Otto Polysius

Otto Polysius

Victor Gottfried Otto Polysius (* 17. September 1863 in Dessau; † 3. Mai 1933 ebenda) war ein deutscher Ingenieur und Industrieller sowie Ehrenbürger von Dessau.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er war der erste Sohn des Schlossermeisters und Geldschrank-Fabrikanten Gottfried Polysius und Louise Amelang. Er heiratete am 18. August 1891 Christiane Kämmerer, die Tochter des Seifenfabrikanten Kämmerer in Dessau. Sie hatten drei Kinder: Gustav, * 23. Mai 1892 in Dessau, Otto, * 22. Januar 1895 in Dessau, und Walter, * 27. Juni 1898 in Dessau.

Leben

Otto Polysius studierte Maschinenbau erst in München, dann in Berlin, wurde Mitglied der Corps Franconia München[1] und Guestphalia Berlin[2] und trat als Diplomingenieur in die väterliche Fabrik in Dessau ein. Schon 1886 hatte er nach dem Tod seines Vaters im Alter von 22 Jahren die Leitung der Fabrik übernommen. Um zunächst sein Studium zum Abschluss zu bringen, übertrug er seiner Mutter Generalvollmacht zur Fortführung der Firma.

Bis 1896 leitete er das Unternehmen allein. Dann trat auch sein jüngerer Bruder Max Polysius in die Geschäftsleitung ein. Otto Polysius führte den Transmissionsbau und die Produktion von Hartzerkleinerungsanlagen ein, insbesondere für Zementfabriken. Auf der Weltausstellung in Chicago 1893 wurden erstmals Gesamtanlagen zur Zementherstellung für den Export vorgestellt. Um die Jahrhundertwende begann die Produktion von Kugel- und Rohrmühlen. Ab 1899 stellte das Unternehmen Drehrohröfen zur Zementherstellung her.

Otto Polysius veranlasste 1907 die Einrichtung eines Patentbüros und gründete 1909 ein chemisches Laboratorium. Bei der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft trat Polysius 1928 mit seinem Bruder Max in den Aufsichtsrat der Firma ein. Otto Polysius war in einer Reihe von Fachgremien seines Industriezweiges tätig. 1928 wurde er zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Charlottenburg ernannt, 1929 erhielt er dort den Dr.-Ing. ehrenhalber.

Literatur

  • Polysius (1859-1959) Vom Schraubstock zum Großmaschinenbau, Neubeckum 1959
  • Dessau, Porträt einer Stadt, S. 106, 301-303 Verlag Janos Stekovics, Dössel 2006

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 108, 462
  2. Kösener Corpslisten 1930, 4, 197

Weblinks


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