Otto Flath

Otto Flath

Otto Flath (* 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew; † 10. Mai 1987 in seinem Haus in Bad Segeberg) war ein deutscher Holzbildhauer und Maler. Er schuf mehr als 3500 Holzarbeiten, 50 Altäre und 20.000 Aquarelle und Zeichnungen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Flath wuchs als eines von sieben Kindern in Staritzke in einfachen Verhältnissen auf. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Situation für die deutsche Familie schwierig, der Vater wurde im Jahr 1917 nach Sibirien verbannt. Erst als er seine Freiheit wiedererlangt hatte, kam die Familie 1919 nach Kiel, wo der damals 13-jährige erstmals eine Schule besuchte. Im Anschluss absolvierte er eine Lehre als Elfenbeinschnitzer und nahm an der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel teil. 1932 schloss sich Otto Flath der Künstlergemeinschaft um das Ehepaar Ellen und Willy Burmester an und zog 1935 nach Bad Segeberg, wo ihm 1971 die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde. An seinem 75. Geburtstag erhielt er für sein Schaffen das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Flath gestaltete überwiegend christliche Themen, meist in Lindenholz. Kennzeichnend ist die häufige Akzentuierung der Gestalten und Gesichter durch Schleier und andere Textilien sowie die deutlich sichtbare, expressive Spur von Schnitzmesser bzw. Beitel. Besonders bei seinen Altarbildern bezieht Flath Menschen des 20. Jahrhunderts in das Geschehen (etwa der Kreuzesdarstellung) ein. Die deutliche Zeitgenossenschaft vor allem seiner Werke aus den 1930er Jahren führte mitunter zu Diskussionen um ihre Angemessenheit in Kirchenräumen. So wurde in der Lübecker Lutherkirche die das Kreuz begleitende Figurengruppe Die deutsche Familie 1990 in den Eingangsbereich der Kirche versetzt.

In der Stiftung Kunsthalle Flath und Villa Flath wird eine Auswahl seiner Arbeiten präsentiert.

Offenbarungsaltar (1951) in der Anscharkirche in Neumünster

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Uwe Steffen: Das Bild des Menschen im Werk Otto Flaths. Bad Segeberg: Wäser o.J.

Weblinks


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