Paul Dietrich

Paul Dietrich

Paul Reinhold Dietrich (* 6. November 1889 in Großvargula; † 5. November 1937 in Lewaschowo/Wyborger Rajon) war ein deutscher Politiker (KPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Dietrich besuchte die Volksschule. Danach wurde er an der Realschule in Langensalza und später an einem Lehrerseminar ausgebildet. 1909 schloss Dietrich, der bis 1912 als Lehrer arbeitete, sich der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) an. Im Ersten Weltkrieg wechselte Dietrich in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) um nach dem Krieg in die Kommunistische Partei Deutschlands einzutreten.

Für die KPD gehörte Dietrich von 1924 bis 1937 der Hamburger Bürgerschaft an. 1928 zog er für seine Partei als Abgeordneter in den Reichstag ein, in dem er bis 1930 den Wahlkreis 12 (Thüringen) vertrat. Bedeutung in der KPD erlangte Dietrich zudem als Redakteur der Hamburger Volkszeitung, als Sekretär des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann („Teddys Füllfederhalter“), als Politfunktionär sowie als Mitglied des Zentralkomitees der KPD.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten ging Dietrich in die Emigration. Nachdem er zunächst im Saarland und dann eine Zeit lang in Norwegen gelebt hatte, wo er zu den prominentesten deutschen Emigranten gehörte,[1] ging er 1936 in die Sowjetunion. Dort arbeitete er für die Exilzeitung Deutsche Volkszeitung[2] und für die Komintern.

1937 wurde Dietrich verhaftet und erschossen. 1938 wurde er in Deutschland – wo man anscheinend noch nichts von seinem Ableben wusste – ausgebürgert. In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde Dietrich nach der Rehabilitierung der in den 1930er Jahren in Russland ermordeten deutschen Exil-Kommunisten zwar als antifaschistischer Widerstandskämpfer verehrt, zugleich durften die Ursachen seines Todes nicht erwähnt werden.[3]

Schriften

  • Der Deutsche Faschismus und der Massenkampf der K. P. D., 1932.

Literatur

  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, S. 155–156, ISBN 3-320-02044-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uwe Heilemann: Norge Med Willy. Durch Norwegen auf den Spuren von Willy Brandt, 2003, S. 23.
  2. Herbert Wehner: Zeugnis, 1982, S. 112.
  3. Dieter Staritz: Die Gründung der DDR, 1984, S. 80.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paul Dietrich Giseke — Paul Dietrich von Giseke ( * 8 de diciembre de 1741, Hamburgo 26 de abril de 1796, ibíd.), fue un botánico germano, y médico, docente y bibliotecario. Giseke comienza sus estudios en el Academic Gymnasium de Hamburgo . En 1764 asiste a la… …   Wikipedia Español

  • Paul Dietrich Giseke — (* 8. Dezember 1741 in Hamburg; † 26. April 1796 ebenda) war ein deutscher Arzt, Botaniker, Lehrer und Bibliothekar in Hamburg. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Giseke“. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrentaxon …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Dietrich von Giseke — Paul Dietrich Giseke Paul Dietrich Giseke est un médecin et un botaniste allemand, né le 8 décembre 1741 à Hambourg et mort le 26 avril 1796 dans cette même ville. Il commence à faire ses études à l’Akademische Gymnasium de Hambourg avant de… …   Wikipédia en Français

  • Paul Dietrich Giseke — est un médecin et un botaniste allemand, né le 8 décembre 1741 à Hambourg et mort le 26 avril 1796 dans cette même ville. Il commence à faire ses études à l’Akademische Gymnasium de Hambourg avant de partir étudier la médecine et la botanique à… …   Wikipédia en Français

  • Paul Dietrich Giseke — (8 December 1741 Hamburg, Germany 26 April 1796), was a German botanist, physician, teacher and librarian.Giseke started his studies at the Academic Gymnasium in Hamburg. He joined the University of Göttingen in 1764 and graduated in 1767. He… …   Wikipedia

  • Dietrich (Name) — Dietrich ist ein männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Varianten 4 Bekannte Namensträger …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich von Saucken — Born 16 May 1892(1892 05 16) …   Wikipedia

  • Dietrich Hrabak — Nickname Dieter …   Wikipedia

  • Dietrich Peltz — Born 9 June 1914(1914 06 09) G …   Wikipedia

  • Dietrich von Müller — Born 16 September 1891(1891 09 1 …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”