- Pidgin-Deutsch
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Pidgin-Deutsch ist eine in den Jahren 1975 bis 1985 eingeführte irreführende Bezeichnung der Zweitsprache von erwachsenen Migranten in Deutschland.
Das Deutsch der ersten Migrantengeneration in den 1960ern war oft unzulänglich, der Wortschatz begrenzt, es fehlten Artikel sowie Flexionsendungen an Verben und Substantiven, es herrschte Formelhaftigkeit in der Sprechweise. Solche Merkmale sind typisch für Sprachvarietäten und überschneiden sich zwar teilweise mit Merkmalen eines wirklichen Pidgins, entbehren jedoch der soziologischen Charakteristika.
„Pidgin“ ist eine in der grammatischen Struktur vereinfachte Behelfssprache, die sich unter kolonialen Bedingungen ausgebildet hat, z. B. in Afrika, Westindien, Amerika. Ihr Zweck ist, sich mit vereinfachten Formen der anderen Sprachen kommunikativ verständlich zu machen. Basis waren Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch (selten auch Deutsch) als Sprachen der Kolonialherren und Handelsleute, an die sich die schwächere Gruppe rudimentär anpasste. Vielfach wurde aus dem Pidgin der ersten Generation in der zweiten eine regulär funktionierende Sprache, das „Kreol“ (Kreolsprache).
In der Linguistik wurde und wird diskutiert, ob dieser Entstehungsprozess durch Universalien der menschlichen Sprachfähigkeit bestimmt wird. Pidgin wird gelernt und folgt eigenen Normen, die unzureichende Zweitsprache von Migranten ist keine Zielsprache von Lernprozessen, sondern lediglich eine Übergangserscheinung während der Phase des Sprachwechsels.
Literatur
- J. Arends/P. Muysken/N. Smith (1995) Pidgins and Creoles. Amsterdam: Benjamins
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