- Pinhas Sapir
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Pinchas Sapir (hebräisch פנחס ספיר, ursprünglich Pinchas Koslowski; * 15. Oktober 1906 in Suwalki, Polen; † 12. August 1975 in Newatim in Israel) war ein einflussreicher israelischer Politiker der Arbeitspartei und diente seinem Land über Jahre als Finanzminister, Handels- und Industrieminister, sowie Minister ohne Portfolio.
Sapir besuchte ein religiöses Gymnasium in Warschau und wurde zum Lehrer ausgebildet. Im Jahre 1929 wanderte er nach Palästina aus und ließ sich in Kfar Saba nieder, wo er im Arbeiter- und Gemeinderat erstmals öffentlich in Erscheinung trat. Nach Streikaktivitäten und Demonstrationen gegen die britische Herrschaft wurde er 1933 für vier Monate eingesperrt. Zwischen 1937 und 1947 diente er als Stellvertreter Levi Eschkols in der Wassergesellschaft Mekorot.
Sapir wurde Mitglied der Awoda und plante als Mitglied des „Negev-Komitees“ die südliche Verteidigung Israels. 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg war Sapir als Oberstleutnant für die Waffenbeschaffung verantwortlich und reiste in dieser Funktion auch ins Ausland, wo er auch später immer wieder erfolgreich als Spendensammler fungierte.
Nach dem Krieg war Sapir Generaldirektor erst des Verteidigungs-, später des Finanzministeriums. Seinen ersten Ministerposten bekam er 1955, in der 7. Regierungskoalition, als Handels- und Industrieminister. 1959 wurde er für die Mapai in die Knesset gewählt, deren Abgeordneter er bis zu seinem Tod war. Als Eschkol 1963 Ministerpräsident geworden war, ernannte er Sapir zum Finanzminister, eine Stellung, die er mit Unterbrechungen bis 1974 ausübte, zwischenzeitlich war er auch wieder Handels- und Industrieminister sowie Minister ohne Portfolio. Nach seinem Ausscheiden aus dem Finanzministerium war er 1974-1975 Vorsitzender der Jewish Agency und der WZO.
Sapir war ein äußerst energiegeladener Politiker und hatte großen Einfluss nicht nur auf die Entscheidung, Golda Meïr zur Nachfolgerin Eschkols zu machen, sondern später auch Rabin zu ihrem Nachfolger. Als Finanzminister verfolgte er eine Politik des Staatsinterventionismus und wurde deshalb von Anhängern der Freien Marktwirtschaft kritisiert.
In Kfar Saba ist das Kulturzentrum und der umliegende Bezirk nach ihm benannt. Ebenso ist er der Namensgeber des Sapir College, welches im Kreis Sha´ar Hanegev liegt.
PND: Datensatz zu Pinchas Sapir bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 2. April 2009 Elieser Kaplan | Levi Eschkol | Pinchas Sapir | Zeev Sherf | Pinchas Sapir | Jehoschua Rabinowitz | Simcha Ehrlich | Jigal Hurwitz | Joram Aridor | Jigal Cohen-Orgad | Jitzchak Modai | Mosche Nissim | Schimon Peres | Jitzchak Schamir | Jitzchak Modai | Avraham Schochat | Dan Meridor | Benjamin Netanjahu | Jaakov Neeman | Benjamin Netanjahu | Meir Schitrit | Avraham Schochat | Silwan Schalom | Benjamin Netanjahu | Ehud Olmert | Avraham Hirschson
Personendaten NAME Sapir, Pinchas ALTERNATIVNAMEN Koslowski, Pinchas (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG israelischer Politiker der Arbeitspartei und Minister GEBURTSDATUM 15. Oktober 1906 GEBURTSORT Suwalki, Polen STERBEDATUM 12. August 1975 STERBEORT Newatim
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