- Slawa-Klasse
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Slawa-Klasse Moskwa in Sewastopol, 2009 Übersicht Benutzer: UdSSR, Russland Schiffe in dieser Klasse: 4 Stück, davon 1 unvollendet Namensgeber: Atlas (russischer Name)
vom Russischen Ruhm (NATO)Dienstzeit: seit 1981 Technische Daten Typ: Lenkwaffenkreuzer Verdrängung: 10.000 t standard, 12.500 t voll beladen Abmessungen: Länge 186,0 m; Breite 20,8 m; Tiefgang 7,6 m-9,3m
Antrieb: COGOG; 4 Hauptturbinen +
2 Hilfsturbinen; Total 110.000 PSLeistung: 32 kt Bewaffnung: - 8 Doppelstarter für SS-N-12 Sandbox
- 8 Achtfachstarter für SA-N-6 Grumble
- 2 Doppelstarter für SA-N-4 Gecko
- 1 Zwillingsgeschütz AK-130 (130 mm)
- 6 Sechsrohrige Gatlingkanonen AK-630 (30 mm)
- 2 Zwölfrohrige Wasserbombenwerfer RBU-6000
- 2 Fünfrohrige Torpedostarter (533 mm)
Luftgruppe: 1 Kamow Ka-25 oder Ka-27 Besatzung: 476-529 Mann Die Slawa-Klasse (NATO-Codename; russische Bezeichnung: Projekt 1164 „Atlant“, benannt nach Atlas) ist eine Klasse von Raketenkreuzern der sowjetischen und heute Russischen Marine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als die Sowjetunion die U-Boot-Abwehr-Lenkwaffenkreuzer der Kresta-II-Klasse und Kara-Klasse in den 1960er bzw. 1970er Jahren herausbrachte, wurde in Militärkreisen gespottet, die Sowjets würden die Hauptbewaffnung „ins Schaufenster stellen“, da ihre Raketen-Startcontainer sich beiderseits der Kommandobrücke befanden.
Mit dem Erscheinen der Slawa-Klasse mit einer Raketenbatterie aus 16 Seezielflugkörpern des Typ P-500 Basalt in festen, nach vorn geneigten Startern, erhielt die Sowjetunion aber Schiffe, die in ihrer Fähigkeit zur Bekämpfung von Seezielen den westlichen Kräften an Feuerkraft überlegen waren. Bis heute wird die Slawa-Klasse in der russischen Marine lediglich von der Kirow-Klasse an Feuerkraft übertroffen.
Die Slawa-Klasse wurde entwickelt, um gegnerische Flottenverbände anzugreifen. Das Typschiff Slawa wurde 1981 bei der Schwarzmeerflotte in Dienst gestellt. 1986 folgte die Marschall Ustinow (Маршал Устинов), die zur Nordmeerflotte kam, und 1990 die Tscherwona Ukraina (Червона Украйна, „rote Ukraine“), die ihren Dienst bei der Pazifikflotte antrat. Ein viertes Schiff, die Admiral Flota Lobow („Flottenadmiral Lobow“), sollte 1995 folgen, liegt aber immer noch unfertig in Nikolajew. Die Slawa wurde 1995 in Moskwa (Москва, „Moskau“) umbenannt, die Tscherwona Ukraina in Warjag (Варяг, „Waräger“). Die Marschall Ustinow lief 1989 den Hafen von Norfolk an und war damit das erste Schiff der sowjetischen Flotte, das einen amerikanischen Marinestützpunkt besuchte.
Die Admiral Flota Lobow ging beim Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 in das Eigentum der Ukraine über und wurde daher in Ukraina (Україна) umbenannt. Die Arbeiten an der Ukraina wurden 1996 gestoppt, 1999 wieder aufgenommen und 2001 erneut gestoppt. Derzeit ist das Schiff zu 95 Prozent fertiggestellt. Man sucht einen Käufer dafür. Russland hat großes Interesse an der Ukraina, doch ein Ankauf für die russische Marine wurde bis heute nicht realisiert. 2010 wurde das Schiff jedoch in 1164 umbenannt, was auf einen baldigen Verkauf nach Russland hindeuten könnte.
Die unter russischer Flagge fahrenden Lenkwaffenkreuzer des Projektes 1164 haben den Zusammenbruch der Sowjetunion überstanden, wurden alle vier Jahre überholt und häufig bei Manövern beobachtet. 2003 nahm die Moskwa an einer Übung mit der indischen Marine teil. Die Marschall Ustinow nahm 2000 bis 2004 an allen großen Manövern der Nordmeerflotte teil und die Warjag an einer Übung im Pazifik. Die Schiffe wurden als Sicherheit gegen einen möglichen Fehlschlag der Kirow-Klasse entwickelt und ihre Zukunft ist aufgrund ihres, im Vergleich zur Kirow-Klasse, kostengünstigeren Unterhalts gesichert. Bei entsprechender Instandhaltung und einer vielleicht stattfindenden Umbewaffnung können die Schiffe noch weitere 20 Jahre im Dienst der Seekriegsflotte bleiben.
Konstruktion
Bewaffnung
Die Hauptbewaffnung der Slawa-Klasse bilden 16 Anti-Schiffs-Lenkwaffen des Typs P-500 (NATO-Code: SS-N-12 Sandbox). Die Lenkwaffen sind in acht Doppelstartern beidseits der vorderen Schiffsaufbauten untergebracht. Sie verfügen über eine Reichweite von bis zu 550 km und können wahlweise mit einem 1000 kg konventionellen Sprengkopf oder einem 350 kt Nuklearsprengkopf bestückt werden.
Zur Langstrecken-Luftabwehr sind acht Achtfachstarter des Systems S-300F (NATO-Code: SA-N-6) installiert. Die Raketen verfügen über eine Reichweite von 90 km und können Ziele bis in eine Höhe von 25 km bekämpfen. Das System kann gegen Flugzeuge sowie auch gegen Seezielflugkörper eingesetzt werden. Die Schiffe der Slawa-Klasse können mit 64 dieser Raketen bestückt werden.
Die Luftabwehr im Kurzstreckenbereich erfolgt durch zwei Doppelstarter des Systems 9K33M Osa-M (NATO-Code: SA-N-4 Gecko). Die Raketen können Ziele in einer Entfernung von bis zu 10 km und einer Höhe von 5 km bekämpfen. Es können sowohl Flugzeuge als auch Helikopter bekämpft werden.
Am Bug des Schiffes befindet sich ein Zwillingsgeschütz des Typs AK-130. Das Geschütz verfügt über eine Maximalreichweite von ca. 23 km und kann gegen Schiffe, Landziele, Flugzeuge sowie auch gegen anfliegende Seezielflugkörper eingesetzt werden. Die Kadenz beträgt 10–40 Schuss/min pro Lauf.
Als Nahbereichsverteidigungssystem sind sechs sechsläufige Gatlingkanonen des Typs AK-630 installiert. Sie verfügen über eine effektive Reichweite von ca. 3000 m und eine theoretische Kadenz von 3000 Schuss/min.
Zur U-Boot-Abwehr sind zwei zwölfrohrige Wasserbombenwerfer des Typs RBU-6000 und zwei Fünffachtorpedostarter installiert. Die RBU-6000 verfügen über ein Kaliber von 213 mm. Das Geschossgewicht beträgt 110 kg, wovon der Sprengkopf 25 kg ausmacht. U-Boote können damit in einer Entfernung von bis zu 6000 m und einer Tiefe von ca. 500 m bekämpft werden.
Rumpf und Antrieb
Die Schiffe der Slawa-Klasse sind 186 m lang, 20,8 m breit und haben einen Tiefgang von 7,6–9,3 m. Standardmäßig verdrängen die Schiffe um die 10.000 Tonnen, voll beladen etwa 12.500 Tonnen. Die Schiffe werden mit einem COGOG-System angetrieben. Sie verfügen über vier Hauptturbinen mit einer Gesamtleistung von 90.000 PS und über zwei Hilfsturbinen mit einer Gesamtleistung von 20.000 PS. Die Schiffe erreichen damit eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 32 Knoten. Mit 30 Knoten Fahrt beträgt die Reichweite etwa 2500 Seemeilen, mit 18 Knoten Fahrt etwa 6800 Seemeilen.
Einheiten
Name Name Russisch ehemaliger Name Indienststellung Sonstiges Moskwa Москва Slawa 1981 Schwarzmeerflotte Marschall Ustinow Маршал Устинов Admiral Flota Lobow 1986 Nordmeerflotte Warjag Варяг Tscherwona Ukraina 1990 Pazifikflotte 1164 Admiral Flota Lobow; Ukraina - unvollendet Weblinks
Commons: Slawa-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Die Slawa-Klasse auf aeronautics.ru (englisch)
- http://www.fas.org/man/dod-101/sys/ship/row/rus/1164.htm
- http://warfare.ru/?catid=268&linkid=1740
- http://ship.bsu.by/main.asp?id=100198
- http://web.ukonline.co.uk/aj.cashmore/russia/cruisers/slava/index.html
Flugdeckkreuzer: Kiew-Klasse (Projekt 1143) | Moskwa-Klasse (Projekt 1123)
Schlachtkreuzer: Kirow-Klasse (Projekt 1144) | Kronstadt-Klasse (geplantes Projekt 69) | Stalingrad-Klasse (geplantes Projekt 82)
Kreuzer: Bogatyr-Klasse | Tschapajew-Klasse (Projekt 68) | Kara-Klasse (Projekt 1134B) | Kirow-Klasse (Projekt 26) | Kresta-I-Klasse (Projekt 1134) | Kresta-II-Klasse (Projekt 1134A) | Kynda-Klasse (Projekt 58) | Slawa-Klasse (Projekt 1164) | Swerdlow-Klasse (Projekt 68B)
Leichte Kreuzer: Swetlana-Klasse
Schulschiff: Awrora (Pallada-Klasse)
Siehe auch Liste der Schiffe der sowjetischen Marine
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