Peter Funke

Peter Funke

Peter Funke (* 18. März 1950 in Rheine) ist ein deutscher Althistoriker.

Werdegang

Peter Funke studierte 1969 bis 1974 Geschichte und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Von 1975 bis 1978 war er Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle an der althistorischen Abteilung des Instituts für Altertumskunde der Universität zu Köln. 1978 erfolgte die Promotion an der Universität zu Köln. Darauf folgte bis 1985 die Arbeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Altertumskunde/Abteilung Alte Geschichte in Köln. 1979 bis 1981 vertrat Funke gleichzeitig das Fach Alte Geschichte an der Universität-GHS-Siegen. 1985 erfolgte mit der Arbeit Untersuchungen zur Geschichte und Struktur des Aitolischen Bundes die Habilitation im Fach Alte Geschichte an der Universität Köln. Anschließend lehrte Funke bis 1988 als C3-Professor Alte Geschichte an der Universität-GHS-Siegen. Seit 1988 lehrt er als Professor Alte Geschichte an der Universität Münster. Zudem ist Funke Leiter der Forschungsstelle „Historische Landeskunde des antiken Griechenland“ und von 1991 bis 2004 der „Arbeitsstelle Griechenland“ im Seminar für Alte Geschichte. 1990 bis 1994 war Funke in Münster Prorektor für Lehre und studentische Angelegenheiten. 1999 lehnte Peter Funke einen Ruf auf eine Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab.

Forschungsschwerpunkte Funkes sind die Geschichte der griechischen Staatenwelt von mykenischer bis in die römische Zeit, die griechische Historiographie, die antike Verfassungsgeschichte, die antike Landeskunde und die historische Geographie. Darüber hinaus widmet er sich der antiken Verfassungsgeschichte und dem Verhältnis von Religion und Herrschaft in der Antike. Innerhalb der Exzellenzinitiative beschäftigt er sich beim geförderten münsterschen Exzellenzcluster Religion und Politik mit der Rolle von Kulten und Heiligtümern in antiken Staatsverträgen.

Funke war unter anderem Prorektor für Lehre und studentische Angelegenheiten an der Universität Münster sowie Vorsitzender der Gemeinsamen Studienreformkommission des Landes Nordrhein-Westfalen und der Arbeitsgruppe Neue Medien in der Hochschullehre der Hochschulrektorenkonferenz. Seit 1993 ist Funke Vertrauensdozent des Cusanuswerkes, dessen Beirat er auch leitet.

In der DFG war Peter Funke von 1996 bis 2004 Fachgutachter für Alte Geschichte und stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Altertumswissenschaften, 2004 bis 2005 Sprecher des Fachkollegiums Alte Kulturen. Engen Kontakt zu Wissenschaftlern aller Disziplinen hält er seit 1995 auch als DFG-Vertrauensdozent an der Universität Münster. Seit 2005 gehörte er schließlich dem Senat und Hauptausschuss sowie dem Senatsausschuss Perspektiven der Forschung an.

Funke ist seit 1988 Mitglied der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts und seit 1989 durch Zuwahl ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. 1997 wählte ihn die Internationale Akademie der pädagogischen Wissenschaften in Moskau zum Mitglied. Seit 2007 ist er Projektleiter der Inscriptiones Graecae. Er ist auch Vorstandsmitglied und kommissarischer geschäftsführender Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Zypern-Studien der Universität Münster.

Mehrere Funktionen hatte Funke bislang im Verband der Historiker Deutschlands inne. 1990 bis 1992 war er Fachvertreter für Alte Geschichte im Ausschuss des Verbandes, 1992 bis 2000 Zweiter Vorsitzender des Verbandes und von 2004 bis 2008 Erster Vorsitzender des Verbandes. Auch in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat er schon mehrere Ämter und Funktionen ausgeübt. So war er 1996 bis 2004 DFG-Fachgutachter für Alte Geschichte und stellvertretender Fachausschussvorsitzender für Altertumswissenschaften. 2004 bis 2005 war Funke Sprecher des DFG-Fachkollegiums „Alte Kulturen“. Seit 2005 gehört er dem Senat der DFG an. Seit 2003 gehört er der „Arbeitsgruppe Geisteswissenschaften“ des Wissenschaftsrates an. Am 7. Juli 2010 wurde Funke von der Mitgliederversammlung der DFG in Berlin in das Leitungsgremium gewählt. Hier übernimmt er im Bereich Geisteswissenschaften das Vizepräsidentenamt von der Frankfurter Frühneuzeithistorikerin Luise Schorn-Schütte, die nach sechsjähriger Amtszeit turnusgemäß ausgeschieden ist.

Schriften

  • Athen in klassischer Zeit, C. H. Beck, München, 3. Aufl. 2007 (C.H.Beck Wissen), ISBN 3-406-44574-8. (auch italienische und spanische Übersetzungen)
  • Homónoia und Arché. Athen und die griechische Staatenwelt vom Ende des Peloponnesischen Krieges bis zum Königsfrieden (404/3–387/6 v. Chr.), Wiesbaden 1980, (Historia-Einzelschriften, Bd. 37), ISBN 3-515-03007-7

Weblinks


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