- Pauklokal
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Pauksaal der Landwehrschenke bei Göttingen, um 1895
Das Pauklokal ist bei schlagenden Studentenverbindungen ein Ort, an dem ein Pauktag abgehalten wird, also eine Veranstaltung, auf der vorher vereinbarte Mensuren durchgeführt werden. Diese sind in der Regel Bestimmungsmensuren, Verabredungsmensuren bilden die Ausnahme. Die Pauktage werden von den örtlichen Waffenringen für das Semester festgelegt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg fanden die Pauktage in öffentlichen Lokalen der ländlichen Umgebung des jeweiligen Universitätsortes statt. Traditionelle Pauklokale waren zum Beispiel das "Waldhörnle" bei Tübingen, das Gasthaus "Zur Hirschgasse" in Heidelberg, der "Windhof" in Gießen und die Landwehrschenke bei Göttingen.
Heute werden sie in den meisten Fällen auf dem Korporationshaus einer der beteiligten Verbindungen abgehalten. Während die meisten Verbindungen zu diesem Zweck ihren Kneipsaal für den Pauktag umgestalten, verfügen ein paar Verbindungen auch über einen gesonderten Raum mit Empore oder Tribüne zur besseren Sicht.[1]
In Erlangen oder Münster wird aber auch heute noch häufig in Wirtshäusern gefochten. In der Regel geht während der Mensuren das Hausrecht für das Pauklokal auf den jeweiligen Unparteiischen über.
Die Anforderungen an das Pauklokal bestehen darin, dass der Raum genügend Platz für die Mensur – für alle Beteiligten und für die "Spektanten" (lat. "Zuschauer") – bieten muss. Die Raumhöhe muss gewährleisten, dass die Paukanten nicht mit der Klinge an die Decke oder an herabhängende Lampen stoßen.
In manchen Universitätsorten ist es Tradition, dass zumindest einmal im Sommersemester ein Pauktag im Freien stattfindet.
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Beispiel für ein exklusives Pauklokal nur für Mensuren: Corps Vandalia-Teutonia Berlin.
Weblinks
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