Jaakov Neeman

Jaakov Neeman
Jaakov Neeman (2007)

Jaakov Neeman (Ya'akov Ne'eman; Hebräisch: יעקב נאמן‎; * 16. September 1939 in Tel Aviv) ist der Justizminister Israels. Er ist Mitglied der rechtsextremen Partei Jisra'el Beitenu[1] von Avigdor Liebermann.

Biografie

Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem, das er 1964 mit dem Erwerb eines Bachelor of Laws (LL.B.) sowie danach mit einem Master of Laws (LL.M.) der New York University abschloss. 1968 promovierte er an der New York University zum Doctor of Laws (LL.D.) und war nach seiner Rückkehr zunächst von 1971 bis 1976 Professor für Vertragsrecht, Verfassungsrecht, Gesellschaftsrecht und Steuerrecht an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan.

1972 war er Mitbegründer und seit dem Seniorpartner der Rechtsanwaltskanzlei Herzog, Fox & Neeman und erwarb sich den Ruf eines der führenden Steuerrechtsanwälte. Darüber hinaus war er 1976 Gastprofessor an der University of California sowie von 1977 bis 1979 der Universität Tel Aviv sowie zeitgleich Mitglied des Vorstandes der Bank of Israel. Darüber hinaus war er Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Komitees in Steuer- und Finanzrechtsfragen.

1979 wechselte er kurzzeitig in den Regierungsdienst und war bis 1981 Generaldirektor im Finanzministerium sowie Direktor von El Al und Mitglied des Zentralkomitees der Weltbank. Im Anschluss war er wieder in seiner Sozietät als Rechtsanwalt tätig. Daneben war er wiederum von 1989 bis 1990 als Gastprofessor an der New University tätig sowie 1990 und 1994 an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Am 18. Juni 1996 wurde er von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Justizminister, obwohl er nicht Abgeordneter der Knesset war. Dieses Amt bekleidete er jedoch nur bis zum 10. August 1996. Am 9. Juli 1997 benannte ihn Netanjahu dann zu seinem Nachfolger als Finanzminister,[2] nachdem der bisherige Amtsinhaber Dan Meridor das Regierungsbündnis Likud verlassen und die Zentrumspartei (Mifleget Hamerkaz) gegründet hatte. Am 18. Dezember 1998 übernahm Netanhjahu dann wieder selbst das Amt des Finanzministers. Als Finanzminister war er zeitweise auch Vorsitzender einer nach ihm benannten Kommission (Neeman Commission), die sich mit den unterschiedlichen Lagern im Judentum beschäftigte.[3][4]

Seit 1990 ist er Vorsitzender des Verwaltungsrates der Bar-Ilan-Universität sowie seit 1992 wieder Mitglied des Vorstandes der Bank von Israel.

Seit 31. März 2009 ist Neeman Justizminister Israels. Im Oktober 2010 billigte die Knesset seinen Gesetzesentwurf, der vorsieht, dass Nicht-Juden bei der Einbürgerung einen „Loyalitätseid“ auf Israel als „demokratischen und jüdischen Staat“ leisten müssen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Asher Arian, Michal Shamir (Hg.): The elections in Israel, 2006. The Israel Democracy Institute / Transaction Publishers, 2008, S. 203; Stephen Lendman, J. J. Asongu: The Iraq Quagmire. The Price of Imperial Arrogance. Greenview, 2007, S. 248; Antony Loewenstein: My Israel Question. Melbourne University Publishing, 2007, S. XXI;
  2. "KOPF DES TAGES-Jaakov Neeman der neue israelische Finanzminister", Berliner Zeitung 8. Juli 1997
  3. "Hokuspokus mit israelischen Ausweisen", DIE WELT 28. Januar 1998
  4. Rabinovich, Itamar/ Reinharz, Jehuda: "Israel in the Middle East: Documents and Readings on Society, Politics, and Foreign Relations, Pre-1948 to the Present", 2007, S. 463, ISBN 0874519624
  5. Karin Leukefeld: Rassistischer Gesetzentwurf junge Welt, 11. Oktober 2010

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