Margaretenbrücke (Budapest)

Margaretenbrücke (Budapest)
Margaretenbrücke (Margit híd)
Budapest Margit-bridge.jpg
Daten
Lage: Budapest in Ungarn
Überquerung von: Donau
Länge: 637 Meter
Spannweite: 87,88 Meter
Breite: 16 Meter
Verkehrsweg: Straßenverkehr
Brückentyp: Bogenbrücke (Bogen unter Fahrbahn)
Material: Stahl
Bauzeit: 18721876
Besonderheiten: besteht aus zwei aufeinandertreffenden Teilen
Bogen der Margaretenbrücke

Die Margaretenbrücke (ungarisch Margit híd) ist eine der heute neun Donaubrücken in Ungarns Hauptstadt Budapest. Es ist eine der wenigen noch erhaltenen älteren Brücken mit steinernen Strompfeilern über der Donau. Die heutige Brücke ist auf einer 30-Fillér-Briefmarke von 1964 abgebildet.

Sie verläuft über die Südspitze der Margareteninsel, von der aus die beiden Brückenteile mit jeweils drei Segmentbögen abgehen.

Der Entwurf zur Brücke stammt von dem französischen Ingenieur Émile Gouin, der auch von 1872 bis zur Fertigstellung 1876 die Verantwortung für den Bau trug. Eine Besonderheit der Margaretenbrücke ist, dass sie aus zwei Teilen mit je drei Segmentbögen besteht, die sich auf der Margareteninsel treffen und dort einen Winkel von 150° bilden.

Der heute vorhandene Abzweig zur Margareteninsel war im ursprünglichen Entwurf nicht vorgesehen, er wurde 1900 nachträglich integriert. Eine Verbreiterung der Brücke wurde in den Jahren 1935 bis 1939 vorgenommen.

Wie alle anderen Brücken wurde die Margaretenbrücke von der Wehrmacht mit Sprengsätzen versehen. Bereits am 4. November 1944 (einem Samstag) um halb drei Uhr nachmittags, noch 40 Tage bevor die deutschen und ungarischen Truppen in Budapest überhaupt von der Roten Armee eingekesselt wurden, waren angebrachten Minen versehentlich detoniert. Die Explosion war dem Untersuchungsbericht zufolge eingetreten, weil die Deutschen, nachdem sie die Wache von den Ungarn übernommen hatten, den an der Brücke montierten Zündsatz übungshalber scharf gemacht hatten und die Zündschnur sich aufgrund eines Funkens, der von einem durchfahrenden Schiff übersprang entzündet hatte. Auf Pester Seite waren zwei Bögen abgerissen. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich ca. 800 Menschen auf der Brücke – auch eine voll besetzte Straßenbahn. Die genaue Zahl der Opfer ist auch heute nicht bekannt, eine zeitgenössische Untersuchung spricht von etwa 600 Personen. Auch 40 deutsche Pioniere waren unter den Opfern.

Da die Brücke teilweise eingestürzt, jedoch nicht vollständig zerstört war, wurde sie während des Rückzugs der deutschen und ungarischen Truppen auf die Budaer Seite des Kessels ein weiteres Mal verkabelt und am 18. Januar 1945 erneut und dann komplett gesprengt.

Bereits im August 1948 konnte die Margaretenbrücke nach zwei Jahren Wiederaufbau neu eröffnet werden. Ende der 1970er Jahre wurde sie grundlegend restauriert und wie die alte Brücke nachträglich verbreitert.

Im August 2009 begann eine Sanierung der Brücke durch die Firmen STRABAG und Hídépítö. Die Übergabe an den Autoverkehr erfolgte im November 2010, die Bauarbeiten dauern jedoch bis ins Frühjahr 2011 an.

Einzelnachweise


Weblinks

 Commons: Margaretenbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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