- Phyllis Schlafly
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Phyllis Schlafly (* 15. August 1924 in St. Louis in Missouri; geboren als Phyllis McAlpine Stewart) ist eine einflussreiche konservative US-amerikanische Publizistin und politische Aktivistin der USA.
Phyllis Schlafly stammt aus einer Familie ursprünglich schottischer Presbyterianer (sie selbst ist allerdings katholisch). Ihr Vater war Vertreter für Westinghouse und seine Arbeitslosigkeit während der Depressionszeit, in der ihre Mutter die Familie als Lehrerin und Bibliothekarin über Wasser hielt, war für Schlafly prägend. Schlafly besuchte die Washington University in St. Louis und das (mit Harvard verbundene) Radcliffe College, wo sie 1944 ihren M.A. in Politikwissenschaft erlangte. 1978 legte sie außerdem das juristische Examen an der Law School der Washington University in St. Louis ab und ist in Illinois als Anwältin zugelassen. 1952 kandidierte sie das erste Mal (erfolglos) als Republikanerin für den Kongress. 1964 erregte ihr Eintreten für den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner Barry Goldwater in ihrem Buch A Choice, not an Echo große Aufmerksamkeit, in dem sie gegen die (ihrer Ansicht nach zu liberalen) „Rockefeller-Republikaner“ der Nordostküste polemisierte. In den 1960er Jahren führte sie außerdem Kampagnen gegen Rüstungskontrollabkommen mit der Sowjetunion.
Am bekanntesten ist Schlafly für ihre Jahre andauernde Kampagne gegen das "Equal Rights Amendment" (ERA), ein Verfassungszusatz, der die Gleichberechtigung der Geschlechter in der US-Verfassung festgeschrieben hätte. Das Amendment wurde 1971 vom U.S.-Repräsentantenhaus und 1972 vom Senat verabschiedet, wurde aber vor Verstreichen der Frist im Jahr 1982 nicht von den einzelnen Staaten ratifiziert, wobei Schlaflys Aktivitäten als ausschlaggebend gelten.[1] 1972 gründete sie die "STOP ERA"-Bewegung, aus der später das Eagle Forum (und eine zugehörige Denkfabrik in St. Louis) hervorging, eine konservative "Pro-Familien"-Organisation, deren Präsidentin sie noch heute ist. Schlafly sah im Equal Rights Amendment eine Bedrohung für die traditionelle amerikanische Familie und fürchtete um gewisse weibliche "Privilegien", die durch den Zusatz verfassungswidrig würden, z.B. den Ausschluss vom Wehrdienst und den Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch den Ehemann. Eine gesetzliche Gleichstellung von Frauen würde diese außerdem dazu zwingen, ihre Mutterrolle, die Schlafly als natürlich und befriedigend ansieht, aufzugeben und erwerbstätig zu werden, was laut Schlafly zu Unglück und Kinderlosigkeit, oder zur Vernachlässigung des Nachwuchses führt. Darüber hinaus behauptet sie, dass durch das Equal Rights Amendment die Homo-Ehe und Schwangerschaftsabbrüche legalisiert würden.
Schlafly tritt für die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter ein und ist als Gegnerin der Frauenbewegung und des Feminismus bekannt. Darüber hinaus befürwortet sie isolationistische Tendenzen der USA und spricht sich gegen die Vereinten Nationen und die Verwicklung der USA in internationale „Polizeiaktionen“ wie in Bosnien aus. Sie ist eine Gegnerin der Welthandelsorganisation (WTO), die sie in ihren Augen für die USA schädlicher Globalisierungstendenzen verantwortlich macht. Außerdem führte sie eine Kampagne gegen einige Richter des Obersten Gerichtshofs der USA (The Suprematists- the tyranny of judges and how to stop them, 2004).
Seit 1967 gibt sie den monatlichen Phyllis Schlafly Report heraus. Ihre Kolumnen erscheinen regelmäßig in etwa 100 Zeitungen in den USA. Sie ist regelmäßige Radiokommentatorin und kommentierte 1974/5 bei CBS Morning News und 1980 bis 1983 bei CNN regelmäßig im Fernsehen.
Von 1949 bis zu dessen Tod 1993 war sie mit dem Anwalt John Fred Schlafly jr. verheiratet, mit dem sie sechs Kinder hat.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Felsenthal, Carol (1981). The Sweetheart of the Silent Majority: The Biography of Phyllis Schlafly. New York: Doubleday. S. 258ff.
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