- Peter Aschenbrenner
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Peter Aschenbrenner, auch „Himalaya Peter“ genannt, (* 6. Mai 1902 in Ebbs; † 25. Jänner 1998 in Kufstein) war ein österreichischer Alpinist und Bergsport-Pionier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peter Aschenbrenner wurde in Ebbs, Tirol, am 6. Mai 1902 geboren. Er war Bergsteiger, Bergführer und Hüttenwirt des Stripsenjochhauses. International bekannt wurde er vor allem durch seine Himalaya-Expeditionen in den 1930er und 1950er Jahren, die ihm den Beinamen „Himalaya-Peter“ einbrachten. Er errichtete das Aschenbrenner-Berghaus auf 1140 m oberhalb von Kufstein. Im Jahr 1930 konstruierte er den „Aschenbrenner-Eispickel“, der heute noch in verbesserter Form im Handel ist. Peter Aschenbrenner ist am 25. Jänner 1998 im 96. Lebensjahr in Kufstein verstorben. Seine Nanga-Parbat-Expeditionen wurden von Markus Kronthaler 2004 und 2005 historisch aufgearbeitet.
Expeditionen
- 1932: Deutsch-Amerikanische Himalaya-Expedition – Chongra Peak (6830 m), Rakhiot Peak (7070 m), Nanga Parbat (Abbruch unter dem 7400 m hohen Silbersattel)
- 1934: Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1934, zweite deutsche Expedition auf den Nanga Parbat (Abbruch bei 7895 m)
- 1953: Nanga Parbat, als bergsteigerischer Expeditionsleiter – Im Zuge dieser Expedition gelang die Erstbesteigung durch Hermann Buhl.
Himalaya-Expeditionen
Aschenbrenner war bereits 1932 Mitglied der „Deutsch-Amerikanischen Himalaja-Expedition“ zum Nanga Parbat unter der Leitung Willy Merkls. Der Anstieg sollte über die Rakhiotseite erfolgen. Die Bergsteiger kamen bis auf wenige hundert Höhenmeter an das „Tor“ zur Gipfelregion, den Silbersattel, heran, erreichten den Gipfel jedoch nicht. Peter Aschenbrenner gelang bei dieser Expedition gemeinsam mit Hugo Hamberger die Erstbesteigung des Chongra Peak (6448 m)[1] und mit Herbert Kunigk jene des 7070 Meter hohen Rakhiot Peak[2].
1934 war Aschenbrenner Mitglied der desaströsen „zweiten deutschen Nanga-Parbat-Expedition“ unter Willy Merkl, die zahlreiche Menschenleben forderte. Die Unternehmung wurde unter den Nationalsozialisten zu einer nationalen Angelegenheit. Weitere Mitglieder waren unter u. a. Erwin Schneider und Willi Bernard. Alfred Drexel verstarb im Lager II an einer Lungenentzündung. Höhenkrankheit, Orkane und Neuschnee zwangen Aschenbrenner und Schneider auf 7895 m[2] zur Umkehr. Uli Wieland, Willo Welzenbach, Willy Merkl und sechs Hochträger verunglückten beim Abstieg im Schneesturm tödlich.
1953 wurde Aschenbrenner schließlich für eine weitere Nanga Parbat Expedition als bergsteigerischer Expeditionsleiter gewonnen, bei der Hermann Buhl am 3. Juli 1953 gegen 19 Uhr den Gipfel erstbezwingen konnte.
Bergsteigen/Klettern
Aschenbrenner gelangen bedeutende Erstbegehungen im Wilden Kaiser wie z.B. Christa-Turm SO-Kante, Fleischbank O-Wand und Leuchsturm S-Wand. In der N-Wand der Großen Zinne beging er am 12. und 13. September 1933 mit seinem jüngeren Bruder Paul anlässlich der Zweitbesteigung eine Direktvariante. Die Nordwand der Königspitze gelang den Brüdern 1935 als zweitem Team. Insgesamt konnte Aschenbrenner rund 2400 Gipfelbesteigungen, darunter 400 Dreitausender und 68 Viertausender verzeichnen.
Weblinks
- Die Besteigungsgeschichte des Nanga Parbat auf der Website von Markus Kronthaler
- „Pilgerstätte für Alpinisten: Das Geburtshaus des Peter Aschenbrenner“ Bericht auf www.roBerge.de
- „Himalaja – mordlustig und drohend“ SPIEGEL Online
Referenzen
- ↑ 100 Jahre DAV Rosenheim Kapitel Erstbesteigungen
- ↑ a b Kronthaler, Welt der Berge Besteigungsgeschichte Nanga Parbat auf der Website von Markus Kronthaler.
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