- Trugschluss (Musik)
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Ein Trugschluss ist in der Harmonielehre eine Kadenz, in der die Dominante nicht erwartungsgemäß in die Tonika sondern in einen Tonikavertreter mündet.
Die Aussetzung einer solchen Kadenz nach den tradierten Stimmführungsregeln zieht die Verdopplung der Terz in dem im Trugschluß erreichten Akkord nach sich. Der erwartete Melodieton (im Falle der Grafik das c in a-Moll) bleibt in der Regel erhalten, wird jedoch auf unerwartete Weise harmonisiert.
Beispiele für Trugschlüsse sind:
- Tonika - Dominante - 6. Stufe :
- In C-Dur: C-Dur (Tonika) - G-Dur (Dominante) - a-Moll (Tonikaparallele)
- In c-Moll: c-Moll (Tonika) - G-Dur (Dominante) - As-Dur (Tonikagegenklang)
Im Verlauf der Kompositionsgeschichte sind jedoch auch folgende Varianten als Trugschlussverbindungen üblich:
- In Dur der aus dem gleichnamigen Mollgeschlecht stammende Trugschlussklang, in C-Dur: C - G - As
- In Dur der Sextakkord der Subdominante (häufige Wendung bei Mozart), in C-Dur: C - G - F
- Eine in ihrer Wirkung überraschende Zwischendominante, in C-Dur: C - G - Cis
- Klänge aus dem Bereich der Terzverwandtschaft, in c-Moll: C - G - E
- Das Phänomen der Ellipse, also das Auslassen eines erwarteten Akkordes
- Tonika - Dominante - 6. Stufe :
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