Pfarrkirche Sandleiten

Pfarrkirche Sandleiten
Kirche St. Josef

Die Pfarrkirche Sandleiten (auch: Arbeiterkirche Sandleiten) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring. Sie wurde von 1935 bis 1936 im Zuge der Kirchenbauoffensive des austrofaschistischen Regimes nach Plänen von Josef Vytiska errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Dem katholisch geprägten Regime des österreichischen Ständestaates war es angelegen, die Gemeindebauten, die das eher antiklerikal orientierte „Rote Wien“ 1923 bis 1933 errichtet hatte, durch katholische Pfarrkirchen zu erschließen. Teil dieser Bemühung war die Errichtung dieses St. Josef (dem Arbeiter) gewidmeten Stahlbetonskelettbaus im Bereich des Sandleitenhofs, der größten kommunalen Wohnhausanlage der Zwischenkriegszeit. 1939 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben.[1] Sie ist denkmalgeschützt und wird aktuell renoviert.

Architektur und Ausstattung

Das Portal der Pfarrkirche Sandleiten ist erhöht über zahlreiche Stufen erreichbar und mit einer Überdachung aus Beton versehen. Darüber befindet sich ein Rundfenster mit einem Christusmonogramm. Der Turm der Kirche liegt an deren Ostseite, er beherbergt die Glocken und trägt die Uhr. Sein Dach ist ähnlich der Form des Kirchendaches flach gehalten.

Das Fresko St. Josef, Schutzherr und Helfer der Bedrängten stammt ebenso wie das Relief Schweißtuch der Hl. Veronika von Hans Andre[2], Glasfenster und Mosaike wurden von Karl Hauk und Albert Paris Gütersloh geschaffen[2].

Die Orgel der Pfarrkirche Sandleiten wurde von der Orgelbaufirma Pirchner als eine der ersten mit mechanischer Traktur ausgestatteten Orgeln nach der Periode des pneumatischen Orgelbaues errichtet und verfügt über 14 Register auf 2 Manualen und Pedal. Sie ist eine Dauerleihgabe der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo sie zunächst in einem Vortragssaal in der Singerstraße 26 und ab 1966 in der Seilerstätte 26 aufgestellt war. Zur Jahrtausendwende wollte man in das bildnerisch anspruchsvoll gestaltete Gehäuse ein neues Orgelwerk einbauen, entschloss sich aber aus Respekt vor dem Wirken Anton Heillers, der jahrelang an dieser Orgel unterrichtet und später bekannt gewordene Organisten ausgebildet hatte, das Instrument als Ganzes zu erhalten und in einer Kirche der Öffentlichkeit als Klangdenkmal wahrnehmbar zu machen. Dafür bot sich die Pfarrkirche Sandleiten an, da die Bemalungen der Orgel stilistisch nicht weit von den Kunstwerken der Kirche entfernt sind und sie sich auch in der Nähe von Heillers Geburts-, Wohn- und Sterbehaus in der Heuberggasse 26 befindet[2].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage der Pfarre Sandleiten
  2. a b c Homepage des Referates für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien, Abschnitt Orgelrenovierungen
48.22347222222216.306138888889

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sandleiten-Hof — Matteottiplatz Der Sandleitenhof ist mit 1.587 Wohnungen und über 4.000 Bewohnern (ursprünglich über 5.000) der größte kommunale Wohnbau Wiens der Zwischenkriegszeit. Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Neulerchenfelder Pfarrkirche — Pfarrkirche Neulerchenfeld Die Neulerchenfelder Pfarrkirche ist eine römisch katholische Pfarrkirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring in der Neulerchenfelder Straße 47. Ab 2011 wird sie von der serbisch orthodoxen Kirchengemeinde… …   Deutsch Wikipedia

  • Alt-Ottakringer Pfarrkirche — Die Alt Ottakringer Pfarrkirche zur Erhöhung des heiligen Kreuzes ist eine römisch katholische Kirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring in der Johannes Krawarik Gasse 1. Die ursprüngliche Kirche war die zweitälteste Kirche… …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtdekanat 16 (Erzdiözese Wien) — Das Stadtdekanat 16 ist ein Dekanat im Vikariat Wien Stadt der römisch katholischen Erzdiözese Wien. Es umfasst sieben Pfarren im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring mit 31.613 Katholiken (Stand 2004). Die Flötzersteig Kirche der Pfarre Starchant …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Pfarren im Stadtdekanat 16 (Erzdiözese Wien) — Das Stadtdekanat 16 ist ein Dekanat im Vikariat Wien Stadt der römisch katholischen Erzdiözese Wien. Es umfasst sieben Pfarren im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring mit 31.613 Katholiken (Stand 2004). Die Flötzersteig Kirche der Pfarre Starchant …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarre Starchant — Starchantkirche Die Pfarr und Wallfahrtskirche Starchant zur Hl. Theresia vom Kinde Jesu befindet sich im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring (Mörikeweg 22). Die Grundsteinlegung des zur damaligen Zeit als Wallfahrtskirche Starchant geplanten… …   Deutsch Wikipedia

  • Starchant — Starchantkirche Die Pfarr und Wallfahrtskirche Starchant zur Hl. Theresia vom Kinde Jesu befindet sich im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring (Mörikeweg 22). Die Grundsteinlegung des zur damaligen Zeit als Wallfahrtskirche Starchant geplanten… …   Deutsch Wikipedia

  • Orgelbau Pirchner — Rechtsform GmbH Co. KG Gründung 1825 Sitz Steinach am Brenner, Österreich Leitung Martin Pirchner Mitarbeiter 12 …   Deutsch Wikipedia

  • Sandleitenhof — Matteottiplatz Der Sandleitenhof ist eine kommunale Wohnhausanlage im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring. Mit 1.587 Wohnungen und über 4.000 Bewohnern (ursprünglich über 5.000) ist er der größte Gemeindebau des Roten Wien der Zwischenkriegszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche Maria Namen (Wien) — Kirche Maria Namen Die Pfarrkirche Maria Namen ist eine römisch katholische Pfarrkirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring in der Hasnerstraße 11. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”