Pegaptanib

Pegaptanib

Wikipedia:Redaktion Chemie/ausgeblendete Strukturformel

Allgemeines
Freiname Pegaptanib
Summenformel C294H370F13N107O188P28
CAS-Nummer 222716-86-1
ATC-Code

S01LA03

DrugBank DB04895
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

VEGF-Inhibitor

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 9520,51 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Pegaptanib (ein Akronym aus dem engl. PEGylated aptamer inhibitor[2]) ist ein VEGF-Inhibitor, der als Arzneistoff zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) eingesetzt wird.

Pegaptanib ist ein PEGyliertes, 2'-Fluor-Pyrimidin und 2'-O-Methyl-Purin substituiertes 27mer RNA-Aptamer (NX1838)[3][4] und war im Dezember 2004 das erste von der FDA zugelassene Aptamer.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Pegaptanib wurde von der Firma EyeTech Pharmaceuticals, Inc. entwickelt und mittels einer Lizenz an Pfizer übertragen. Pfizer finanzierte die späten klinischen Studien und übernahm das Marketing. Von Pfizer wird der Wirkstoff als in den Glaskörper des Auges (intravitreal) zu verabreichende Injektionslösung unter dem Handelsnamen Macugen® vertrieben.

Wirkmechanismus

Ein Aptamer ist ein einzelner Nukleinsäure-Strang, der spezifisch an ein bestimmtes Target (Zielmolekül) bindet (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Pegaptanib bindet spezifisch an VEGF-A165, ein extrazelluläres Protein, das eine wichtige Rolle in der Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) und für die erhöhte Durchlässigkeit (Permeabilität) von Blutgefäßen spielt. Beides sind pathologisch wichtige Vorgänge bei dem Verlust der Sehkraft durch AMD.

Durch das intravitreal, das heißt direkt in den Glaskörper des Auges, injizierte Aptamer soll die Gefäßneubildung (Neovaskularisation) gezielt gestoppt werden, indem der dafür verantwortliche Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) antagonisiert wird.

Effektivität

Pegaptanib verlangsamt oder stoppt das Fortschreiten einer Feuchten Makuladegneration.[5] Gegenüber unbehandelten Patienten wird bei Langzeitanwendung von Pegaptanib die Häufigkeit eines schweren Sehverlusts signifikant vermindert.[6] In einer 2004 veröffentlichten Studie wurde durch Anwendung von Pegaptanib gegenüber scheinbehandelten Kontrollen (Placebo) eine signifikant erhöhte Chance auf gleichbleibende oder ansteigende Sehschärfe gefunden.[7] Allerdings ist die Frage ungeklärt, ob andere Therapieformen, etwa der Einsatz von Ranibizumab oder der PDT, überlegen oder gleichwertig und kostengünstiger sind.[8][9]

Dosierung

Pegaptanib wird in Dosen à 0,3 mg einmal in sechs Wochen intravitreal injiziert.

Nebenwirkungen

In den meisten Fällen wurden Nebenwirkungen auf das Injektionsverfahren zurückgeführt, siehe daher bezüglich der Nebenwirkungen bei einer intravitrealen Injektion

Hauptartikel: intravitreal

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. PEGylated aptamer inhibitor
  3. Nukleotidsequenz (NX1838, auch EYE001, zuvor t44): 5'-CGGAAUCAGUGAAUGCUUAUACAUCCG-3'
  4. Ng, E.W. et al. (2006): Pegaptanib, a targeted anti-VEGF aptamer for ocular vascular disease. In: Nat. Rev. Drug. Discov. Bd. 5, S. 123–132. PMID 16518379 doi:10.1038/nrd1955 HTML
  5. PMID 17475698.
  6. PMID 16849623.
  7. http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/351/27/2805
  8. PMID 18462575.
  9. PMID 19940805.

Weblinks

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