Pestalozzi-Gymnasium Heidenau

Pestalozzi-Gymnasium Heidenau
Pestalozzi-Gymnasium Heidenau
Schulform Gymnasium
Gründung 1902
Ort Heidenau
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 58′ 13,8″ N, 13° 52′ 12,4″ O50.970513.870111111111Koordinaten: 50° 58′ 13,8″ N, 13° 52′ 12,4″ O
Schüler etwa 550
Lehrer etwa 50
Leitung Uwe Beck
Website www.pestalozzi-gymnasium-heidenau.info

Das Pestalozzi-Gymnasium Heidenau ist eine Schule in der sächsischen Stadt Heidenau, welche man nach dem Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi benannte. 1902 wurde die Schule eingeweiht, 1920 erhielt sie den Namen Pestalozzischule und erst 1992 ernannte man sie zum Gymnasium. Heute bietet sie ein mathematisch-naturwissenschaftliches Profil für Schüler aus Heidenau, Dohna, dem Müglitztal, Teilen von Dresden, Pirna und anderen Orten um Heidenau. Die Schule zählt insgesamt über 550 Schüler und ca. 50 Lehrkräfte. Zwei Gebäude werden betrieben, einmal das Hauptgebäude an der Hauptstraße und zum anderen die Außenstelle an der Bruno-Gleißberg-Grundschule.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 23. April 1901 erfolgte anlässlich des Geburtstages von König Albert von Sachsen die Grundsteinlegung der Schule. Die Schule wurde durch den damaligen Schulleiter Otto Weber am 19. August 1902 eingeweiht und als Volksschule mit 691 Schülern und 11 Lehrkräften geführt. Im Ersten Weltkrieg diente die zur Schule gehörige Sporthalle als kleines Lazarett für das örtliche Johanniter-Krankenhaus zur Unterbringung der Kriegsverletzten. Am 1. April 1920 bildeten die Orte Heidenau, Mügeln und Gommern die Ortschaft Heidenau und zur selben Zeit gab man der Einrichtung den Namen Pestalozzischule. Im Zweiten Weltkrieg kam es zu sehr unregelmäßigen Unterrichtszeiten. U. a. finden Schüler der Schule Großsedlitz Aufnahme in der Pestalozzischule, da ihre Schule als Lazarett verwendet wurde. 1945 wird die Schule Notunterkunft für über 1000 Menschen, die vor der Roten Armee flüchteten. Unterricht wird nur noch an Ausweichstandorten durchgeführt oder gänzlich eingestellt. Am 8. Mai 1945 marschierte die Rote Armee in die Stadt ein, Soldaten der Wehrmacht verschanzten sich im Glockenturm der Schule mit einer Panzerfaust. Aus Enttäuschung über den verlorenen Krieg zerstörten sie mit dieser die Schuluhr.

1946 trat ein neuer Volksschullehrplan an der Schule in Kraft. Aufgrund vermehrter Nutzung der Schulturnhalle erhielt diese einen Anbau mit Umkleide- und Waschräumen. Die Übergabe fand am 16. Juni 1959 statt. 1991 kam es zur Bildung von Leistungsklassen. Am 4. Februar beantragte die Stadt Heidenau beim Kultusministerium die Erhebung zum Gymnasium. Die Klassenstufen 1 bis 4 zogen in eine separate Grundschule um, so dass zum 90-jährigen Bestehen der Schule sie am 10. September 1992 zum Gymnasium ernannt wurde. Seit 1992 gibt es an der Schule das Kurssystem mit der Folge, dass 1993 die ersten Schüler ihr Abitur ablegen konnten. Im Hochwasserjahr 2002 dient die Schule als Unterbringung von elbnah wohnenden Evakuierten und als Kommandozentrale für einige Rettungskräfte. Im Jahr 2002 wurde eine Zweifeld-Sporthalle am Gymnasium fertiggestellt. Im Jahr 2005 zogen die 7. Klassen ins Hauptgebäude um, die 5. und 6. Klassen sollen nach Bau eines Anbaus folgen, sodass die Außenstelle nicht mehr benötigt wird und die Grundschule Bruno-Gleißberg den Platz nutzen kann, den sie bereits jetzt schon dringend benötigt. Ohne den Anbau reicht der Platz im Hauptgebäude für alle Klassenstufen nicht aus, es hat 24 Unterrichtszimmer, davon mehrere Fachräume (2x Chemie, 2x Physik, 1x Biologie, 1 multimedialen Universalraum, 2x Informatik). Der Bau des Anbaus sollte voraussichtlich Mitte/Ende 2010 beginnen, ein Fertigstellungstermin steht noch nicht fest. Grund für die ungenaue Terminangabe ist die unsichere Lage im Stadthaushalt, es gibt auch immer wieder Gerüchte über ein Nichtausführen der Maßnahme. Für den Bau muss allerdings der im Rahmen des Sporthallenneubaus angelegte Parkplatz weichen. Am 22. Januar 2010 wurde aber bekannt, dass der Plan bis auf weiteres auf Eis gelegt wird, da die Sächsische Aufbaubank (SAB) die Fördermittel nicht genehmigt hat. Heidenau allein kann die Kosten von 4,5 Millionen Euro nicht tragen, somit ist der Anbau wieder in weite Ferne gerückt.

Schulalltag

Unterricht

Naturwissenschaften

Das Gymnasium unterrichtet die Schüler in den Fächern Biologie, Chemie, Mathematik, Geographie und Physik, vor der Eingliederung in die Physik auch Astronomie. Durch das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil werden nicht nur die Unterrichtsmaterialien für diese Fächer gefördert, sondern auch das Wissen der Schüler. Dazu stehen spezielle Fachkabinette, die mit spezifischen Tischen, TV-Geräten und neuen Tafeln ausgestattet sind, zur Verfügung.

Sprachen

Während Deutsch und Englisch zu Pflichtfächern an der Schule zählen, kann man zwischen Französisch- und Russischunterricht wählen. Die Schule ist mit notwendigen Wörterbüchern und anderen Fachbüchern ausgestattet.

Gesellschaftswissenschaften

Für Geschichte und Gemeinschaftskunde gibt es auch entsprechende Fachräume. Natürlich können die Schüler auch an dieser Schule zwischen Ethik und evangelischer bzw. katholischer Religion frei wählen.

Sonstige Fächer

In Informatik erlernen die Schüler erste Kenntnisse im Umgang mit dem PC, dies beginnt schon in der 5./6. Klasse mit TC (Technik und Computer, vormals Werken. Der Sportunterricht findet für die 7. bis 12. Klassenstufe in der neuen Sporthalle an der Hauptstraße, für die 5. bis 6. in der älteren Wilhelm-Pieck-Sporthalle an der Außenstelle statt.

Außerschulisches Angebot

Schulfest

Seit 2007 findet alljährlich das Schulfest statt, 2009 entschied man sich im Schulförderverein nach einer Umfrage das Schulfest nur noch alle 2 Jahre zu veranstalten.

Tag der offenen Tür

Immer an einem Samstag im Januar findet der Tag der offenen Tür statt. Dabei präsentieren die Schüler und Lehrer des Gymnasiums die Schule vor allem den Schülern der 4. Klassen, die sich in den folgenden Monaten für die weitere Schullaufbahn an einer weiterbildende Schule anmelden müssen (siehe Bildungsempfehlung).

Theatergruppe Expresso

Seit 1992 gibt es die Theatergruppe des Pestalozzi-Gymnasiums, die ursprünglich aus dem Unterrichtsfach Darstellendes Spiel hervorgegangen ist.

Die Theatergruppen-Generationen konnten schon sehr viele Aufführungen absolvieren. Besonderen Erfolg erlebte das Stück Spurensuche, welches eine traurige Erinnerung an die Deportationen im Dritten Reich erinnern soll. Zur Recherche reiste die Theatergruppe nach Israel und holte Informationen der jüdischen Bevölkerung über das Thema ein. Für das Engagement im deutsch-israelischen Austausch kam es zur Auszeichnung durch den Bundespräsidenten. Mit dem Stück trat die Gruppe im Jugendtheaterwettbewerb der Länder für den Freistaat Sachsen an.

Heidenauer Weihnachtssingen

1907 gab es erste öffentliche Weihnachtsfeiern, welche in den folgenden Jahren unregelmäßig wiederholt wurden. Seit 1922 gibt es dann thematische Aufführungen zu Weihnachten. Seit 1994 gibt es das alljährliche Weihnachtssingen, welches mit dem gegenwärtigen vergleichbar ist.

Gestaltet von Schülern und Lehrern des Gymnasiums findet eine Aufführung (seit 2008 zwei Aufführungen, da durch Brandschutzbedingungen die Platzanzahl der Aula verringert wurde) immer am Freitag vor dem 2. oder 3. Advent im Dezember statt, zwei weitere am darauffolgenden Samstag (Alle Aufführungen nachmittags / abends.). Die Aula ist an den vier Terminen gut besucht, die Tickets sind fast nur im Vorverkauf erhältlich, der am Samstag vor dem 1. Advent vormittags im Foyer der neuen Sporthalle stattfindet, da die Veranstaltungen in den meisten Fällen an diesem Tag bereits ausverkauft sind. An den Veranstaltungstagen sind Restkarten (wenn vorhanden) noch an der Garderobe im Foyer erhältlich. Die Schule wird für das Weihnachtssingen weihnachtlich ausgeschmückt, im Foyer steht seit mehreren Jahren eine große Pyramide. Es gibt immer ein Cafe und mehrere Verkaufsstände, dort werden unter anderem Speisen und Getränke verkauft. Ein Stand spendet das aus dem Glühweinverkauf gesammelte Geld an die Partnerschule nach Weißrussland (Aktion "Trinken für Weißrussland"). Auch gibt es Bastelangebote.

Sport

Einmal im Jahr (früher zweimal jährlich) lockt die Heidenauer Radtourenfahrt. Wählbar sind dabei die unterschiedlichsten Strecken zwischen 25 und 160 km. Seit einigen Jahren gewinnt das Pestalozzi-Gymnasium bereits den Pokal für die Schule mit den meisten teilnehmenden Schülern.

Zudem nimmt die Schule an Wettbewerben, wie Jugend trainiert für Olympia teil. Seit einigen Jahren ist außerdem das 1-Euro-Volleyball-Turnier vor den Weihnachtsferien Tradition.

Aktivitäten und Partnerschaften

Einmal im Jahr fahren Schüler des Russischunterrichts nach Weißrussland und bieten im Gegenzug auch in Heidenau eine Unterbringung für Schüler aus Minsk. Der Austausch dauert jeweils eine Woche an.

Seit 1998 besteht ein Partnerschaftsvertrag mit der Technischen Universität Dresden.

Zudem nehmen die Schüler jährlich an verschiedenen Wettbewerben, wie z. B. der Mathe-, Physik- und Chemieolympiade und dem Känguru-Wettbewerb, teil.

Im Rahmen des Unterrichts finden einmal jährlich die Woche des fächerverbindenden Unterrichts (verschiedene Themen in den einzelnen Klassenstufen, die in verschiedenen Fächern bearbeitet werden) und der Tag der Naturwissenschaften (die Schüler der 11. Klassen müssen Vorträge, die bewertet werden, über naturwissenschaftliche Dinge halten, die restlichen Schüler müssen eine bestimmte Anzahl von Vorträgen besuchen. Dazu wurde ein Einschreibeverfahren entwickelt, welches bereits mehrfach verändert wurde, da besonders morgens die Vorträge überfüllt waren, wogegen mittags nur noch wenige Schüler die Vorträge besuchten) statt.

Seit 2002 gibt es Partnerschaften mit Schweizer Schulen (Kantonsschule Wettingen) und auch dabei kommt es zum kurzen Schüleraustausch.

Tradition sind außerdem außerschulische Fortbildungen der Schüler, wie z. B. Besuch des sächsischen Landtags, Besuch von Gerichtsverhandlungen, verschiedene Kunst-, und Musikexkursionen und Kennenlernen des botanischen Gartens Dresden. Hervorhebenswert sind zudem die jährlichen Gesprächsrunden mit dem Heidenauer Bürgermeister Michael Jacobs (CDU).

Die Kurse der Jahrgangsstufe 11 nehmen zudem an verschiedenen Studienfahrten teil. Je nach Angebot können die Schüler wählen, ob sie nach Weimar, München, Frankreich oder ins Touristiklager möchten.

Literatur

  • Förderverein des Pestalozzi-Gymnasiums Heidenau: 100 Jahre Pestalozzischule Heidenau - 1902-2002 (Mai 2002)

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