- Pestsäule
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Pestsäulen sind Denkmäler, die an die Zeit der Pest erinnern bzw. als Dank für deren Erlöschen gestiftet wurden.
Pestsäulen stellen meist die hl. Dreifaltigkeit, die Muttergottes oder andere Pestheilige wie die hll. Rosalia, Sebastian oder Rochus dar. Daneben gibt es auch sogenannte Pestkreuze. Pestsäulen wurden im Volksmund auch „Heilige Säulen“ genannt.
In der Barockzeit wurde die erste Pestsäule der Habsburgermonarchie am Wiener Graben errichtet und fand eine große Zahl von Nachfolgebauten im gesamten Gebiet der Monarchie. Diese das Stadtbild prägenden Dreifaltigkeitssäulen können, außer als Votivspende nach dem Erlöschen der Pest, als Symbol des Sieges der katholischen Reform und Gegenreformation über den Protestantismus aufgefasst werden. Zusätzlich stellen die Säulen ein Symbol der Zugehörigkeit des Landes zur katholischen Monarchie der Habsburger dar, wie zum Beispiel die Ikonographie der Wiener Pestsäule belegt. In manchen Fällen stand aber nicht so sehr die Frömmigkeit des Stifters im Vordergrund, sondern Prestigegründe bzw. der Wunsch ein hauptstädtisches Denkmal zu besitzen.[1]
Viele Pestsäulen sind der Hl. Mutter Gottes gewidmet, weil sie im katholischen Glauben die Fürsprecherin in Notzeiten ist. Pestsäulen, die Maria gewidmet sind (sogenannte Mariensäulen), sind aber auch ein Ausdruck zunehmender Marienverehrung, wie sie nach schweren Zeiten immer wieder zu beobachten ist.
Pestsäulen befinden sich unter anderen in:
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
- Ismaninger Pestsäule (Bayern)
- Kirchseeoner Pestsäule (Bayern)
- Pestsäule in Eching am Ammersee (Bayern)
- Reifland (Ortsteil von Lengefeld, Erzgebirgskreis, Sachsen)
- in Wallerstein (Bayern)
Österreich
- Beschornerkreuz in Wien
- Dreifaltigkeitssäule in Baden
- Dreifaltigkeitssäule in Klagenfurt am Alten Platz
- Dreifaltigkeitssäule in Linz, auf dem Hauptplatz
- Dreifaltigkeitssäule in Zwettl
- Wiener Pestsäule auf dem Graben
- Mödlinger Perstsäule
- bei Ampass (Tirol)
- im Stift Heiligenkreuz
- in Kapfenberg
- in Knittelfeld
- in Haslach an der Mühl in Oberösterreich in der Pflasterstraße
- in Horn
- in Krems an der Donau am Dreifaltigkeitsplatz
- in Laa an der Thaya, am Hauptplatz
- in Leoben, von 1718, am Hauptplatz
- in Mank (Niederösterreich)
- in Mautern in Steiermark
- in Neunkirchen, am Hauptplatz
- in Offenhausen (Oberösterreich), auf dem Marktplatz
- in Perg (Oberösterreich), auf dem Hauptplatz
- bei Reith-Leithen (Tirol)
- in Rohrbach am Stadtplatz
- in St.Veit/Glan, am Hauptplatz
- in Weitra, am Hauptplatz
- in Wiener Neustadt, Am Hauptplatz "Mariensäule"
Rumänien
Slowakei
- in Kremnica, 18. Jahrhundert, 20 Meter hoch, am Stadtplatz
Tschechien
- in Chrudim (Region Pardubice)
- in Drnholec (Südmährische Region)
- in Duchcov (Region Teplice)
- in Hrádek u Znojma (Südmährische Region)
- in Jablonné v Podještědí (Region Liberec)
- in Litovel (Region Olmütz)
- in Olomouc (Region Olomouc), Säule der Allerheiligen Dreifaltigkeit (sloup Nejsvětější Trojice) geschaffen 1716–1754, mit 35 Metern Höhe das größte Bauwerk seiner Art im Gebiet der ehemaligen Habsburgermonarchie
- in Pilsen (Region Pilsen)
- in Prag, errichtet 1650 als vierte Mariensäule Europas; der Mittagsschatten dieser Säule diente als Meridian, der die Prager Ortszeit festlegte; Nov. 1918 als Symbol der Habsburger Herrschaft zerstört.
- in Rovensko pod Troskami (Region Liberec)
- in Teplice (Region Ústí nad Labem)
- in Valtice (Südmährische Region) Morový sloup von 1680
- in Žamberk (Region Pardubice)
Ungarn
Bilder
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Olomouc (1716–1754)
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Pilsen (1691)
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Offenhausen (1650)
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Ismaning (1818)
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Kirchseeon (ca. 1635)
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Zerstörte Mariensäule in Prag (1650)
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Winkelbauer, Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter. Teil 2 (= Herwig Wolfram, Österreichische Geschichte 1522–1699) (Wien 2003). S. 189ff
Siehe auch
Weblinks
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