- Paul-Joseph Bodin
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Paul-Joseph Bodin (* 20. September 1847 in Saumur; † 16. Februar 1926 in Paris) war ein französischer Bauingenieur. Er war seit 1882 verheiratet mit Marie-Louise Theodora Gorguos, und hatte einen Sohn.
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Leben und Wirken
Als Sohn eines Architekten (hauptsächlich im Kirchenbau tätig) geboren, studierte er nach seinem Abitur von 1864 bis 1871 Bauingenieurwesen an der technischen Hochschule von Toulouse und an der Ecole centrale des Arts et Manufactures in Paris (heute École centrale Paris). Nach seinem abgeschlossenem Studium arbeitete er bis 1883 bei der Société de Construction des Batignolles (gegründet von Ernest Goüin, heute Spie Batignolles), bei der er bald zum leitender Ingenieur wurde. Dieses Planungsbüro um den Ingenieur Ernest Goüin baute in dieser Zeit einige bekannte Brücken in Europa und Australien, wie 1876 die Margarethen-Brücke in Budapest.
Seit 1870 war er mit einem späteren leitenden Ingenieur einer Eisenbahngesellschaft bekannt. Vermutlich berichtete dieser ihm von der Problematik um die geplante 500 m lange und 100 m hohen Brücke über der Viaur in Südfrankreich, deren Errichtung bereits 1876 für den Bau der Eisenbahnlinie Carmaux - Rodez beschlossen wurde, für welche man allerdings mehr als 10 Jahre keine technische Lösung fand. Als dann 1887 für den Bau des Viaduc du Viaur ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde reichte er, zusammen mit dem Bauunternehmen Société des Batignolles, einen Entwurf einer Auslegerbrücke ein, welcher in Fachkreisen viel diskutiert wurde. Es handelt sich dabei um eine Fachwerkkonstruktion aus Stahl, mit einer Hauptspannweite von 220 m, einer Gesamtlänge von 410 m und einer Höhe über dem Talgrund von 116 m.
Von der ausschreibenden Eisenbahngesellschaft wurden vorerst allerdings sämtliche eingereichten Vorschläge abgelehnt. Erst eine vom französischen Verkehrsministerium eingesetzte Fachkommission entschied sich für Bodins Vorschlag und 1895 kam es zum ministeriellen Beschluss, wodurch der Bau am 3. Mai 1895 begonnen werden konnte. Das Modell dieser in Bau befindlichen Viaurbrücke wurde auch auf der Pariser Weltausstellung 1889 präsentiert, und fand dort viel Beachtung. Die Brücke wurde 1902 fertiggestellt und am 5. Oktober 1902 übergeben.
1903 wurde Präsident einer Architekturschule und Präsident der Vereinigung der französischen Bauingenieure.
Ehrungen
Für seine architektonischen Leistungen und als Ehrung seiner Lehrtätigkeit wurde er zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt.
Bauwerke
- Fußgängerbrücke in Pont-Aven (1907)
- Asopos Viadukt über den Gebirgsbach Asopos südlich von Lamia (1908); hierbei handelte es sich um einen Dreigelenkrahmen (vgl.Dreigelenkbogen). Die beiden Teilträger, die die Schlucht in 100m Höhe 80 m weit überspannten, waren geknickt (anstelle gebogen) und zu den Enden verjüngt.[1] [2] [3]
- Viaduc du Viaur; das auf der Höhe Albi-Rodez den Viaur, ein Nebenfluss des Aveyron überspannt
- Lt. Picon war er auch an der 1897-1903 errichteten Troizki-Brücke in St. Petersburg beteiligt.
Quellen
- R. J. Dietrich: Faszination Brücken
- Antoine Picon: L'art de l'ingenieur
Einzelnachweise
Kategorien:- Mitglied der Ehrenlegion (Offizier)
- Bauingenieur
- Franzose
- Geboren 1847
- Gestorben 1926
- Mann
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