Pfostenschlitzmauer

Pfostenschlitzmauer
Teilrekonstruktion der Pfostenschlitzmauer (Typ Kelheim) des Oppidums Finsterlohr.
Zeichnung einer Pfostenschlitzmauer auf dem Kordigast

Mit Pfostenschlitzmauer werden typisch keltische Verteidigungsmauerwerke der späten Eisenzeit bezeichnet. Der Name entstand aus dem archäologischen Befund bei Ausgrabungen: Zwischen den steinernen Mauern wurden dabei im Abstand von etwa 60 Zentimetern bis mehr als einen Meter vertikal Holzpfosten eingefügt. Diese sind meist bei den heutigen Funden vergangen und zeigen so eine Lücke oder eben einen Schlitz zwischen den Mauerteilstücken. Verbreitet sind diese Mauerwerke bei Wallburgen und Oppida im keltischen Siedlungsgebiet in Zentraleuropa. Der Wall selbst ist eine Konstruktion aus einem hölzernen Gitter, das mit Erde oder Geröll und Schutt verfüllt wurde. Die Querträger können dabei ebenfalls aus der steinernen Oberfläche herausragen. Damit sind die Pfostenschlitzmauern eng verwandt mit den ebenfalls den Kelten zuzuschreibenden Murus-Gallicus-Mauern des westlichen Europas (Frankreich und Westdeutschland). Sie werden auch als Typ Kelheim bezeichnet, nach den dortigen Funden des spätkeltischen Oppidums auf dem Michelsberg.

Beim Oppidum von Manching wurde eine vormalige Murus-Gallicus-Mauer durch eine Pfostenschlitzmauer ersetzt.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pfostenschlitzmauer — (meaning post slot wall in German) is a method of constructing defensive walls protecting Iron Age hillforts and oppida in Central Europe, including Bavaria and the Czech Republic. It is characterized by vertical wooden posts set into the front… …   Wikipedia

  • Holzkastenmauer — Teilrekonstruktion der Pfostenschlitzmauer (Typ Kelheim) des Oppidums Finsterlohr. Mit Pfostenschlitzmauer werden typisch keltische Verteidigungsmauerwerke der späten Eisenzeit bezeichnet. Der Name entstand aus dem archäologischen Befund bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Hill fort — Maiden Castle in England is one of the largest hill forts in Europe.[1][2] Photograph taken in 1935 by Major George Allen (1891–1940). A hill fort is a type of …   Wikipedia

  • Murus Gallicus — Model of murus gallicus at the oppidum of Bibracte, France. Murus Gallicus or Gallic Wall is a method of construction of defensive walls used to protect Iron Age hillforts and oppida of the La Tene period in Western Europe. The distinctive… …   Wikipedia

  • Staffelberg — Blick aus der Luft von Westen auf den Staffelberg Höhe 539 …   Deutsch Wikipedia

  • Ringwall Altkönig — Der Innenwall im Südostbereich …   Deutsch Wikipedia

  • Oppidum of Manching — Model of the settlement s central area. The Oppidum of Manching (German: Oppidum von Manching) was a large Celtic proto urban or city like settlement at modern day Manching (near Ingolstadt), Bavaria (Germany). The settlement was founded in the… …   Wikipedia

  • Blumweiler — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burgstall (Creglingen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Craintal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”