- Peter Brandes
-
Curt Riess, auch Riess-Steinam, bürgerlich Kurt Martin Steinam, alias Peter Brandes, C. R. Martin und Martin Amstein (* 21. Juni 1902 in Würzburg; † 13. Mai 1993 in Scheuren, Ortsteil von Maur, Kanton Zürich) war ein jüdisch-deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Curt Riess war als Student Schüler u.a. des Heidelberger Literaturhistorikers Friedrich Gundolf. Er war Sport-Journalist und Redakteur beim 12 Uhr Blatt in Berlin. Riess berichtete in den 1920er Jahren von Reisen durch ganz Europa sowie als Theater- und Filmkritiker. 1933 emigrierte er nach Paris, wurde 1934 US-Korrespondent für Paris-Soir und reiste zwischen Paris, London, New York und Hollywood. Seine Berichte kauften 25 europäische Zeitungen und einige US-Blätter. 1941 ließ er sich in Manhattan nieder. Er schrieb für The Saturday Evening Post und Artikel für H. L. Menckens American Mercury sowie Collier's Weekly, bei der seine damalige Frau Redakteurin war. Riess war mit Raoul de Roussy de Sales, Thomas Mann und Dorothy Thompson befreundet[1]. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit NS-Deutschland und schrieb eine Anzahl propagandistischer Bücher. Mit Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde Riess Deutschland-Spezialist bei der United States Navy, bald darauf Kriegsberichterstatter der US-Armee. Zu Kriegsende befand er sich in Berchtesgaden.
1945 kehrte Riess nach New York zurück und schrieb hier als Journalist und freier Schriftsteller u.a. eine Goebbels-Biografie (1948). 1952 ließ er sich in der Schweiz nieder und heiratete die österreichische Schauspielerin Heidemarie Hatheyer.
Riess porträtierte in Nachkriegsbüchern und Artikeln bedeutende Zeitgenossen und verfasste unter anderem Biografien von Rolf Liebermann, Wilhelm Furtwängler, Gustaf Gründgens, Charles Chaplin und Romy Schneider. Seine zuweilen sehr freien Schilderungen gaben Anlass zur Kritik. Einige Veröffentlichungen schrieb er unter Pseudonym. Besondere Bekanntheit erlangte Riess in späteren Jahren in Deutschland durch seine für den Stern verfasste Artikelserie über die Geschichte der Ufa Das gab ´s nur einmal, die auch als Buch erschien.
Riess ruht mit seiner Frau auf dem Friedhof Enzenbühl (FG 81093) in Zürich.
Werke
- I Was a Nazi Flier-Gottfried Leske The Dial Press, New York 1941.[2]
- Total espionage Putnam, New York 1941
- The Self-Betrayed, Glory and Doom of the German Generals G. P. Putnam's Sons, New York 1942
- Underground Europe Long, London [u.a.] 1943
- The Nazis go underground Doubleday, Doran & Co., Garden City, N.Y. 1944[3]
- They Were There. The Story of World War II and How it Came About Ayer Co., Manchester/ New Hampshire 1944
- Joseph Goebbels. A biography Ballantine Books, New York 1948
- The Berlin Story Dial Press, New York 1952
- Berlin Berlin 1945–1953 Berlin o.J. (1953) Neuaufl. Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2002 ISBN 3934189814
- Das gab's nur einmal. Das Buch der schönsten Filme unseres Lebens Sternbücher, Hamburg 1956
- Bestseller - Bücher, die Millionen lesen, Christian Wegner, Hamburg 1960
- Knaurs Weltgeschichte der Schallplatte Droemer/Knaur, München 1966
- Gustaf Gründgens. Eine Biographie Unter Verwendung bisher unveröffentl. Dokumente aus dem Nachlass Büchergilde Gutenberg Frankfurt 1967. Weitere Auflagen 1965, 1978, 1982
- Sein oder Nichtsein. Roman eines Theaters (Über das Zürcher Schauspielhaus) Fachschriften, Zürich 1963
- Die Frau mit den hundert Gesichtern Requiem für Heidemarie Hatheyer. Droste, Düsseldorf 1991
- Prozesse, die unsere Welt bewegten Droste, Düsseldorf, 1992
Weblinks
- Literatur von und über Curt Riess im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Quellen
- ↑ Time, Monday, Dec. 01, 1941
- ↑ http://www.time.com/time/printout/0,8816,795462,00.html Time 28, Juli 1941
- ↑ online
Personendaten NAME Riess, Curt ALTERNATIVNAMEN Brandes, Peter (Pseudonym); Martin, C. R. (Pseudonym); Amstein, Martin (Pseudonym); Riess Steinam, Curt (vollständiger Name); Steinam, Kurt Martin (bürgerlicher Name) KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Schriftsteller GEBURTSDATUM 21. Juni 1902 GEBURTSORT Würzburg STERBEDATUM 13. Mai 1993 STERBEORT Scheuren, Orstteil von Maur, Kanton Zürich
Wikimedia Foundation.