- P-500 Bazalt
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SS-N-12 Sandbox SS-N-12 SandboxGrunddaten Funktion Anti-Schiffs Lenkwaffe Hersteller OKB-52 Tschelomei Entwicklung 1963 Weitere Leistungsmerkmale Triebwerk Erste Stufe 2 Feststoffbooster Zweite Stufe Raketenmotor für Flüssigtreibstoff Gefechtsgewicht 4.800 kg Länge 11,70 m Durchmesser 844 mm Spannweite 2.600 mm Geschwindigkeit 835 m/s Reichweite 550 km Gefechtskopf 1.000 kg SAP oder nuklear 350 kT Zielerkennung Trägheitsnavigationsplattform plus Daten-Updates während des Marschfluges plus aktive Radarzielsuche Waffenplattformen Schiffe und U-Boote Die SS-N-12 Sandbox ist eine Schiffs- und U-Boot gestützte Anti-Schiffs Lenkwaffe aus sowjetischer/russischer Produktion. Der GRAU-Index lautet 4K80 und der Systemindex der russischen Streitkräfte P-500 Bazalt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die SS-N-12 ist das Nachfolgemodell der SS-N-3 „Shaddock“. Die Lenkwaffe dient zur Bekämpfung von Flugzeugträgergruppen und Seekriegsverbänden. Die SS-N-12 wurde dafür konzipiert, ein großes Kriegsschiff mit einem einzigen Treffer zu versenken oder zumindest operationsunfähig zu machen. Mit der nuklearen Variante kann ein ganzer Flottenverband mit einem Schlag vernichtet werden. Die Entwicklung im Konstruktionsbüro OKB-52 Tschelomei (später: NPO Maschinostrojenija) begann im Jahre 1963. Nach einer zwölfjährigen Entwicklungszeit wurde das System bei den sowjetischen Marinestreitkräften eingeführt. Folgende Schiffsklassen wurden mit der SS-N-12 ausgerüstet:
- Flugzeugträger der Kiew-Klasse mit je 8 Lenkwaffen (plus 8 in Reserve)
- Kreuzer der Slawa-Klasse mit je 16 Lenkwaffen
- U-Boote der Echo-Klasse II mit je 6 Lenkwaffen
- U-Boote der Juliett-Klasse mit je 4 Lenkwaffen
Varianten
- P-350 Bazalt: (4K77) Vorserienversion. Reichweite 480 km.
- P-500 Bazalt: (4K80) Verbesserte 1. Serienversion mit einem neuen Suchkopf, bordeigenem Störsender und neuem Triebwerk. Reichweite 550 km.
- P-1000 Vulkan: Finale Version mit neuem Suchkopf, neuem Treibwerk, neuer Elektronik und Titanpanzerung. Reichweite 700 km. Marschgeschwindigkeit Mach 2,8.
Technik
Primär dient die SS-N-12 zur Bekämpfung von Schiffszielen. In einer sekundären Rolle können auch Landziele bekämpft werden. Die Besonderheit des SS-N-12 ist sein Leitsystem, dessen Software den Kampf gegen ein einzelnes Schiff oder auch eine ganze Trägergruppe ermöglicht. Die Leistungsfähigkeit der Software zeigt sich, wenn die Flugkörper in Salven gestartet werden. Sie fassen Ziele selbstständig auf, ermitteln ihren Kampfwert und senden diese Informationen an die Kampfführungszentrale an Bord des Schiffes. Anhand dieser Daten wird der Angriffsplan koordiniert. Dazu wird ein Flugkörper als „Lead“ (Führungsflugkörper) festgelegt, der auf große Höhe steigt, um seine Auffassreichweite zu erhöhen und die anderen Flugkörper mit Daten zu versorgen. Die anderen Flugkörper behalten weiterhin ihren niedrigen Anflugsvektor bei, um eine frühzeitige Entdeckung und Bekämpfung zu verhindern. Im endgültigen Zielanflug beginnen alle Flugkörper mit Ausweichmanövern und dem Einsatz eigener elektronischer Gegenmaßnahmen, um Nahbereichsabwehrsystemen (CIWS) zu entgehen. Wird der Führungsflugkörper zerstört, kann einem anderen dessen Rolle zugewiesen werden. Sobald das Primärziel einer Trägergruppe zerstört ist, greifen die übrigen Flugkörper der Salve die anderen Schiffe der Trägergruppe an.
Die Lenkwaffen sind in großen Stahlbehältern auf dem Schiffsdeck untergebracht und werden direkt aus diesen verschossen. Beim Start befördern zwei Raketenbooster die Lenkwaffe aus dem Startrohr. Unmittelbar nach dem Verlassen des Startbehälters entfalten sich die Flügel. Nach dem Ausbrennen der Raketenbooster werden diese abgeworfen und der Flüssigtreibstoff-Raketenmotor zündet. Die Flugkörper können einzeln oder in Serie gestartet werden. Während des Marschfluges können mittels der "Front Door"-Radar (H/I-Band) oder "Front Door C"-Radar neuen Navigationsdaten übermittelt werden. Folgende zwei Flugprofile sind möglich:
- Low-Low: Tiefflug mit Mach 1,3 in einer Höhe von 30–50 m. Einschlag im Ziel auf Wasserhöhe. Reichweite 230-300 km.
- Low-High: Marschflug mit Mach 2,5 in einer Höhe von 7.000 m. Sturzflug in einem Winkel von 60° auf das Ziel. Einschlag auf dem Schiffdeck. Reichweite 550 km.
Quellen
- Russian/Sovjet Sea-based Anti-Ship Missiles DTIG - Defense Threat Informations Group, Nov 2005
- Jane's Naval Weapon Systems Edition 2005 Jane's Verlag
- Jane's Strategic Weapon Systems Edition 1998 Jane's Verlag
Weblinks
- www.dtig.org Russian/Sovjet Sea-based Anti-Ship Missiles (pdf)
- www.warfare.ru (englisch)
- www.testpilot.ru (Bilder)
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