Pichelswerder

Pichelswerder
Lage von Pichelswerder auf einem Plan aus dem Jahr 1899

Pichelswerder ist eine Flusshalbinsel der Havel im Berliner Ortsteil Wilhelmstadt des Bezirks Spandau.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Geschichte

Die Halbinsel Pichelswerder liegt zwischen dem von der Havel durchflossenen Pichelssee und dem Stößensee. Im Norden der Halbinsel schließen sich die Tiefwerder Wiesen an. Das Innere der Halbinsel besteht aus einem bewaldeten Naturschutzgebiet mit alten Eichen und Kiefern. Die Ufer werden überwiegend von Ruder- und Segelvereinen genutzt.

Pichelswerder auf einer Postkarte aus dem Jahr 1906

Pichelswerder wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von den Spandauern und Berlinern als beliebtes Ausflugsziel entdeckt. Es entstanden mehrere bekannte Ausflugsgaststätten, darunter die „Wilhelmshöhe“, der „Königgrätzer Garten“ (heute Siemenswerder), das „Wirtshaus zum Freund“ und das „Wirtshaus Rackwitz“. Der große Saal dieser Gaststätte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Film- und Fernsehstudio genutzt.

1882 wurde eine Pontonbrücke über den Stößensee gelegt, über die man für einen „Sechser“ zu den Gaststätten gelangen konnte. Daneben dienten auch mehrere Fähren dem Verkehr von und nach Pichelswerder. Mit dem Bau der Heerstraße zwischen 1903 und 1911 wurde Pichelswerder im Westen durch die Freybrücke mit dem benachbarten Pichelsdorf und im Osten durch die Stößenseebrücke mit Charlottenburg verbunden.

Bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin im Jahr 1920 bildete Pichelswerder einen eigenständigen Gutsbezirk im Landkreis Osthavelland. Bei der Volkszählung von 1910 hatte der Gutsbezirk 39 Einwohner.[1] Pläne aus den 1920er-Jahren für ein „Reichsehrenmal Pichelswerder“ wurden nicht realisiert.[2]

Pichelswerder in der Literatur

In einigen Versionen der Schildhornsage ist Pichelswerder Ausgangspunkt der Flucht des Slawenfürsten Jaxa von Köpenick vor Albrecht dem Bären durch die Havel zum Schildhorn im Gründungsjahr der Mark Brandenburg 1157.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uli Schubert: Kreis Osthavelland. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland. Abgerufen am 22. Juni 2008.
  2. Ehrenmal Pichelswerder. Architekturmuseum der TU Berlin, 1926, abgerufen am 22. Juni 2008.
52.506666713.205

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