- Peter Englund
-
Peter Englund (Aussprache: [ˌpeːtəɹ ˈɛŋːlɵnd], * 4. April 1957 in Boden) ist ein schwedischer Historiker und Schriftsteller. Seit 2002 ist er Mitglied der Svenska Akademien, seit 2009 deren ständiger Sekretär.
Englund wurde 1957 in Boden geboren und wuchs dort auf. In seiner Jugend war er Mitglied der Jugendorganisation der schwedischen Sozialdemokraten und einer trotzkistischen Vereinigung. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er von 1980 bis 1983 an der Universität Uppsala Archäologie, theoretische Philosophie und Geschichte und schloss mit dem Bachelor ab. Nach seinem Studium war Englund als Analyst beim Nachrichtendienst der schwedischen Armee tätig und publizierte einen Bestseller über die Schlacht bei Poltawa. 1989 wurde er mit der Arbeit Det hotade huset, einer Untersuchung zum Weltbild des schwedischen Adels des 17. Jahrhunderts, promoviert.
Nach seiner Promotion war er als Journalist für die Zeitung Expressen u. a. Korrespondent in den Kriegs- und Krisengebieten Kroatien, Bosnien, Afghanistan und Irak. Daneben schrieb Englund erfolgreiche historische Bücher und Essaysammlungen, gab eine Literaturzeitschrift heraus und war Drehbuchautor und Kommentator verschiedener historischer Dokumentationen im schwedischen Fernsehen. Seine verständliche und publikumstaugliche Sprache brachten Englund den Ruf ein, der „vermutlich bekannteste promovierte Historiker in Schweden“ zu sein.[1]
2001 bekam Englund einen Lehrauftrag als Professor für historische Narratologie am Dramatischen Institut Stockholm. 2002 wurde er als Nachfolger des Historikers Erik Lönnroth auf den Platz 10 (von 18 nummerierten Plätzen ohne hierarchische Reihenfolge) der Mitglieder der Svenska Akademien gewählt; am 1. Juni 2009 übernahm er von Horace Engdahl das Amt des Ständigen Sekretärs der Akademie.[2]
Für sein narratives Werk wurde Englund mit dem 1993 mit dem August-Preis und 2002 mit dem Selma-Lagerlöf-Preis für Literatur ausgezeichnet.
Werkauswahl
- Poltava (Poltava), 1988
- Det hotade huset (Das bedrohte Haus), Dissertation, 1989
- Förflutenhetens landskap (Landschaften der Vergangenheit), 1991
- Ofredsår (Kriegsjahre), 1993
- Die Verwüstung Deutschlands, 1993
- Brev från nollpunkten (Briefe aus dem Nullpunkt), 1996
- Den oövervinnerlige (Der Unüberwindbare), 2000
- Tystnadens historia (Geschichte der Stille), 2004
Weblinks
- Literatur von und über Peter Englund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Peter Englund (schwedisch)
- Lebenslauf auf der Seite der Svenska Akademien
Einzelnachweise
- ↑ Sybille Neveling: Peter Englund, Ständiger Sekretär. In: Radio Schweden vom 8. Oktober 2009
- ↑ Robert von Lucius: Verkünder des Nobelpreises. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Dezember 2008
1. Lotta Lotass | 2. Bo Ralph | 3. Sture Allén | 4. Anders Olsson | 5. Göran Malmqvist | 6. Vakanz | 7. Knut Ahnlund | 8. Jesper Svenbro | 9. Torgny Lindgren | 10. Peter Englund | 11. Ulf Linde | 12. Per Wästberg | 13. Gunnel Vallquist | 14. Kristina Lugn | 15. Kerstin Ekman | 16. Kjell Espmark | 17. Horace Engdahl | 18. Katarina Frostenson
Wikimedia Foundation.