Peter Ritter von Bohr

Peter Ritter von Bohr
Peter Ritter von Bohr, figürliche Nachbildung von Ulrich Mertel in der Ausstellung auf Schloss Rosegg in Kärnten
Peter Ritter von Bohr, der Geldfälscher, figürliche Nachbildung von Ulrich Mertel in der Ausstellung auf Schloss Rosegg in Kärnten

Peter Ritter von Bohr (* 30. Juni 1773 in Stadtbredimus in Luxemburg; † 15. Oktober 1847 in Wien; auch Chevalier de Bor) war ein österreichischer Maler, Unternehmer und Geldfälscher.

Leben

Peter von Bohr absolvierte eine Ausbildung als Zeichner und Maler, und trat dann in die französische Armee ein, wo er Leutnant wurde. In Linz heiratete er Clara, die Tochter eines Zeichenlehrers, und erwarb sich durch geschickte Geschäfte und als Zeichner rasch einen gewissen Wohlstand. 1814 übersiedelte er nach Wien. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1821 Gräfin Mathilde von Christallnik.

Bohr war ein geschickter Geschäftsmann, er war mit Mitbegründer der Ersten Österreichischen Spar-Casse, der Österreichischen Nationalbank und der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Außerdem konstruierte er eine Guillochiermaschine und wirkte bei der Gründung des Polytechnischen Institutes Wien mit.

Bohr war mit dem Fürsten Metternich ebenso befreundet wie mit Kaiser Franz I. 1822 hatte er die Verwaltung der Güter des Franz Seraphicus Reichsfürst von Orsini-Rosenberg in Kärnten übernommen, der Konkurs Rosenbergs brachte auch Bohr in finanzielle Schwierigkeiten, so dass er 1839 ebenfalls Konkurs anmelden musste.

1845 wurde Bohr als Geldfälscher entlarvt und deshalb 1846 zum Tode verurteilt, das Urteil wurde vom Kaiser jedoch in eine Kerkerstrafe umgewandelt. Bohr starb 1847 in der Haft und wurde in Kottingbrunn begraben, wo er 1819 ein Schloss erworben hatte.

Literatur

  • Rudolf Edler von Felsenthal: Der Banknotenfälscher Peter von Bohr. Aus der Praxis eines Wiener Kriminalbeamten, Wien, 1853
  • Peter Bohr: Österreichs genialster Geldfälscher und seine Zeit, S. Roderer-Verlag, Regensburg, 2005

Film



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