Petasites paradoxus

Petasites paradoxus
Alpen-Pestwurz
Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)

Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Senecioneae
Gattung: Pestwurz (Petasites)
Art: Alpen-Pestwurz
Wissenschaftlicher Name
Petasites paradoxus
(Retz.) Baumg.

Die Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) auch Geröll-Pestwurz, Schnee-Pestwurz oder Schneeweiße-Pestwurz genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Makroaufnahme des Blütenstandes.

Die ausdauernde krautige Pflanze wird zur Blütezeit zwischen 10 und 30 cm hoch, später bis zu 60 cm hoch, da die Internodien während der Reife der Früchte gestreckt werden.

Die Stängelblätter sind rotbraun bis violett überlaufen und schuppenförmig. Die Grundblätter erscheinen erst gegen Ende der Blütezeit. Diese sind dreieckig bis herzförmig und buchtig gezähnt. Ihre Unterseite ist weiß-flizig und nicht verkahlend.

Die Blütenköpfe (= Teilblütenstände) stehen in dichten traubigen Blütenständen und bestehen aus weißrötlichen Röhrenblüten. Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die Früchte besitzen einen weißen Pappus (Haarkrone).

Vorkommen

Die Alpen-Pestwurz ist in den Kalkgebirgen der gesamten Alpen weit verbreitet. In Österreich ist sie häufig außer in den Bundesländern Wien und Burgenland.

Die kalkstete Art bevorzugt feinerdereiche steinige Hänge, Bachschotter und sickerfeuchten Felsschutt sowie Föhrenwälder. Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen die Pyrenäen bis zum Balkan von der Tallage bis in Höhenlagen von 2700 Meter.

Ökologie

Die Alpen-Pestwurz besiedelt extreme Standorte. Sie ist ein Schuttüberkriecher, indem sie schlaffe, streckungsfähige oberirdische Triebe über den losen Schutt legt. Damit reagiert sie sehr flexibel gegenüber Schuttbewegungen. Die Pestwurz ist ein Rohbodenpionier und trägt zum Verfestigen des Bodens bei. Sie stellt damit ein wichtiges Initialstadium in der natürlichen Sukzessionsabfolge hin zum subalpinen Lärchenwald dar. Mit ihrem tiefreichenden und stark verzweigten Wurzelsystem ist diese Art ein sehr guter Schuttfestiger. Dennoch wird die Art durch natürliche Ereignisse wie Muren, Rutschungen oder Felsstürze oft ins Alpenvorland herabgeschwemmt.

Sie ist die Charakterart der Schnee-Pestwurz-Flur (Petasitetum paradoxi).

Siehe auch

Schuttvegetation

Literatur

  • M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz, 2005. ISBN 3-85474-140-5
  • P. Mertz: Pflanzengesellschaften Mitteleuropas und der Alpen. Erkennen, bestimmen, bewerten. Ecomed Verlagsgesellschaft, Landsberg/Lech, 2000. ISBN 3-609-19380-8

Weblinks


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