- Otto Christoph von Sparr
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Otto Christoph von Sparr (* 13. November 1599 in Lichterfelde bei Eberswalde oder 1605 in Prenden bei Bernau; † 9. Mai 1668 ebendort) war Offizier und stammte aus einer alten brandenburgischen Adelsfamilie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sparr besaß in Prenden ein Schloss, wohin er auch gern zur Jagd lud.[1] Während des Dreißigjährigen Krieges trat Sparr in kaiserliche Dienste. Er kämpfte meist im nordwestlichen Deutschland und belagerte im Rahmen eines mehr und mehr selbständigen Kommandos im Raum Westfalen 1641 Essen, kämpfte zudem vor Stargard und wurde bei Warendorf gefangengenommen.
Nach dem Krieg führte er 1649 die kurkölnische Operation gegen Lüttich und trat dann im Dezember in brandenburgische Dienste. 1656 war er auf polnischem Gebiet im Einsatz, befehligte in der Schlacht bei Warschau die Mitte des brandenburgisch-schwedischen Heeres und erstürmte das Pragaer Holz. 1657 wurde er zum brandenburgischen Generalfeldmarschall ernannt.
1658 kämpfte er gegen die Schweden und eroberte 1659 die Festung Demmin. 1663 bis 1664 führte er das brandenburgische Kontingent erfolgreich in Ungarn gegen die Türken. Dafür wurde er zum kaiserlichen Feldmarschall ernannt. Sein letzter Dienst war die Unterwerfung der widerspenstigen Magdeburger 1666, die sich der brandenburgischen Herrschaft nicht unterordnen wollten.
Sparr war insbesondere um die Fortentwicklung der Artillerie und des Geniewesens bemüht, was folgende eher sagenhafte Geschichte deutlich macht:[1] Als im Jahr 1661 der Turm der Berliner Marienkirche nach einem Blitzeinschlag zu brennen begann, hatte Sparr gerade in der Nähe zu tun. Er ließ vom Stadtwall eine Kanone herbeischaffen und auf den Kirchturm schießen. Der genaue Schuss ließ die Turmspitze auseinanderbrechen und zu Boden fallen, wo der Brand schnell gelöscht werden konnte. – Allerdings bestand der Kurfürst darauf, dass der Feldmarschall den Wiederaufbau der Turmspitze selbst zu bezahlen habe, weil das Schießkommando nur vom Herrscher erteilt werden könne.
Otto Christoph Freiherr von Sparr starb am 9. Mai 1668 in Prenden. Sein Grabmal von Artus Quellinus der Ältere befindet sich in der Berliner Marienkirche. 1892 wurde die Sparrstraße, 1897 der Sparrplatz in Wedding nach ihm benannt.
Ehrungen
Am 27. Januar 1889 ehrte Wilhelm II. hervorragende Kriegsleute durch die Benennung einer Anzahl von Regimentern. So erhielt ihm zu Ehren das 3. westfälische Infanterieregiment Nr. 16 den Namen Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“. Auch der Berliner Sparrplatz im Ortsteil Berlin-Wedding wurde nach dem Feldmarschall benannt. Das Panzerbataillon 203 führt das Wappen fort.
Literatur
- Frank Göse: Otto Christoph Freiherr von Sparr 1605–1668. ISBN 3-93-687276-7.
- G. von Marées: Der erste General-Feldmarschall im Brandenburgisch-Preussischen Dienst: Otto Christoph Freiherr v. Sparr (1599–1668). In: Mars – Jahrgang 3/4 (1997/98). ISBN 3-7648-2507-3.
- Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Preußisch-deutsche Feldmarschälle und Großadmirale. Safari, Berlin 1937.
- Ernst-Ludwig Richter: Die Feldflasche des Otto Christoph von Sparr – Reminiszenzen brandenburg-preußischer Geschichte. in: Weltkunst/Heft 11, 1994, S. 1480–82.
- Bernhard von Poten: Sparr, Otto Christof Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 64–67.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Feldmarschall Sparr. In: Der Stralauer Fischzug. Sagen, Geschichten und Bräuche aus dem alten Berlin. Verlag Neues Leben Berlin 1987, ISBN 3-355-00326-3; S. 191/192.
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