- Panzerattrappe
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Panzerattrappen sind Attrappen gepanzerter Fahrzeuge, insbesondere von Kampfpanzern.
Diese dienen in Friedenszeiten zu Ausbildungszwecken oder als preisgünstige Ziele. In eingeschränkt funktionsfähiger Form, etwa ein Panzer ohne Turm, dienen sie als in Anschaffung und Unterhalt günstigere Fahrschulfahrzeuge.
Aufgrund der Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrags, der es der Reichswehr verboten hatte, Panzer zu unterhalten, ließ Heinz Guderian zu Übungszwecken ab 1927 Panzerübungen mit Traktoren und Autos (Hanomag Kommissbrot) als Basis für Panzernachbildungen[1] sowie mit Panzerattrappen aus Holz durchführen.[2] Beim Polenfeldzug soll deswegen insbesondere die Panzerung der neuen deutschen Spähpanzer von polnischen Truppen unterschätzt worden sein. Daher wurde das Gefecht bei Krojanty, bei dem polnische Kavallerie auf deutsche Panzerwagen traf, entsprechend propagandistisch ausgewertet.
Mit Attrappen kann das Vorhandensein einer größeren Anzahl tatsächlicher Waffen vorgetäuscht werden, was zur Abschreckung dient oder im Konfliktfall der tatsächliche Aufenthaltsort der echten Panzer verschleiert werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen der Operation Fortitude erfolgreich von den Vorbereitungen zur Invasion in der Normandie abgelenkt.[3]
Literatur
- Christoph Gunkel: Aufmarsch der Gummiarmee, bei einestages.spiegel.de, 20. April 2010.
- Jack Kneece: Ghost Army of World war II. Pelican Publishing Company, Gretna LA 2001, ISBN 1-56554-876-0.
- Jochen Vollert: Panzerattrappen. Geschichte und Varianten der deutschen Panzer-Darstellungsmittel, Panzerabwehr-Ausbildungsmittel und Übungspanzer 1916–1945. = German dummy tanks. History and Variants 1916–1945. Vollert Tankograd, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-20-4 (Tankograd Wehrmacht special 4013).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hanomag Wehrtechnik, Hanomag Museum
- ↑ Biographie Heinz Guderian, dhm.de
- ↑ Operation Fortitude, wlb-stuttgart.de
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