- Pier Paolo Calzolari
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Pier Paolo Calzolari (* 1943 in Bologna, Italien; lebt in Fossombrone, Italien) ist ein italienischer Konzeptkünstler und ab Mitte der 1960er Jahre Wegbereiter und Hauptvertreter der Arte Povera. Er malte später auch informelle Bilder
Leben und Werk
Pier Paolo Calzolari studierte von 1961 bis 1963 an der Kunstakademie in Rom und 1964 Architektur an der Universität von Venedig. Von 1966 bis 1970 war er Professor für Malerei an der Accademia di Belli Arti in Urbino.
Calzolari thematisiert in seinen Arbeiten Materialkontraste und macht Nuancen spürbar. Er gestaltete Performances und bezog dabei die Lichteffekte von Neonröhren und Brand- und Versehrungsspuren in seine Konzepte ein, zum Beispiel bei "Handlungen der Leidenschaft", einer Folge von 9 Aktionen in den Jahren 1968 bis 1970.
In den 1970er Jahren begann Calzolari mit der Malerei und schuf monochrome Farbflächen in Verbindung mit Gegenständen und Lebewesen. Er bezog zum Beispiel Kinder, Fische, Hunde oder Rosen ein.
In den 1980er Jahren entwickelte er eine eigene gestische und farbintensive Malerei, bei der auch mythische Zeichen vorkommen. Er kam dabei in den Bereich der Transavantgarde.
Calzolari schuf auch Installationen und Objekte, in denen er plastisches mit sensiblen materiellen Strukturen verbindet. Dazu gehören seine Arbeiten mit gefrosteten Gegenständen, zum Beispiel vereiste Metallarbeiten, wie der "Vorhang" aus dem Jahr 1998. Pier Paolo Calzolari war Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 in der Abteilung Individuelle Mythologien: Prozesse und auch auf der Documenta IX im Jahr 1992 als Künstler vertreten.
Pier Paolo Calzolari hatte Einzelausstellungen in der Galerie Christian Stein, Mailand (2006), in der Galleria Il Ponte Contemporanea, Rom (2007) und in der Fondazione Maeght, Saint-Paul de Vence (2008/2009).
Literatur und Quellen
- Ausstellungskatalog: documenta 5. Befragung der Realität – Bildwelten heute; Katalog (als Aktenordner) Band 1: (Material); Band 2: (Exponatliste); Kassel 1972
- documenta Archiv (Hrsg.); Wiedervorlage d5 – Eine Befragung des Archivs zur documenta 1972; Kassel/Ostfildern 2001, ISBN 3-7757-1121-X
- Documenta IX: Kassel, 13. Juni-20. September 1992 – Katalog in drei Bänden; Stuttgart 1992, ISBN 3-89322-380-0 (deutsch) / ISBN 3-89322-381-9 (englisch)
Weblinks
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