- Pestkreuz
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Das Pestkreuz ist eine spezielle Form der Flurkreuze oder der Grabkreuze, und wurde zum Gedenken der Opfer der großen mittelalterlichen und neuzeitlichen Pest-Epidemien errichtet. Sie finden sich sowohl auf Friedhöfen, in der Massengrababteilung, eigenen Pestfriedhöfen, wie auch auf weiter Flur. Eine Identifizierung von mittelalterlichen Steinkreuzen, wo vielleicht auch um ältere Kreuze herum Gottesäcker angelegt wurden, mit Pestkreuzen liegt wohl schlechterdings daran, dass sich die zeitgenössischen hölzernen Kreuze nicht erhalten haben – die Kreuze der ersten Epidemien in der Geschichte der Pest fallen noch unter den Steinkreuztypus. In Süddeutschland und Österreich trat häufig die Pestsäule an die Stelle des Kreuzes.
Ein Beispiel für ein gut erhaltenes steinernes Pestkreuz findet sich auf einem Pestfriedhof im Bürener Staatsforst nahe Bad Wünnenberg-Leiberg in (Nordrhein-Westfalen). Die fragmentarische Inschrift (fehlende oder fragliche Buchstaben in Klammern) lautet:
- „ANNO 1635 DEN [ZS] [AV]GVST HAT VNS GOT DIE PESTILENS GESANT. WIE MANCEM IST BEKANT SINT VOM DORF LEBERG 400 MENSCHEN GESTORBEN, DENEN GOT DIE SELIKIT ERWO[...].“
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Pestkreuz von 1598 vor St. Lorenz (Lübeck)
Kategorien:- Kreuz (Bildhauerei)
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