hrsg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945–1950.
Band 1: Studien und Berichte. Berlin: Akademie Verlag 1998, 595 S., ISBN 3-05-002531-X.
Band 2: Sowjetische Dokumente zur Lagerpolitik. Eingeleitet und bearbeitet von Ralf Possekel, Berlin: Akademie Verlag 1998, 424 S., ISBN 3-05-003244-8.
  • GA RF, f. 9409, op. 1, d. 140, l. 27, 24. Juni 1947
  • Joel Kotek, Pierre Rigoulot: Das Jahrhundert der Lager. Propyläen 2001, ISBN 3-549-07143-4.
  • Gerhard Finn: Die politischen Häftlinge in der Sowjetzone. Berlin 1958.
  • Karl Wilhelm Fricke: Politik und Justiz in der DDR. Köln 1979.
  • Das System des kommunistischen Terrors in der Sowjetzone. SPD-Informationsdienst, Denkschriften 28, Hannover 1950.
  • Jan von Flocken, Michael Klonovsky: Stalins Lager in Deutschland 1945–1950 Dokumentation/Zeugenberichte. Ullstein, Berlin 1991, ISBN 3-550-07488-3.
  • Peter Reif-Spirek, Bodo Ritscher (Hrsg.): Speziallager in der SBZ. Ch. Links Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-86153-193-3.
  • Waltraut Skoddow: Zu keinem ein Wort. Edition Amadis, Berlin 1999, ISBN 3-929560-23-2.
  • Die ersten Jahre der SBZ/DDR. In: Bericht der Enquète-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“. Deutscher Bundestag, Drucksache 12/7820, Bonn 1994.
  • Alex Latotzky: Kindheit hinter Stacheldraht. Mütter mit Kindern in sowjetischen Speziallagern. Forum Verlag Leipzig, 2001, ISBN 3-931801-26-8.
  • „Wer in die Einkreisung geraten ist, hat auf Leben und Tod zu kämpfen und bis zuletzt zu versuchen, sich zu den Unsern durchzuschlagen. Wer dagegen die Gefangenschaft vorzieht, ist mit allen Mitteln zu vernichten. Den Angehörigen von Rotarmisten, die sich gefangen gegeben haben, sind staatliche Zuwendungen und Unterstützungen zu entziehen.“ Zit. in Dmitri Wolkogonow: Triumph und Tragödie. Politisches Porträt des J. W. Stalin. Band 2/1, Berlin 1990, S.179.
  • Bettina Greiner: Verdrängter Terror. Geschichte und Wahrnehmung sowjetischer Speziallager in Deutschland. Hamburger Edition, 2010. ISBN 978-3-86854-217-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausführlich dazu: Renate Knigge-Tesche, Peter Reif-Spirek und Bodo Ritscher (Hrsg.): Internierungspraxis in Ost- und Westdeutschland nach 1945. Eine Fachtagung. Erfurt 1993.
  2. (Quelle: Stiftung Sächsische Gedenkstätten,Dokumentationsstelle Widerstands- und Repressionsgeschichte)
  3. (Quelle: ebenda)
  4. „Wer in die Einkreisung geraten ist, hat auf Leben und Tod zu kämpfen und bis zuletzt zu versuchen, sich zu den Unsern durchzuschlagen. Wer dagegen die Gefangenschaft vorzieht, ist mit allen Mitteln zu vernichten. Den Angehörigen von Rotarmisten, die sich gefangen gegeben haben, sind staatliche Zuwendungen und Unterstützungen zu entziehen.“ Zit. in Wolkogonow, Dmitri: Triumph und Tragödie. Politisches Porträt des J. W. Stalin, Band 2/1, Berlin 1990, S.179.
  5. Alex Latotzky: Kindheit hinter Stacheldraht, Mütter mit Kindern in sowjetischen Speziallagern. Forum Verlag Leipzig, 2001, ISBN 3-931801-26-8.
  6. GA RF, f. 9409, op. 1, d. 140, l. 27, 24. Juni 1947 in Sergej Mironenko, Lutz Niethammer, Alexander v. Plato (Hrsg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950. Band 1 Studien und Berichte. Akademie Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-002531-X.
  7. ebenda
  8. Bodo Ritscher: Spezlager Nr. 2 Buchenwald. Gedenkstätte Buchenwald 1993.
  9. Kurt Noack: NachkriegsErinnerungen Als Fünfzehnjähriger in Stalins Lagern. Niederlausitzer Verlag, Guben 2009, 1. Auflage, S. 309 ISBN 978-3-935881-70-8
  10. B. Bonwetsch „Der Gulag – das Vorbild für die Speziallager in der SBZ“ in: Peter Reif-Spirek/Bodo Ritscher (Hrsg.): Speziallager in der SBZ. In: Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald und der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, Berlin, Links, 1999, ISBN 3-86153-193-3.
  11. Wolfgang Schuller: Die sowjetische Militärjustiz und ihre Lager als Instrument der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. In: Der 17. Juni 1953. Der Anfang vom Ende des sowjetischen Imperiums. Dokumentation. S. 69, 4. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung vom 17.–18. Juni 1993. (PDF)

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