Paul Schmidt (Leichtathlet)

Paul Schmidt (Leichtathlet)

Paul-Gerhard Schmidt (* 9. August 1931 in Groß-Nebrau, Westpreußen) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der zweimal Bronze bei Europameisterschaften gewann.

Paul Schmidt errang 1956, 1957, 1958 und 1961 den Deutschen Meistertitel im 800-Meter-Lauf, in der Halle siegte er 1957, 1958, 1959 und 1961. Schmidt nahm bereits 1956 an den Olympischen Spielen in Melbourne teil, schied dort aber im Vorlauf aus. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1958 in Stockholm lief er in 1:47,9 Minuten zeitgleich mit dem Norweger Audun Boysen und eine Zehntelsekunde hinter dem Briten Michael Rawson ins Ziel. Das Kampfgericht sah ihn hinter Boysen und Schmidt erhielt die Bronzemedaille.

Im Finale der Olympischen Spiele 1960 in Rom lief der Neuseeländer Peter Snell seinen Konkurrenten davon und siegte mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den Belgier Roger Moens. Dritter wurde der für die Westindische Föderation antretende George Kerr. In 1:47,6 Sekunden lag Schmidt als Vierter eine halbe Sekunde hinter Kerr zurück. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1962 in Belgrad gewann Manfred Matuschewski in 1:50,5 Minuten; hinter ihm liefen drei Läufer in 1:51,2 Minuten über die Ziellinie, Waleri Bulischew aus der UdSSR erhielt Silber vor Paul Schmidt und dem Finnen Olavi Salonen.

Paul Schmidt startete während seiner Karriere meist für den OSV Hörde, 1960 trat er für den FSV Frankfurt an. Er hatte bei einer Größe von 1,72 Metern ein Wettkampfgewicht von 59 Kilogramm. Für seine Verdienste wurde ihm 1961 der Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis verliehen.

Nach seiner Karriere als aktiver Mittelstreckler stellte er seine Erfahrung in den Dienst des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und arbeitete von 1965 bis 1996 erfolgreich als Bundestrainer. Die großen Erfolge von Franz-Josef Kemper, Bodo Tümmler, Thomas Wessinghage und Paul-Heinz Wellmann fielen in diese Zeit.

Paul Schmidt lebt in Baden-Baden und ist in beratender Funktion für den Deutschen Leichtathletik-Verband tätig.

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft

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