Park Chung-hee

Park Chung-hee
Park Chung-hee
Koreanische Schreibweise
Siehe auch: Koreanischer Name
Koreanisches Alphabet: 박정희
Chinesische Schriftzeichen: 朴正熙
Revidierte Romanisierung: Bak Jeong-hui
McCune-Reischauer: Pak Chŏnghŭi

Park Chung-hee (* 30. September 1917 in Gumi, Unterprovinz Keishō-hokudō, Provinz Chōsen, früheres Japanisches Kaiserreich, heutiges Südkorea; † 26. Oktober 1979 in Seoul) war ein südkoreanischer Militär, Politiker und von 1961 bis 1979 Präsident. Er gilt als eine der kontroversesten Persönlichkeiten in der südkoreanischen Geschichte. Einerseits legte er mit seiner rigorosen Wirtschaftspolitik in den 1960er und 1970er Jahren den Grundstein für Südkoreas Aufstieg in die Riege der führenden Industrienationen. Andererseits regierte er das Land mit diktatorischer Härte und unterdrückte die Demokratiebewegung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Takaki Masao während er in der Kaiserlich Japanischen Armee diente

Park wurde als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Während der Zeit, in der Korea eine Provinz Japans war (1910 bis 1945), diente er als Soldat in der Kaiserlich Japanischen Armee, wo er es bis zum Rang eines Leutnants brachte. Dabei nahm er bis kurz vor der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg mit Takaki Masao (jap. 高木正雄) eine japanische Form seines Namens an.

Nach der Ausgliederung der Provinz aus dem Japanischen Kaiserreich trat er der neu gegründeten südkoreanischen Armee bei, in der er schnell Karriere machte. Unter anderem zeichnete er sich im Koreakrieg aus. Unter seinen Kameraden war Park der uneingeschränkte Führer. So führte er auch den Militärputsch am 16. Mai 1961 an, der mit dem Sturz der labilen Zweiten Republik unter der Regierung Yun Bo-seon zum Niedergang der demokratischen Bewegung führte. Dem Präsidenten wurde durch eine Verfassungsänderung wieder eine politische Schlüsselstellung zugewiesen. Die Mitglieder der neuen Regierung wurden von der neu gegründeten Demokratischen Republikanischen Partei gestellt.

Politische Karriere

Park Chung-hee (3. v. l.) beim SEATO-Gipfel 1966

Park ließ sich 1963 erstmals zum Präsidenten der Dritten Republik ausrufen und wurde 1967 und 1971 wiedergewählt. Er regierte mit eiserner Hand und führte das Land auf einen entbehrungsreichen, aber letztlich erfolgreichen Weg der Modernisierung und Industrialisierung. Am 22. Juni 1965 unterzeichnete er den Grundlagenvertrag zwischen der Republik Korea und Japan und normalisierte die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Seine Wirtschaftspolitik der Fünf-Jahres-Pläne ermöglichte Südkorea den Aufstieg von einem Agrarstaat zu einem modernen Industrieland. Ab dem Ende der 1960er Jahre übertraf Südkoreas Wirtschaftsleistung die des im sozialistischen Block integrierten Nachbarn Nordkoreas.

1971 rief Park den nationalen Notstand aus, 1972 löste er das Parlament auf, setzte die Verfassung außer Kraft und installierte eine Ein-Mann-Diktatur. Ende desselben Jahres installierte er die Yushin-Verfassung und wurde Präsident der Vierten Republik und 1978 in diesem Amt wiedergewählt. Er entging am 15. August 1974 bei einer öffentlichen Rede einem Attentat durch Mun Saek-wang, einem in Japan lebenden Koreaner, bei dem eine verirrte Kugel seine Frau Youk Young-Soo unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen tödlich verwundete.

1979 wurde Park von seinem eigenen Geheimdienstchef Kim Jae-Kyu ermordet. Nach der kurzen Regierungszeit Choi Kyu-has und einem erneuten Militärputsch wurde Chun Doo-hwan Präsident.

Heutige Bewertung und Einstieg der Tochter in die Politik

In konservativen Kreisen werden Park Chung-hee und seine Lebensleistung bis heute in Ehren gehalten. So war unter anderem seine Tochter Park Geun-hye von 2004 bis 2006 Vorsitzende der führenden konservativen Oppositionspartei Hannara Dang. Dieser Umstand erschwerte der liberalen Regierung Roh Moo-hyuns die kritische Aufarbeitung der südkoreanischen Vergangenheit, weil jede Kritik an Park Chung-hee als ein politisch motivierter Angriff auf die Opposition verstanden werden konnte. Die Linke kritisiert neben Parks antidemokratischen Führungsstil vor allem, dass der Normalisierungsvertrag mit Japan zu eilig und mit zu großen Zugeständnissen an Japan abgeschlossen worden sei. So seien etwa die Reparationszahlungen viel zu gering gewesen, und die sogenannten Trostfrauen, zwangsrekrutierte Prostituierte für die japanischen Kriegsbordelle, seien nicht angemessen entschädigt worden. Außerdem verlangte man eine kritische Auseinandersetzung mit dem Verdacht, dass Park Chung-hee und andere, die im aufstrebenden Südkorea eine führende Rolle gespielt haben, pro-japanischer Kollaborateure gewesen seien. Am 29. August 2005 wurde eine Liste koreanischer Kollaborateure aus der japanischen Besatzungszeit veröffentlicht, auf der auch Park Chung-hees Name zu finden ist.

Literatur

  • Chong-hui Pak: Park Chung Hee, Staatspräsident der Republik Korea, The Korean Republic , 1963, ASIN: B0000BM84T

Weblinks

 Commons: Park Chung-hee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Yun Bo-seon Südkoreanischer Präsident
(Acting)

19621963
Park Chung-hee
Vorgänger Amt Nachfolger
Park Chung-hee(Acting) Südkoreanischer Präsident

19631979
Choi Kyu-ha

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