Paparazzo

Paparazzo
Paparazzo-artige Fotos (Symbolbild).
Die Bezeichnung Paparazzo gab es zwar um 1930 noch nicht, aber die Methoden durchaus. Ein Pressefotograf versteckt sich in einer Wassertonne.

Paparazzo (Plural Paparazzi) ist eine ursprünglich scherzhafte, heute jedoch übliche Bezeichnung für eine bestimmte Art von Pressefotografen, die Prominenten in unerwünschter Weise nachstellen.

Paparazzi arbeiten meist für Boulevardmedien oder als Boulevardjournalisten. Ihr Beruf ist umstritten:

Einerseits wird die Notwendigkeit der freien Berichterstattung, besonders über Prominente, im Zusammenhang mit der Pressefreiheit verteidigt. Andererseits gilt die ‚Arbeit‘ der Paparazzi meistens als ‚unrechtmäßiges Eindringen in Privatsphären‘, und als grundsätzlich unethisches Verhalten.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Das Wort stammt vom Namen eines aufdringlichen Pressefotografen, den Walter Santesso im Film Das süße Leben von Federico Fellini aus dem Jahr 1960 verkörperte. Dessen Namensgeber wiederum war der Hotelbesitzer Coriolano Paparazzo aus Catanzaro, der im Reiseführer By the Jonian Sea von George Robert Gissing erwähnt wird. Fellini hatte das Buch während der Vorbereitung zu seinem Film gelesen und war von dem Namen fasziniert.[1]

Gesetzliche Einschränkungen

Auch Personen der Zeitgeschichte dürfen nicht jederzeit fotografiert werden (beispielsweise nicht in privatem Umfeld). So betonte etwa das „Caroline-Urteil“ 2004 des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte die Schutzwürdigkeit jeglicher Privatsphäre und rügte damit die deutsche Rechtsprechung. Manche deutsche Medien kritisierten dieses Urteil als Einschränkung der Pressefreiheit und bemängelten, demgemäß sei bloß noch „Hofberichterstattung“ möglich.

In Kalifornien trat mit 1. Januar 2006 ein Gesetz in Kraft, das die Möglichkeiten der Paparazzi stark einschränkt. Es verbietet, Prominente im Auto zu verfolgen oder sie „einzukeilen“. Wer Unfälle verursacht oder handgreiflich wird, riskiert hohe Geldbußen: Der verklagte Fotograf muss beispielsweise entstandenen Schaden in dreifacher Höhe ersetzen und Fotohonorare zurückzahlen.

Vorausgegangen waren Unfälle von Stars, die sich von Paparazzi verfolgt fühlten, u.a. Scarlett Johansson und Reese Witherspoon. Arnold Schwarzenegger, ehemaliger Schauspieler und beliebtes Zielobjekt, unterzeichnete das Gesetz als Kaliforniens Gouverneur.

Weltweit diskutiert wurden die Nachstellungen durch Paparazzi anlässlich des Todes von Diana Spencer und Dodi Al-Fayed.

Bekannte Paparazzi

Tazio Secchiaroli war der erste Fotograf, der in den 1950er Jahren auf Jagd nach Prominenten in Rom ging. Er inspirierte Federico Fellini zur Figur des Paparazzo in Das süße Leben. Er wurde später u. a. als Leibfotograf von Sophia Loren bekannt.

Zwei der ersten und bekanntesten Paparazzi sind Felice Quinto und Ron Galella, bekannte deutsche Paparazzi sind Hans Paul und Willi Schneider.

Der ehemalige Berliner Boulevardjournalist und Paparazzo Christoph Seitz, der ebenfalls in Hollywood fotografiert hat, gab seinen Job 1997 nach dem Tod von Lady Diana auf. Er hat danach ein Buch veröffentlicht.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Paparazzo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Paparazzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Und was mache ich jetzt? Artikel von Axel Hacke im Tagesspiegel vom 5. September 2004

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