- Paul von Hernried
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Paul Henreid (* 10. Januar 1905 in Triest; Österreich-Ungarn, heute Italien; † 29. März 1992 in Santa Monica, Kalifornien; eigentlich Paul Georg Julius Freiherr von Hernried) war ein US-amerikanischer Schauspieler, österreichischer Herkunft und Regisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der als Paul Georg Julius Freiherr von Hernreid Ritter von Wassel-Waldingau geborene Henreid absolvierte seine Schauspielausbildung am Konservatorium Wien und dem dortigen Max-Reinhardt-Seminar. Sein Theaterdebut gab er ebenda als Schüler in Goethes Faust. In seiner Bühnenlaufbahn sollten Engagements in Wien, London und New York folgen.
Bereits zu Beginn der 1930er Jahre wurde er von Otto Preminger in Wien für den Film entdeckt. Als Gegner des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich unter Adolf Hitler emigrierte Henreid 1935 nach England und 1940 schließlich in die USA. Später erhielt er auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Sowohl in England als auch in Amerika erhielt Henreid weiterhin Filmrollen, wobei er allerdings Nazi-Rollen ablehnte. Stattdessen stellte er des Öfteren Gegner und Opfer des Nationalsozialismus dar. So spielte er in Zwischen zwei Welten (Between Two Worlds) einen jungen Pianisten, der – wie Henreid selbst – vor den Nazis nach England flieht, um dort auf ein Schiff nach Amerika zu warten. Sein Filmpart begeht nach Scheitern der Flucht allerdings Selbstmord und findet sich auf einem Schiff zwischen den Welten zusammen mit Opfern des letzten Fliegerangriffs wieder. Seine bekannteste Rolle dürfte aber der Widerstandskämpfer Viktor Laszlo in Michael Curtiz' Casablanca gewesen sein, obwohl sie ihm beim Zuschauer wenig Sympathien einbrachte, da Henreid am Ende mit Ingrid Bergman an seiner Seite den Nazis entfliehen kann, während Humphrey Bogart leer ausgeht.
Daneben spielte Henreid oft elegante, aristokratische Rollen, aber auch sensible Künstlernaturen wie den Pianisten Robert Schumann im Film Clara Schumanns große Liebe (Song of Love). Seine letzte Filmrolle war der Kardinal im zweiten Teil des Exorzisten.
Darüber hinaus war Henreid seit den 1950er Jahren auch als Regisseur vor allem für Fernsehproduktionen (z.B. einzelne Episoden der Western-Serien Bonanza und Big Valley) tätig. Henreid war Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Filme (Auswahl)
- 1934: Hohe Schule
- 1935: … nur ein Komödiant
- 1935: Auf Wiedersehen, Mr. Chips (Goodbye, Mr. Chips!)
- 1940: Gestapo (Night Train to Munich)
- 1942: Casablanca
- 1942: Reise aus der Vergangenheit (Now, Voyager)
- 1944: Zwischen zwei Welten (Between two Worlds)
- 1944: Ring der Verschworenen (The Conspirators)
- 1947: Clara Schumanns große Liebe (Song of Love)
- 1950: The Schumann Story
- 1950: Der letzte der Freibeuter (Last of the Buccaneers)
- 1952: Abu Andar, Held von Damaskus (The Thief of Damascus)
- 1955: Die Piraten von Tripoli (Pirates of Tripoli)
- 1956: Unter Mordverdacht (A Woman's Devotion)
- 1962: Die vier Reiter der Apocalypse (Four Horsemen of the Apocalypse)
- 1965: Geheimaktion Crossbow (Operation Cross-Bow)
- 1975: Death among Friends
- 1977: Exorzist II - Der Ketzer
Literatur
- Paul Henreid, Ladies’ Man (Autobiographie), 1984.
- Peter Nau: Vor Sonnenuntergang. Paul Henreid in Hollywood. In: Christian Cargnelli, Michael Omasta (Hg.): Schatten. Exil. Europäische Emigranten im Film noir. PVS Verleger, Wien 1997, ISBN 3-901196-26-9
Weblinks
- Literatur von und über Paul Henreid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Paul Henreid in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Henreid, Paul ALTERNATIVNAMEN Paul Georg Julius Freiherr von Hernried (eigentlicher Name) KURZBESCHREIBUNG österreichisch-amerikanischer Schauspieler und Regisseur GEBURTSDATUM 10. Januar 1905 GEBURTSORT Triest STERBEDATUM 29. März 1992 STERBEORT Santa Monica, Kalifornien
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