Piran

Piran
Piran
Wappen von Piran Karte von Slowenien, Position von Piran hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Slowenien
Historische Region: Küstenland (Primorska)
Statistische Region: Obalno-kraška (Region Küste und Karst)
Koordinaten: 45° 32′ N, 13° 34′ O45.52611111111113.570277777778Koordinaten: 45° 31′ 34″ N, 13° 34′ 13″ O
Fläche: 44,6 km²
Einwohner: 17.491 (2008)
Bevölkerungsdichte: 392 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6330
Kfz-Kennzeichen: KP
Struktur und Verwaltung (Stand: 2010)
Bürgermeister: Peter Bossman (Socialni demokrati)
Webpräsenz:

Piran (italienisch Pirano) ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens an der Küste des Adriatischen Meeres. Mit ihrer malerischen Lage, ihrer Altstadt und venezianischen Architektur ist die Stadt an der Slowenischen Riviera eines der bekanntesten Touristenzentren Sloweniens.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Blick über den Hafen auf die Altstadt

Die Gemeinde Piran hat 17.000 Einwohner auf 45 km² Fläche. Die Stadt selbst hat 4.100 Einwohner.

78,6 % der Einwohner waren bei der Volkszählung 2002 slowenische Staatsbürger, 10,0 % Kroaten, 5,4 % Bosnier, 2,8 % Jugoslawen, 1,9 % EU-Bürger (damals EU-15), 0,8 % Mazedonier und 0,6 % andere.

Die Mehrheit der Bevölkerung (66,7 %) gab bei dieser Volkszählung Slowenisch als Muttersprache an. Wichtigste Minderheitensprachen sind Kroatisch (8,4 %) und Italienisch (7,0 %). Ferner sprachen nach eigenen Angaben 3,0 % Serbokroatisch, 2,1 % Serbisch, 2,0 % Bosnisch und 3,7 % sonstige Sprachen.[1]

Amtssprachen der Gemeinde Piran sind Slowenisch und Italienisch. Öffentliche Beschilderungen sind – ebenso wie Schulen, Kindergärten und die Universität Primorska – grundsätzlich zweisprachig.

Geographische Lage

Blick über den Golf von Triest

Die Gemeinde Piran grenzt im Süden an Kroatien und im Osten an die Gemeinden Koper und Izola. Außerdem besitzt sie im Norden eine Seegrenze mit italienischen Hoheitsgewässern. Die höchste Erhebung ist der 289 m hohe Baretovec pri Padni. Die Stadt verfügt über den Regionalflughafen Portorož sowie über eine Marina.

Klima

Das milde Mittelmeerklima zeichnet sich durch hohe Durchschnittstemperaturen aus (Januar: 4,4 Grad, Juli 21,5 Grad). Drei typische Winde finden sich in diesem Teil der Adria:[2] Aus dem Nordwesten der mäßige Mistral (Maestral), der stärkere, heiße Südwind „Jugo“ (Scirocco) vom Südosten aus der Sahara sowie der stürmische, böige, kalte Fallwind Bora aus dem Nordosten mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h, der im Winter bis zu zwei Wochen, im Sommer oft nur wenige Stunden bis zu einem Tag andauert.

Altstadt

Blick auf die Altstadt von der historischen Stadtmauer

Die malerische Altstadt mit ihren engen Gassen erstreckt sich auf einer etwa einen Kilometer langen, spitz zulaufenden Landzunge in ost-westlicher Richtung. Zur Landseite hin wird sie durch eine teilweise erhaltene historische Verteidigungsanlage mit Wehrgängen und -türmen abgegrenzt.

Der Stadtkern im italienisch-venezianischen Stil wartet mit sehenswerten Baudenkmälern und eindrucksvollen Aussichtspunkten auf. Die südliche Strandpromenade, vom kleinen Hafen bis zur Spitze der Landzunge, ist gesäumt von zahlreichen exklusiven Restaurants für das touristische Publikum.

Das Stadtfest findet am 15. Oktober statt.

Sehenswürdigkeiten

  • An der westlichen Spitze der Landzunge findet sich das burgartig wirkende Kirchlein „Sankt Clementa“ (Sv. Klementa), das als Wahrzeichen der Stadt gilt.
  • Als besonderes Schmuckstück und Zentrum des städtischen Lebens wird der restaurierte Tartiniplatz (Tartinijev trg, Piazza Tartini) betrachtet. Er entstand im Jahr 1894, als der damals an dieser Stelle liegende, zu klein gewordene und als Müllkippe verwendete Hafen endgültig zugeschüttet wurde.
Tartiniplatz: Panoramabild von St. Georg bis zum Hafen
Tartiniplatz: Panoramabild von St. Georg bis zum Hafen
  • Auf der nördlichen Klippe der Halbinsel überragt die Sankt-Georgs-Kathedrale (Sv. Jurij) die Stadt. Von hier aus bietet sich ein malerischer Blick über die verwinkelten Gassen und Dächer der Altstadt. Der Kirchenturm der Kathedrale ist dem venezianischen Markusturm nachempfunden. Die Kirchturmspitze schmückt eine schwerttragende Statue des Stadtpatrons Sankt Georg. Die Figur dreht sich entsprechend der Windrichtung und dient den Bürgern der Stadt somit als Wetterfahne.
Salinen
  • Auf dem Gebiet der Gemeinde – unmittelbar an der kroatischen Grenze – befindet sich der Naturpark Salinen von Sečovlje. In der Nähe des Ortsteils Strunjan findet man zudem die nördlichsten noch bewirtschafteten Salinen des Mittelmeerraums.

Schulwesen

Neben slowenischen und italienischen Kindergärten existieren in Piran jeweils vier slowenische und italienische Grundschulen mit etwa 1.700 Kindern. Daneben finden sich vier weiterführende Schulen: Gymnasium Piran, Gymnasium „Antonio Sema“ mit italienischem Sprachunterricht, „Mittlere Seefahrtschule Portorose“ und die „Mittlere Schule für Gesundheitswesen“. Schließlich gibt es auf dem Gemeindegebiet noch die Hochschulen für Seefahrt und Verkehr, Hotelwesen und Tourismus sowie für Wirtschaft („Unternehmertum“).[3]

Rundfunk

Piran ist Standort des Mittelwellensenders von Radio Koper, der auf 1170 kHz betrieben wird. Er verwendet als Sendeantenne eine Reusenantenne, die an einen 123,6 Meter hohen, abgespannten Sendemast montiert ist.[4]

Ortsteile

Die Gemeinde Piran umfasst folgende Ortsteile (Einwohnerzahlen der Volkszählung 2002; Sortierung nach postalischen Orten):

  • postalisch 6330 Piran (ital. 6330 Pirano):
Piran (ital. Pirano), 4.142 Einw., 15 m ü.NN
  • postalisch 6320 Portorož (ital. 6320 Portorose):
Portorož (ital. Portorose), 2.849 Einw., 2 m ü.NN
Lucija (ital. Lucia), 5.792 Einw., 25 m ü.NN
Seča (ital. Sezza), 942 Einw., 25 m ü.NN
Strunjan (ital. Strugnano), 564 Einw., 2 m ü.NN
  • postalisch 6333 Sečovlje (ital. 6333 Sicciole):
Sečovlje (ital. Sicciole), 584 Einw., 20 m ü.NN
Parecag, 910 Einw., 35 m ü.NN
Sv. Peter, 329 Einw., 210 m ü.NN
Dragonja (ital. Dragogna), 296 Einw., 20 m ü.NN
Nova vas nad Dragonjo, 193 Einw., 268 m ü.NN
Padna, 156 Einw., 215 m ü.NN

Söhne und Töchter der Stadt

Tartinistatue, Kirchturm der St.-Georg-Kathedrale im Hintergrund
  • Giuseppe Tartini (* 8. April 1692 in Piran; † 26. Februar 1770 in Padua), Geiger und Komponist. Der zentrale Platz der Stadt (Tartinijev trg/piazza Tartini) ist nach ihm benannt. Dort wurde anlässlich des 200. Geburtstages des Musikers im Jahre 1896 eine vom venezianischen Künstler Antonio dal Zotto geschaffene überlebensgroße Statue errichtet.
  • Cesare Dell’Acqua (* 22. Juli 1821 in Piran; † 16. Februar 1905 in Brüssel) italienischer Maler.
  • Domingo Brescia (1866−1929), italienischer Komponist und Musikpädagoge
  • Alenka Dovžan (* 11. Februar 1976 in Piran), slowenische Skirennläuferin.

Schutzpatron

Der Schutzheilige der Stadt Piran ist Sankt Georg. Dies findet sich wieder im blau umrahmten roten Georgskreuz des Stadtwappens. Weiterhin zeigt sich eine Darstellung des Drachentöters mit einem Schwert auf der Spitze des Kirchturms der Stadtkirche St. Georg.

Galerie

Weblinks

Siehe auch

 Commons: Piran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quelle

  1. 3,7 % sonstige Sprachen = 0,8 % Albanisch, 0,4 % Mazedonisch, 0,2 % Deutsch, 0,1 % Ungarisch, 2,2 % andere. Die restlichen 7,1 % machten keine Angaben. Quelle: www.stat.si. 2002, abgerufen am 15. Mai 2008.
  2. Piran: Gemeinde, Lokale touristische Organisation 1999, S. 6
  3. Piran: Gemeinde, Lokale touristische Organisation 1999, S. 10–11
  4. Elektroservisi: Popravilo sidrnih vrvi na antenskem stebru OC Beli Križ

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