Otto Sinding

Otto Sinding

Otto Ludvig Sinding, (* 20. Dezember 1842 in Kongsberg in Norwegen; † 23. November 1909 in München) war ein norwegischer Maler. Seine Brüder waren Christian Sinding und Stephan Sinding.

Sinding studierte die Rechte zu Christiania (heute Oslo) und war bereits eine Zeit lang Beamter, ehe er sich 1867–69 bei den Malern Philip Barlag und Johan Fredrik Eckersberg der Kunst widmen konnte. Seine ersten Versuche in der Landschaftsmalerei erwarben ihm 1869 ein Stipendium, mit welchem er nach Karlsruhe ging, um seine Studien bei Hans Gude fortzusetzen.

Neben Gude genoss er die Unterweisung Wilhelm Riefstahls, bei welchem er Figuren zu malen begann. Seit 1872 vervollkommnete er sich hierin weiter bei Piloty in München. 1876 kehrte er in seine Heimat zurück und malte dort das Altarbild Christus am Kreuz für die Pauluskirche in Christiania (Oslo) und mehrere Bilder nach norwegischen Volksmärchen sowie dramatische Küstenlandschaften nach Anregungen von Knud Baade. 1880 unternahm er eine Reise nach Italien und ließ sich dann in München nieder, wo er eine Reihe belebter Landschaften und Marinen malte.

Sein von Johan Martin Nielssen bestärkter Wunsch, auf die Lofoten zu reisen, erfüllte sich erstmals im Winter 1881/82. Auch im Winter 1886 unternahm er eine Studienreise nach den Lofoten, von welcher er etwa 60 Ölgemälde mitbrachte, in denen das Leben auf den Lofoten zu allen Jahres- und Tageszeiten in genauer Beobachtung der Licht- und Lufterscheinungen geschildert ist. Sinding gilt nach Johan Nielssen geradezu als der Entdecker der Lofoten in der Malerei. Sindings Bilder machten die großartige Naturszenerie der Lofoten in Norwegen und in Europa populär.

1886 ließ sich Sinding in Berlin nieder. 1888 zeigte er 60 Lofotenbilder auf der Berliner Akademieausstellung. Auf einer weiteren Reise nahm er seinen Studienaufenthalt in Bergen, dessen Umgebung er in einer zweiten Bilderreihe zur Frühlings- und Sommerszeit schilderte. Auch in den 90er Jahren war er mehrfach auf den Lofoten.

Seit 1891 lebte er in Lysaker. 1894 wandte er sich erneut der Historienmalerei zu und malte für Leipzig ein Panorama der Völkerschlacht von 1813. Seit 1903 lebte er als Professor der Kunstakademie in München.

Ehefrau war Anna Christine Nielsen (1855–1914), eine Pflegetochter Gudes. Befreundet war er mit Bjørnstjerne Bjørnson. Sein Sohn war Sigmund Sinding (1875–1936). Die Malerin Elisabeth Sinding (1846-1930) war seine Cousine.

Werkauswahl

«Die Schlacht von Svolder», 1883
  • Brandung an der Küste 1875
  • Herbststurm an der norwegischen Küste
  • Ankunft der Hurtigrute auf den Lofoten, 1881
  • Frühlingstag auf den Lofoten, 1882
  • Wintertag auf den Lofoten, 1886 (Bergen Kunstmuseum, Bergen)
  • Sommerabend auf den Lofoten.
  • Schneelandschaft bei Reine, Lofoten, 1883
  • Schneelandschaft bei Svolvaer, Lofoten, 1883 (Rogaland Kunstmuseum, Stavanger)
  • Aus Svolvaer, 1882 (Krigsskolen, Oslo)
  • Ein Begräbnis auf den Lofoten, 1885 (Galleri Lofotens Hus, Henningsvær)
  • Badeplatz auf Capri
  • Tarantella
  • Fischerhafen in den Lofoten
  • Der Hafen von Bodø
  • Vorführung eines Tanzbären im Schnee
  • Pflügender Bauer

Literatur

  • Knud Ljøgodt: Otto Sinding og Gunnar Berg. Nordnorsk Kunstmuseum, Tromsø 2002

Weblinks

 Commons: Otto Sinding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Otto Sinding — Fiskerjente på strand (1883) Fisherwoman on the coast Otto Ludvig Sinding (20 December 1842 – 22 November 1909) was a Norwegian painter, illustrator, poet and dramatist. Sinding drew on motives from Norwegian nature, folk life and history. Conten …   Wikipedia

  • Otto Sinding — Pour les articles homonymes, voir Sinding. Otto Ludvig Sinding (16 décembre 1842 – 23 novembre 1909) était un peintre norvégien. Il étudia à l académie de Christiania et poursuivit sa formation sous la direction de Hans Gude à Karlsruhe, où il… …   Wikipédia en Français

  • Sinding — can refer to the brothers:*Christian Sinding (1856 1941), Norwegian composer *Otto Sinding (1842 1909), Norwegian painter *Stephan Sinding (1846 1922), Norwegian sculptoror*Tore Sinding, pianist and composer …   Wikipedia

  • Sinding — ist der Familienname von: Christian Sinding (1856–1941), norwegischer Komponist Otto Sinding (1842–1909), norwegischer Maler Stephan Sinding (1846−1922), dänisch norwegischer Bildhauer Siehe auch: Sinding Larsen …   Deutsch Wikipedia

  • Sinding — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Patronymie Christian Sinding (1856 1941) est un compositeur norvégien. Otto Sinding (1842–1909) est un peintre norvégien. Stephan Sinding (1846 1922) est… …   Wikipédia en Français

  • Otto Julius Bierbaum — (June 28, 1865 – February 1, 1910) was a German writer. Bierbaum was born in Grünberg, Silesia. After studying in Leipzig, he became a journalist and editor for the journals Die freie Bühne, Pan and Die Insel. His literary w …   Wikipedia

  • Sinding — Sinding, 1) Otto, norweg. Maler, geb. 16. Dez. 1842 zu Kongsberg in Norwegen, studierte die Rechte in Christiania und war bereits eine Zeitlang Beamter, ehe er sich 1867 bei dem Maler Eckersberg in Christiania der Kunst widmen konnte. Seine… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Christian Sinding — Christian August Sinding (11 January 1856 – 3 December 1941) was a Norwegian composer. Contents 1 Personal life …   Wikipedia

  • Matthias Wilhelm Sinding — (18 July 1811 – 11 February 1860) was a Norwegian mining engineer and factory founder. He was born in Fredrikstad as a son of Ulrik Rosing Sinding and Mette Marie Bang.[1] He was a distant relative of Hans Rosing (1625–1699). In May 1841 in… …   Wikipedia

  • Alfred Sinding-Larsen — Nils Ulrik Alfred Sinding Larsen (5 June 1839 – 28 January 1911) was a Norwegian civil servant, teacher at the Military Academy, journalist and writer. Personal life He was born in Fredrikstad as a son of physician Ole Peter Larsen (1808–1876)… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”