- Peter Michael Hamel
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Peter Michael Hamel (* 15. Juli 1947 in München) ist ein deutscher Komponist.
Leben und Schaffen
Peter Michael Hamel hatte seit dem fünften Lebensjahr Klavierunterricht bei seiner Großtante Amalie Jensen-Pletsch, lernte Violine, Violoncello und Horn und studierte nach privatem Kompositionsunterricht bei Fritz Büchtger Komposition bei Günter Bialas an der Hochschule für Musik und Theater München, außerdem Musikwissenschaft bei Trasybulos Georgiades in München und Carl Dahlhaus in West-Berlin. Zeitgleich beschäftigte er sich mit Free Jazz, politischem Kabarett, Musique Concrète und schrieb Schauspiel- und Fernsehspielmusik für Inszenierungen seines Vaters Kurt Peter Hamel (1911-1979).
Zwischen 1969 und 1974 arbeitete er vorwiegend mit amerikanischen Komponisten zusammen, etwa mit John Cage, Morton Feldman und Terry Riley, nahm an Seminaren von Karlheinz Stockhausen teil und als Mitarbeiter von Josef Anton Riedl an dessen multimedialen Projekten, improvisierte mit Jazzmusikern, aber auch mit Luc Ferrari oder Carl Orff. Außerdem arbeitete er mit der von ihm mitgegründeten Gruppe „Between“, die vor allem mit der Jazz & Lyrik-Produktion Hesse Between Music und Dharana Aufmerksamkeit erregte. Hamel spielte auch zahlreiche Schallplatten unter eigenem Namen ein, meist mit elektronischen Mitteln, aber auch am präparierten Klavier und auf der Orgel (u. a. Organum, Colours of Time, Bardo und Transition).
Als Stipendiat der Villa Massimo in Rom schrieb Hamel 1979/80 sein erstes abendfüllendes Bühnenwerk Ein Menschentraum, 1981 am Staatstheater Kassel von Dieter Dorn uraufgeführt. 1987 folgte die Lyrikoper Kassandra für die Frankfurt Feste. Seine erste Sinfonie Die Lichtung wurde 1988 von den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache uraufgeführt, 1990 folgte ein Violinkonzert für Christiane Edinger in der Reihe musica viva in München. Von 1994 bis 1996 lehrte Hamel als Gastprofessor an der Musikhochschule Graz. Zum 100. Geburtstag der Münchner Philharmoniker 1995 entstand Missa, es folgten oratorische Werke wie Passion und Menschenrechte. Sein vielleicht radikalstes Musiktheaterprojekt Shoah, auch als Radiokomposition (BR/WDR), setzt sich mit dem Holocaust auseinander (1996).
Als Autor wurde Hamel durch das Buch Durch Musik zum Selbst (1976) bekannt, in dem die Zusammenhänge zwischen menschlichem Bewusstsein und Musik beschrieben werden. Dadurch galt Hamel als einer der Vorläufer der New-Age-Bewegung, von der er sich aber stets distanzierte, zumal er mit komplexeren sinfonischen Werken in Erscheinung trat.
Seit 1997 hat er in der Nachfolge von György Ligeti eine Professur für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg inne. 1998 wurde er zum Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg berufen und ist dort seit 2001 Vorsitzender der Musiksektion. Mit seinem 1998 gegründeten Interkulturellen Musikinstitut in Aschau/Chiemgau schuf er ein über die Grenzen des akademischen Betriebs hinaus arbeitendes Forum für den Dialog der Kulturen, für harmonikale Grundlagenforschung, akustische Kunst, Gruppenimprovisation und Ethnomusikologie.
Auszeichnungen
Zahlreiche Preise würdigten Hamels Schaffen, darunter Förderpreise der Städte Bonn (1974), Stuttgart (1975) und München (1977), der GEMA-Stiftung (1981), sowie zweimal „Rostrum of Composers“, Paris. Außerdem war er „Composer in Residence“ beim Schleswig-Holstein Musik Festival 1988. 1988 erhielt er den Schwabinger Kunstpreis. Anlässlich seines 60.Geburtstages wurde Hamel für seine Chormusik mit dem Gerhard-Maasz-Preis ausgezeichnet, in die Bayerische Akademie der Schönen Künste gewählt und mit der Veröffentlichung seiner ausgewählten Schriften (Ein neuer Ton) geehrt. 2008 wurde ihm der Gerda-und-Günter-Bialas-Preis verliehen.
Weblinks
- Werke von und über Peter Michael Hamel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie, Diskographie und Foto von Peter Michael Hamel auf den Seiten des Verlages Celestial Harmonies
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