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Strukturformel Allgemeines Name Polyvinylfluorid Andere Namen PVF
CAS-Nummer 95508-16-0 Art des Polymers Thermoplast Monomer Monomer Vinylfluorid Summenformel C2H3F Molare Masse 46,044 g·mol−1 Eigenschaften Aggregatzustand fest Dichte 1,77 g·cm−3 [1] Schmelzpunkt 200 °C [2] Glastemperatur −20 °C [2] Kristallinität teilkristallin [3] Wasseraufnahme 0,04 [1] Löslichkeit löslich in DMF [3] Chemische Beständigkeit Beständig gegen Säuren, Laugen, viele Lösungsmittel bei Raumtemperatur, Kochen in Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Aceton und MEK schädigt nicht.[2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Polyvinylfluorid (Kurzzeichen PVF) ist ein fluorhaltiges Polymer. PVF gehört als thermoplastischer Kunststoff zur Klasse der Fluor-Kunststoffe. Umgangssprachlich wird es auch mit dem Handelsnamen Tedlar der Firma DuPont bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Polyvinylfluorid mit der Summenformel –[–CH2–CHF–]n– hat eine kettenförmige Struktur.
Im Gegensatz dazu ist beim weiter verbreiteten Polyvinylidenfluorid (–[–CH2–CF2–]n–) paarweise Fluor und Wasserstoff entlang der Kohlenstoffkette angelagert.
Mit Polyvinylchlorid (PVC) besteht ebenfalls eine struktureller Verwandtschaft. Wird beim Monomer Vinylfluorid anstelle des Fluor- ein Chlor-Atom eingesetzt, so erhält man das Vinylchlorid, welches der Ausgangsstoff für die PVC-Polymerisation ist.
Eigenschaften
Durch den Anteil an Fluor ist eine starke chemische Bindung gegeben, wodurch Polyvinylfluorid eine verbesserte Eigenfestigkeit hat. Es ist über einen Temperaturbereich von −70 °C bis etwa 110 °C einsetzbar, wobei auch höhere Temperaturen (kurzfristig) möglich sind. Es enthält keine Weichmacher und ist schmutzabweisend. Es ist beständig gegen Ausbleichen, gegen viele Chemikalien und Weichmacher und undurchlässig für Fette und Öle.
Transparentes Polyvinylfluorid ist ab etwa 300–400 nm Wellenlänge bis weit in den infraroten Bereich durchlässig für Licht. Brechungsindex nD20=1.45. Brennbarkeit: langsam brennend.[2]
Anwendungen
Polyvinylfluorid wurde Anfang der 1960er Jahre von DuPont als folienförmiges Halbzeug auf dem Markt eingeführt. Neben glasklaren Folien gibt es auch Tafelmaterial.
Polyvinylfluorid wird für wetterfeste Folien (unter anderem im Bauwesen und in der Elektrotechnik), Beutel, Kaschierungen von Blechen im Fahrzeugsektor und für Überzüge als Werkzeugschutz eingesetzt. Im Flugzeugbau wird PVF in sog. Dekorfolien zur Oberflächenbeschichtung im Flugzeuginnenraum und im Bahnbereich eingesetzt. In der Pneumatik wird PVF als Filtermaterial für Vakuumfilter verwendet. Wegen seiner geringen Gasdurchlässigkeit wird Polyvinylfluorid oft für Beutel für gasförmige Proben verwendet.
PVF-Folien werden oft als Verbundfolien eingesetzt. So wird zum Beispiel die Rückseitenbeschichtung von Standard-Solarmodulen meist mit einer Folie aus einem PVF-Polyester-PVF-Verbund hergestellt. Der Folienaufbau von Dekorfolien ist ebenfalls mehrlagig und besteht meistens aus einer PVF-Deckschicht, Prägeharzschicht, PVF-Grundschicht und Klebstoffbeschichtung. Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und Beschädigungen werden oftmals auch Glasfasergewebe in den Verbund eingefügt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Johannes Kunz, Kunststoffpraxis: Eigenschaften, WEKA Media, ISBN 3811159720]
- ↑ a b c d Hans Domininghaus, Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften, Springer, 2004, ISBN 3540214100
- ↑ a b http://www.uni-saarland.de/fak8/speicher/SLa/Polymere.pdf
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