- Parüren
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Der Begriff parieren wird in mehreren Zusammenhängen verwendet.
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Reitsport
Parieren, eine Parade geben; beim Reiten eine Einwirkung auf das Pferd, bei der mit vortreibenden Schenkeln und vermehrter Gewichtseinwirkung kurzzeitig ein Zügelanzug von wenigen Zentimetern mit zumeist sofortigem Wiedernachgeben des Zügels durchgeführt wird. Man unterscheidet halbe Paraden und ganze Paraden. Ganze Paraden führen immer zum Halten. Halbe Paraden gibt es für unterschiedliche Zwecke mit unterschiedlichen Ausführungen (siehe Tabelle).
Halbe Paraden: Schenkel Gewicht Zügel aufmerksam machen treibend treibend innerer kurz annehmend, dann wieder nachgebend herabsetzen von Tempo treibend treibend durchhaltend herabsetzen von Gangart verwahrend treibend durchhaltend verbessern der Anlehnung treibend treibend gegenhaltend und plötzlich nachgebend Durchparieren (zum Trab, Schritt oder Halten) wird das Parieren genannt, das zum Wechsel in eine niedrigere Gangart bzw. zum Halten führt.
Die Parade soll mit möglichst geringer Krafteinwirkung im empfindlichen Pferdemaul und nur für einen kurzen Moment erfolgen. Eine Parade kann, wie jeder Zügelanzug, nur dann gegeben werden, ohne das Pferd zu stören, wenn das Hinterbein auf der Seite, auf der die Parade gegeben wird, gerade im Vorschwingen begriffen ist, und bevor es den Boden berührt. Damit kann eine Parade auch nur dann gegeben werden, wenn zugleich der Schenkel des Reiters auf der gleichen Seite treibt.
Von der Parade zu unterscheiden ist der durchhaltende Zügel und der verwahrende Zügelanzug.
Fechten
Die Abwehr der gegnerischen Schläge mit einem Schild oder einer Blankwaffe beim Schwertkampf oder Fechtsport wird ebenfalls als Parieren bezeichnet.
Kochen
Als Parieren bezeichnet man das Formen von Fleisch und anderen Produkten durch das Schneiden des Rohstoffs in charakteristische Stücke. Die dabei anfallenden ungenießbaren und schwerverdaulichen Teile bezeichnet man als Parüren, die zur Herstellung von Fonds und Soßen verwendet werden.
Quellen
- Technologie der Speisenproduktion, Leipzig, 1987
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