- Roger Moens
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Roger Moens (* 26. April 1930 in Erembodegen) ist ein belgischer Leichtathlet, der in den 1950er Jahren über 800 m erfolgreich war. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom Silber und lief einen Weltrekord über 800 m.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweg
Von Beruf ist Roger Moens Polizist. Er leitete den Fall des belgischen Kinderschänders Marc Dutroux. Wegen Fehlern in der Ermittlung wurde er vorzeitig pensioniert.
Als 800-m-Läufer trat er 1953 mit einer Zeit von 1:48,8 Minuten in Erscheinung. Im folgenden Jahr steigerte er sich auf 1:47,5 Minuten und belegte bei den Europameisterschaften in Bern in 1:47,8 Minuten in fünften Platz.
Im folgenden Jahr nahm der Sturmlauf gegen den mittlerweile 16 Jahre alten 800-m-Weltrekord von Rudolf Harbig (1:46,6 Minuten) neue Dimensionen an. Moens lief am 29. Juni 1955 die Strecke in 1:47,0 Minuten. Am 4. August endlich war es dann so weit: Um 19:05 Uhr im Osloer Bislett-Stadion setzte Roger Moens mit 1:45,7 Minuten einen neuen Weltrekord, der erst 1962 gebrochen wurde. Lokalmatador Audun Boysen wurde im selben Wettkampf mit 1:45,9 Minuten Zweiter, obwohl er ebenfalls noch deutlich unter der alten Bestmarke von Harbig blieb.
Im Olympia-Jahr 1956 war Roger Moens Schlussläufer der belgischen 4-mal-800-Meter-Staffel, die am 8. August 1956 in Brüssel mit 7:15.8 Min. einen Weltrekord aufstellte, der erst zehn Jahre später von Deutschland unterboten wurde. Das Schiff nach Melbourne musste jedoch ohne ihn abfahren, nachdem er beim Training im Dunkeln gegen einen Eisenpfosten gelaufen war. Ein Jahr später, am 31. Juli 1957, gelang ihm indessen die Olympia-Revanche: Moens besiegte – wiederum in Oslo – in 1:46,0 Minuten den Olympiasieger von Melbourne Tom Courtney, der 1:46,2 Minuten lief.
1958, im Jahr der Europameisterschaften in Stockholm, war Moens – wie schon in der ersten Hälfte des Jahres 1957 – wegen Meckerns gesperrt. Dies war typisch für ihn - worauf der Verband entsprechend reagierte. Moens wurde wegen dieser Eigenschaft auch die Callas der Aschenbahn genannt.
So blieben ihm die Olympischen Spiele 1960 in Rom als letzte Chance, im Alter von nunmehr 30 Jahren doch noch eine internationale Medaille zu gewinnen. Da er sich auf der Zielgeraden jedoch nach rechts umblickte, wo er seine vermeintlich stärksten Gegner, den Deutschen Paul Schmidt und den Jamaikaner George Kerr, vermutete, bemerkte er nicht, wie sich zu seiner Linken der wenig bekannte Neuseeländer Peter Snell an ihm vorbei schob und sich in 1:46,3 Minuten den Olympiasieg holte. Moens gewann in 1:46,5 Minuten die Silbermedaille vor Kerr, der in respektvollem Abstand (1:47,1 Minuten) Dritter wurde.
Auch in Deutschland ging Roger Moens an den Start: In den Jahren 1956 und 1958 gewann er jeweils beim ISTAF in Berlin.
Roger Moens bestritt im Laufe seiner sportlichen Karriere insgesamt 453 Rennen über 800 m, die er 366 Mal als Sieger und 20 Mal in einer Zeit von unter 1:48 Minuten beendete.
Erfolge
- 1954: 5. Europameisterschaften (1:47,8 Minuten)
- 1960: 2. Olympische Spiele (1:46,5 Minuten)
Persönliche Bestleistungen
- 400 m: 47,3 s, 26. Juni 1955 in Longwy (Frankreich)
- 800 m: 1:45,7 Minuten (damals Weltrekord), 4. August 1955 in Oslo (Norwegen)
- 1500 m: 3:41,4 Minuten, 19. Juni 1960 in Antwerpen (Belgien)
- 1 Meile: 3:58,9 Minuten, 4. September 1957 in Malmö (Schweden)
Leistungsentwicklung
Jahr 800 m
(in Minuten)1953 1:48,8 1954 1:47,5 1955 1:45,7 1956 1:47,2 1957 1:46,0 1958 -1 1959 1:47,5 1960 1:46,5 1 verletzt/gesperrt
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