- Plagalschluss
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Ein Plagalschluss oder auch plagaler Schluss (von mlat. plagalis, plaga, plage, „Nebentonart“) ist in der Harmonielehre die Akkordverbindung Subdominante – Tonika, die als Ganzschluss dient.
Ein gemäß der abendländischen Harmonielehre aufgebautes Musikstück endet meist auf der Tonika (dem auf dem Grundton aufgebauten Akkord). Ist der vorangehende Akkord eine vierte Stufe im Sinne der Stufentheorie bzw. eine Subdominante im Sinne der Funktionstheorie, nennt man dies einen Plagalschluss.
Ist der vorangehende Akkord dagegen die Dominante, nennt man dies einen Authentischen Schluss.
Mit anderen Worten: Ein Plagalschluss liegt vor, wenn der Schlussakkord nicht durch einen Quintfall erreicht wird, sondern durch einen Quintstieg oder Quartfall. Der Plagalschluss wird als weniger spannungsgeladen als der authentische Schluss empfunden, da der Leitton der Grundtonart im Subdominantakkord nicht vorkommt.
Wegen seiner häufigen Verwendung in sakraler Musik wird er in musikalischer Umgangssprache auch als „Kirchenschluss“ bezeichnet. Insbesondere wird häufig die Akklamation „Amen“ als Plagalschluss gesetzt.
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